Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
Vom Netzwerk:
Hundebataillons bei Suippes im Département Marne Gigis Name in die Ehrenrolle eingetragen.«
    Sie öffnete die Augen wieder und lächelte strahlend. »O ja, und sie werden sich in ein paar Jahren bei dir melden, um nachzufragen, ob Balzac Nachwuchs bekommen hat. Für den interessieren sie sich nämlich.«
    Brunos Augenbrauen gingen nach oben. »Das ist doch ein Witz, oder?«
    Isabelle schüttelte den Kopf. »In Frankreich werden mehr Hunde für militärische Zwecke angeschafft und ausgebildet als in jedem anderen Land. Das habe ich erfahren, als ich mit dem Brigadier in Suippes war, wo mit siebenhundert Hunden der größte Zwinger in Europa unterhalten wird.«
    Bruno legte ihr seinen freien Arm um die Taille und drückte sie an sich. Der kleine Balzac leckte nun abwechselnd sie und ihn.
    »Der Hund ist wunderbar, und ich freue mich sehr. Vielen Dank«, sagte er und versuchte, für seinen Kuss eine Stelle in ihrem Gesicht zu finden, die nicht von Balzacs Köpfchen und seinen großen Ohren versperrt war. »Ich werde dir einen Brief für den Brigadier mitgeben, in dem ich mich auch bei ihm bedanke. Und gib mir bei Gelegenheit bitte die Adresse des Zwingers. Dass der Hund von dir kommt, ist umso schöner, weil ich jetzt auf regelmäßige Mutterbesuche hoffen darf.«
    »Mutter?«, entgegnete sie mit gespieltem Entsetzen und drehte Balzacs Kopf zur Seite, um ihm zur Abwechslung auch ein Küsschen zu geben. »Dafür bin ich das falsche Mädchen, Bruno. Das ist das Letzte, was ich will.«
    »Was ich im Augenblick will, ist ein Mittagessen«, erwiderte Bruno. »Bei Ivan gibt’s Bohnensuppe in einer Brühe aus ausgekochten Schweineschwänzen.«
    »Übrigens, es gibt auch einen offiziellen Anlass für meine Reise. Ich soll der Schule der Écouteurs einen Besuch abstatten und sie mit den neuen Richtlinien vertraut machen«, sagte sie. »Aber erst später am Nachmittag. Und weil der Schulleiter ein alter Freund des Brigadiers ist, bin ich verpflichtet worden, am anschließenden Empfang und Abendessen teilzunehmen.«
    »Warum weiß ich nichts davon?«, fragte Bruno mit einem neckischen Unterton, um sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Es überraschte ihn aber auch, dass Isabelle so offen über ihre Pläne sprach.
    Die Écouteurs gehörten zum französischen Geheimdienst und überwachten den Fernsprech- und E-Mail-Verkehr. Leistungsstarke Computer siebten Nachrichten aus dem Äther, die bestimmte Schlüsselwörter enthielten, die dann von menschlichen Augen und Ohren überprüft wurden. Die in einem scheußlichen Château aus dem neunzehnten Jahrhundert untergebrachte Schule lag ganz in der Nähe und bildete Abhörspezialisten für die englische Sprache aus. Sie profitierte nicht zuletzt von den vielen Engländern, die in der Gegend wohnten. Aus dem gleichen Grund befand sich die Schule für deutschsprachige Écouteurs im Elsass, in Nizza die für Italienisch, und die arabischen Schulen waren in Marseille, Toulon, Paris und Lille.
    »Ich muss dir gegenüber kein Geheimnis daraus machen, weil ich hoffe, dass du mich hinfährst. Außerdem hat der Brigadier deine Unbedenklichkeitsbescheinigung verlängert.«
    »Soll das heißen, er will mich wieder in was reinziehen?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Wollen wir uns hier auf dem Bahnsteig die Beine in den Bauch stehen, oder führst du mich und Balzac jetzt zum Mittagessen aus?«
    »Mittagessen«, antwortete er.
    »Gut, ich lechze nämlich nach eurer Küche hier im Périgord, und der Frau da hinter der Gardine haben wir lange genug eine Show geboten.« Sie winkte munter in Richtung auf ein Fenster.
    Bruno drehte sich um und sah, wie sich eine Gardine bewegte. Verflixt! Er hatte vergessen, dass das Bahnhofsgebäude privat genutzt wurde, seit die französische Bahn den Fahrkartenschalter aus Kostengründen geschlossen hatte. Die Nachricht von ihrer Umarmung und von Brunos neuem Hund würde sich wie ein Lauffeuer verbreiten.
    Isabelle zog eine schmale schwarze Hundeleine aus Leder aus der Tasche, befestigte sie an Balzacs Halsband und hinkte am Stock auf Brunos altehrwürdigen Landrover zu, den ihm ein verstorbener Jagdfreund vermacht hatte. Bruno nahm die Box, Isabelles Koffer und die Laptoptasche und folgte etwas schwerfällig.
    »Beim Essen kannst du mir von eurem hiesigen Hexenzirkel oder Satanskult berichten«, sagte sie hämisch grinsend, als sie mit Balzac auf dem Schoß auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte. Immerhin klang ihre Stimme liebevoll, dachte Bruno,

Weitere Kostenlose Bücher