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Felix, der Wirbelwind

Felix, der Wirbelwind

Titel: Felix, der Wirbelwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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Schultern zurück. Fabi nickte und lächelte. Er wartete, bis Maxi bei ihm war. Dann legte er ihm den Arm um die Schulter: „Hey, Maxi, siehst du, so schlimm ist das doch gar nicht. Und ich ver- sprech’s dir: Wir rauben die Bank deines Vater nicht aus."
    Er grinste verschmitzt.
    „Wir machen deinem Vater nur ein Angebot, das er nicht ablehnen kann."
    Dann wandte er sich an uns.
    „So, und ihr macht ab jetzt nur noch das, was ihr immer macht, wenn ihr so viel Schiss habt wie ich. Ihr schaut verflixt cool aus der Wäsche. Den Rest überlasst bitte mir. Ich weiß, was ich tue. Mein Vater hat es mir selbst erzählt. So hat die berühmteste Rock Band der Welt, die Rolling Stones, mal den besten Plattenvertrag der Geschichte bekommen."
    Wir verstanden immer noch kein einziges Wort, doch genau das gehörte zu Fabis Plan. Das weiß ich heute, doch damals war ich mir überhaupt nicht so sicher, denn als Fabi einen Augenblick später die Tür zur Sparkasse aufstieß, pfiff er wieder dieses Lied, das sein Vater immer pfiff, wenn er die Hosen voll hatte:,Knock, Knock, Knocking on Heaven’s Door’.
    Aber was blieb uns noch anderes übrig ... Wir brauchten die Trikots!
    Die Sparkassenangestellten sahen uns an, als hätten wir nicht mehr alle Tassen im Schrank, und mit einem Seitenblick auf Raban, der mit Gel in den Haaren, Sonnenbrille und seinem rot-weiß-getupften Sparkopfkissen unter dem Arm, direkt neben mir stand, konnte ich diese Reaktion auch verstehen. So etwas hatten sie bestimmt noch nie in ihrem Leben erlebt.
    In der Sparkasse wurde es schlagartig still und das einzige Geräusch, das diese Stille durchbrach, war Fabis Pfeifen. Der schaute von einem Bankangestellten zum nächsten, runzelte seine Stirn, kratzte sich hinter dem Ohr und schließlich versik- kerte sein Pfeifen wie ein Rinnsal im Sand.
    Die Stille war jetzt richtig peinlich. Doch peinliche Situationen gehören zu den Situationen, in denen Fabi über sich hinauswachsen kann, und auch dieses Mal fand er zu seinem unwiderstehlichen Grinsen zurück.

    „Guten Tag, meine Damen und Herren", sagte er höflich aber bestimmt, „Sie werden es nicht glauben, aber wir möchten zu Ihrem Direktor."
    Einer der Sparkassenangestellten verschluckte sich fast, so bemühte er sich, sein Entsetzen zu verbergen. Er würgte und hustete und schließlich brachte er eine Antwort heraus: „Entschuldigung, aber weißt du, unser Direktor ist ein viel beschäftigter Mann."
    „Ja, das wissen wir schon", antwortete Fabi verständnisvoll. „Auch zu Hause ist er sehr angespannt. Aber leider Gottes haben wir einen Termin."
    „Was du nicht sagst!", spöttelte der Sparkassenangestellte, schielte zu seinen Kollegen und verdrehte die Augen. „Einen Termin mit dem Herrn Direktor?"
    „Ja, ganz genau", erwiderte Fabi, durch den Spott uneinge- schüchtert, „so langsam verstehen wir uns, denke ich."
    Der Sparkassenangestellte verschluckte sich wieder, schnappte nach Luft und wollte was sagen, doch Fabi kam ihm zuvor.
    „Wenn Sie uns jetzt bitte anmelden würden?", grinste er. „Sagen Sie dem Herrn Direktor einfach nur, dass die Herren vom W.K.e.W. eingetroffen sind."
    Der Sparkassenangestellte war völlig verdattert, doch Fabis Grinsen und seine absolut entschlossenen Augen ließen keinen Widerspruch zu. Der Sparkassenangestellte gehorchte und stolperte in seines Direktors, der gleichzeitig Maxis Vater war, Büro. Wir bekamen die Muffe.
    „Bist du verrückt!", raunte ich Fabi zu. „Was redest du da von einem Termin?"
    „Ich rede von dem Termin, den wir haben", grinste Fabi zurück. „Ich hab Maxis Vater gestern selbst angerufen und ihm erklärt, dass wir uns mit unserer Firma hier in dieser Stadt ansiedeln möchten."
    „Mit welcher Firma denn?", fragte ich.
    „Mit den Wilden Kerlen natürlich", antwortete Fabi. „Ich hab sie nur ein bisschen verschlüsselt und abgekürzt. W.K.e.W. Kapierst du das jetzt?"
    „Und das hat er dir so einfach geglaubt?"
    „Ja, ich hab natürlich meine Stimme verstellt. Ungefähr so ..." Fabi redete jetzt ganz tief. „ ... Wissen Sie Herr Maximilian, es gibt ja viele Banken vor Ort, aber ..."
    „Ja, aber?", unterbrach ich ihn ungeduldig.
    „Da hat er drei andere Termine sofort abgesagt, nur um sich mit uns zu treffen. Ich sag dir, er ist ganz wild darauf. Schau doch mal!", grinste Fabi.
    Maxis Vater stürmte rückwärts aus seinem Büro und stauchte dabei seinen Angestellten zusammen.
    „Ihr Verhalten ist absolut geschäftsschädigend. Herr

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