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Femme Fatales

Femme Fatales

Titel: Femme Fatales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gray
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Geschäften umher. Sie verkauften jede Menge Parfum, Luxusalk, Plastikeiffeltürme, billige Bestseller, Reiseführer und die Handtaschen und Designerjeans vom letzten Jahr. Aber da war auch ein Zeitungsstand. All die Magazine und Journale, die jeder im Modegeschäft wie manisch las.
    Jeder – außer: Aline.
    Ich schloss die Augen und konzentrierte mich. Irgendwann war ich sicher, ich hatte Aline ab und zu mit einem Magazin gesehen, aber immer war es nur mit demselben: Les Mads, eines von den neuen Magazinen, die irgendwas besser machten, weil sie immer mehr Erfolg hatten.
    Ich suchte mein Telefon hervor und sah auf Les Mads Website.
    Ich fand Aline. Sie war die Herausgeberin. Und bei Wikipedia hieß es, sie sei krankhaft Pressescheu. Aline hieß natürlich auch nicht Aline, sondern Marie-Claire. (Ausgerechnet. Kein Wunder, dass sie ihren eigenen Laden aufmachte) Sie hatte nie gemodelt. Aber dafür Philosophie studiert. Sie war mit irgendeinem Verwaltungsbeamten verheiratet, über den im Netz nichts weiter zu finden war, als dass er eben ihr Mann war.
    Hätte ich es zwei Stunden früher herausgefunden, hätte mich keiner aus Paris weggekriegt, ohne dass ich ihr nicht mindestens ein Glas Champagner ins Gesicht geschüttet hätte – oder: Rotwein, der gibt hartnäckigere Flecken.
    Aber da war der Spiegelraum gewesen. Die Kameras. Und das Blut. Und mei n Instinkt, der mir zuflüsterte: „Cruzot - vertrau Deiner Angst.“
    Sicherheitskontrolle - die übliche Schlange.
    Ich war weit vorn. Ging durch den Metalldetektor, oder was immer diese grauen Dinger darstellen, durch die sie einen da leiten.
    Sie hielten mich auf. Meinten, ich sei dran für eine Leibesvisitation. Keiner sagt Dir je, weshalb sie Dich herausfischen.
    Ich war sowieso scheiß e nervös. Wahrscheinlich, dachte ich, war es das, was sie misstrauisch gemacht hatte.
    Sie führten mich durch eine Tür und dann einen schmalen grauen Flur herunter zu irgendeiner anderen Tür. Sie öffneten die Tür und schoben mich hinein.
    Zwei Männer in Anzügen. Bevor sie irgendwas sagten, schlug der eine mir ins Gesicht.
    Ich fiel zu Boden, sie knieten über mir, drehten meine Arme auf den Rücken und verpassten mir Handschellen. Dann rissen sie mich hoch und schoben mir einen dunklen Plastiksack über den Kopf.
    Angst – nicht mehr lackschwarz. Sondern: rot.
    Rot wie Blut.
    Rot, wie die Blutlache neben Alines Chrom-und-Leder-Sessel in dem Spiegelzimmer.
     
    VI.
     
    Sie schleiften mich irgendeinen Flur herab, ich spürte die Lichter über mir und den harten Betonboden. Dann frische Luft - kurzer Stopp. Eine Wagentür. Es musste eine Art Lieferwagen gewesen sein, denn die Gorillas hoben mich an und schleiften mich ein Stückweit zu einem gepolsterten Sitz, sie fesselten meine Füße an den Boden und zogen einen Gurt um meine Taille. Er war scheiße hart und eng und nahm mir den Atem. Trotzdem schrie ich unter dem Sack.
    Eine Ohrfeige. Der Sack über meinem Kopf dämpft e sie ein bisschen. Aber ich sah dennoch die Sterne und bunten Bälle tanzen und spüre den Geschmack von Blut im Mund.
    Wir fu hren.
    Ich weiß nicht wie lange.
    Irgendwann, hielt der Wagen, sie befreiten mich von den Fußfesseln und dem Taillengurt und schleiften mich aus dem Wagen irgendwo nach draußen. Ich war längst sicher, dass ich dabei bin mir eine Kugel einzufangen.
    Ich hätte nur gern gewusst: Weshalb.
    Aber noch war es offenbar nicht soweit.
    Ein neuer Flur. Diesmal gefliest.
    Geruch nach Chemikalien und Reiniger, wie in einem Hospital.
    Eine Tür und noch eine und dann einer von diesen dicken Plastikvorhängen.
    Der Geruch nach Chemikalien war jetzt stechender als zuvor. Es folgen eine ganze Menge Stufen und zuletzt ein Aufzug.
    Ich war sicher , er fuhr abwärts.
    Türen und noch mal Türen und zuletzt riss mir einer der Gorillas den Sack vom Kopf. 
    Ich war in einem Hospital. In dessen Morgue.
    Vor mir sah ich eine Wand voll von diesen Kühlboxen in denen man Leichen verwahrte.
    Einer der Gorillas öffnete einer der Boxen und zo g den Blechtisch darin heraus. Auf dem Blechtisch lag eine Leiche unter einem Tuch. Der eine Gorilla schlug das Tuch zurück. Der andere zwang mich aufrecht zu bleiben und drückte meinen Kopf in Richtung der Blechbox.
    Aline trug noch immer Lippenstift. Ich weiß , wie das klingt, aber das erste was mir  auffiel war: Dass keiner ihr Makeup angerührt hatte.  Sie hatte dünne Striemen über der Brust und ein paar feine Hautritzer über dem Bauch. Außerdem hatte

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