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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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der sich verspottet fühlte.
    »Ich habe die Sud-Ouest von gestern im Internet gelesen«, erklärte sie. »Vielleicht beruhigt es dich zu erfahren, dass der Brigadier an deinem jüngsten Fall nur zum Vergnügen interessiert ist. Zu den vielen Staatsfeinden, denen er nachstellt, zählen Hexen und dergleichen noch nicht.«
    »Wie ich deinen Boss kenne«, entgegnete Bruno, »hat er den Leibhaftigen längst auf dem Lohnzettel.«

12
     
    Wie so oft, wenn er an Isabelle dachte, fühlte sich Bruno zwischen Begeisterung und Trübsinn schwanken, so auch jetzt, als er von der Hauptstraße abbog, um vor dem collège zu parken. Er hatte sie vor der Schule der Écouteurs abgesetzt und war immer noch enttäuscht, weil Isabelle ihm beiläufig erklärt hatte, dass sie die Nacht im Hotel verbringen würde, wo schon ein Zimmer vorbestellt war. Aber immerhin wollte sie das ganze Wochenende über bleiben. Besser noch, sie hatte sich freudig bereit erklärt, dabei zu sein, wenn er sich am nächsten Tag noch einmal die Stellen am Fluss ansehen wollte, an denen der Kahn möglicherweise zu Wasser gelassen worden war. Außerdem hatte ihr Aufenthalt in Saint-Denis anscheinend den Ausschlag dafür gegeben, dass Jean-Jacques Jalipeau, der Chefermittler in der Region, nun doch in die Stadt kommen würde. Isabelle war seine Star-Inspectrice und Lieblingskollegin gewesen, bevor man sie in den Stab des Innenministeriums nach Paris gerufen hatte.
    Dass Bruno einen Kloß im Hals verspürte, lag allerdings nicht ausschließlich an Isabelles Gegenwart, sondern auch an dem kleinen Bündel, das zusammengerollt neben ihm auf dem Beifahrersitz schlief. Nach Gigis Tod hatte er sich immer wieder gefragt, ob ein neuer Hund ihn tatsächlich ersetzen könnte. Seine spontane Freude über den kleinen Welpen überraschte ihn nun selbst. Er hatte fast vergessen, wie sehr ihn die Tapsigkeit eines jungen Bassets anrührte, der über seine eigenen Ohren stolperte. Es war ihm kaum möglich, nicht zu lächeln, wenn er einen Blick auf Balzac warf, und als er das schlafende Hündchen nun vom Sitz aufhob, hörte er sich selbst vor Vergnügen glucksen.
    Balzac, dachte er, was für ein hübscher Name. Er sollte nun wirklich damit anfangen, die großen Romane des gleichnamigen Autors zu lesen. Schon der Bürgermeister hatte ihm bei seinem Amtsantritt dazu geraten, erinnerte sich Bruno. Alles, was er über Politik und Leidenschaften, über Streitereien und die dynamischen Prozesse in einer Stadt wie Saint-Denis wissen müsse, so hatte der Bürgermeister damals gesagt, fände er in den Büchern Balzacs. Das schlafende Hündchen im Arm, ging er nun die Treppe hinauf ins Schullabor, wo Florence unterrichtete.
    Um mit Schülern ins Gespräch zu kommen, gab es wohl kaum ein geeigneteres Hilfsmittel als einen kleinen Welpen, dachte Bruno, doch die vier Jungen, die aufgestanden waren, um sich von ihm die Hand schütteln zu lassen, nahmen den kleinen Hund kaum zur Kenntnis. Sie waren auf der Hut, als Bruno Balzac auf dem Lehrerpult absetzte, und tauschten hilfesuchend ängstliche Blicke. Florence dagegen war sofort hingerissen und nahm geduldig lächelnd ein Papiertaschentuch zur Hand, um die Tropfen wegzuwischen, die der Kleine vor lauter Aufregung hatte fallen lassen, als er auf sie zu tapste.
    Bruno kannte alle vier aus seinem Tennis- und Rugbyunterricht. Es waren normale, vernünftige Burschen, ein oder zwei Jahre vor der Pubertät. Als Jungen, die auf dem Land aufwuchsen, konnten sie ziemlich frei und ungefährdet durch die Wälder streifen. Und in der Stadt, wo sich kaum jemand die Mühe machte, die Haustür über Nacht zu verschließen, kannte sie, von Touristen abgesehen, jeder. Würde einer von ihnen durch schlechtes Benehmen auffallen, hätten die Eltern schnell davon erfahren. Also verhielten sie sich gegenüber älteren Personen meist höflich, waren aber untereinander eher laut und ausgelassen. Sie nun alarmiert und verunsichert zu sehen war ein sicheres Zeichen dafür, dass sie ein schlechtes Gewissen hatten.
    »Ich will herausfinden, wer in der Madonnenkapelle der Grotte mit schwarzer Farbe herumgepinselt hat. Mir sind ein paar Indizien in die Hände gefallen, die darüber Aufschluss geben«, sagte Bruno.
    Er holte die beiden Beweismitteltütchen aus der Tasche und legte sie vor sich hin. Die mit dem Kaugummipapier strich er glatt, damit die Jungen die Marke gut sehen konnten. Ihre Reaktion verriet, dass sie sie wiedererkannten.
    »Wisst ihr, was Fingerabdrücke

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