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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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sie mit der Sache in Verbindung gebracht werden«, sagte Florence, als die Jungen den Raum verlassen hatten und die Treppe hinunterstürmten.
    »Das möchte ich auch nicht«, erwiderte Bruno. »Aber wenn wir nichts unternehmen, wird Delaron eine Lüge veröffentlichen.«
    »Ich könnte dem Herausgeber der Zeitung versichern, dass die Geschichte falsch ist, ich aber nicht bereit bin, die Hintergründe aufzudecken.«
    Bruno nickte und kam plötzlich auf den Gedanken, dass er Delarons Karriere in der Hand hatte. Auch ohne die Aussagen der Jungen würde er dafür sorgen können, dass Delaron nie wieder Aufträge von der Zeitung bekommen würde. Er verwarf diesen Gedanken zwar sofort, meinte aber eine kleine hinterhältige Stimme im Hinterkopf zu hören, die ihm zuflüsterte, dass es durchaus nützlich wäre, ein Druckmittel gegen Delaron in der Hand zu haben.
    »Außerdem ist die Geschichte ja nicht durchweg falsch«, dachte Florence laut nach. »Ich glaube den Jungen, wenn sie sagen, dass jemand vor ihnen in der Höhle gewesen ist, der die Madonna angemalt und den Ziegenkopf zurückgelassen hat.«
    »Dieser Jemand kann aber nicht Delaron gewesen sein, denn wozu hätte er sonst die Jungen vorgeschickt?«
    »So unwahrscheinlich es auch klingen mag: Was uns Delaron verkaufen will, ist offenbar nicht völlig an den Haaren herbeigezogen«, sagte Florence. »Anscheinend haben in der Höhle tatsächlich satanistische Umtriebe stattgefunden, und die stehen wahrscheinlich in Zusammenhang mit der Toten im Kahn.«

13
     
    Florence wollte Balzac ihren Kindern zeigen. Bruno ließ den Welpen bei ihr zurück und machte sich auf den Weg, um mit Philippe Delaron ein ernstes Wort über journalistische Verantwortung zu reden. Doch der war nicht in seinem Laden anzutreffen. Er sei in Périgueux, erklärte seine Mutter. Auf einem Schleichweg, der quer über den Hügel zu einer der großen Flussschleifen führte, fuhr Bruno daraufhin weiter zum Haus von Gaston Lemontin, der wegen der Unterschrift auf der Petition bereits von seiner Bank beurlaubt worden war. Bruno traf ihn und seine Frau im Garten an, wo sie Gemüse pflanzten.
    »Das habe ich mir fürs Wochenende vorgenommen«, sagte Bruno. »Ich will es dieses Jahr mal mit Roter Bete versuchen.« Er schaute sich um und genoss die Aussicht auf den Klippenrand und das Flusstal. Weit und breit war kein anderes Gebäude in Sicht. Kein Wunder, dass Lemontin bereit war, einige Risiken einzugehen, um die exklusive Lage seines Hauses zu bewahren.
    »Sie sind bestimmt nicht gekommen, um sich mit mir über Rote Bete zu unterhalten«, sagte Lemontin. »Haben Sie schon gehört, was mir vom Vorstand der Bank mitgeteilt wurde?«
    »Nein, aber ich kann’s mir denken. Man versetzt Sie nach Timbuktu.«
    »Nicht ganz so weit. Ab Montag arbeite ich in Sarlat.«
    Lemontins Frau, die damit beschäftigt war, Bohnenstangen in die Erde zu rammen, sagte wütend: »Dieser verfluchte Bürgermeister bekommt nie mehr meine Stimme.«
    »Ich habe im Grunde damit gerechnet«, sagte Lemontin. »So läuft der Hase eben. Aber vielleicht ist es ja ein Segen. Ich werde Stellvertreter eines älteren Kollegen, der bald in Pension geht, und womöglich werde ich ihn dann ablösen.«
    »Ich bin gekommen, um Ihre Meinung als Experte zu ein paar Fragen zu hören«, erklärte Bruno. »Sie sagten, an der Finanzierung des geplanten Feriendorfes sei irgendetwas faul. Wie kommen Sie darauf?«
    Lemontin musterte ihn argwöhnisch. »Wer will das wissen, Sie oder der Bürgermeister?«
    »Sowohl als auch. Vor allem dürfte es die Steuerzahler interessieren, also uns alle. Wenn bei der Planung etwas schiefläuft, könnten wir am Ende eine Menge Schulden am Hals haben.«
    Lemontin trat auf den Kiespfad, der den Garten exakt in zwei Hälften teilte, und führte Bruno zum Haus, einem Neubau im traditionellen Stil der Region. Trotzdem wirkte es irgendwie unecht. Die Steinmauern waren zu ebenmäßig gesetzt, die Dachziegel blitzblank und die Fenster und Türen frisch gestrichen, ohne eine Spur von Verwitterung. Lemontin streifte seine Gartenhandschuhe ab und wechselte von den Holzpantinen in seine Hausschuhe. In der Küche wusch er sich die Hände über der Spüle und setzte anschließend einen Wasserkessel auf, um Kaffee zu machen.
    »Haben Sie schon einmal von dem Städtchen Thivion gehört?«, fragte er. Bruno schüttelte den Kopf. »Es liegt im Département Corrèze, also nicht weit von hier, und ist ein bisschen wie Saint-Denis, an einem

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