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Ferien Auf Saltkrokan

Ferien Auf Saltkrokan

Titel: Ferien Auf Saltkrokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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Pelle Melcherson angerannt, um mit ihm zu spielen. Und wenn Pelle Melcherson mit einem jungen Hund spielt, dann antwortet er brav auf alle Fragen und merkt nicht einmal, was er selbst sagt.
    »Wo hast du denn heute Malin gelassen?« kann man zum Beispiel fragen.
    »Die sitzt zu Haus auf der Treppe und macht Strömlinge sauber«, sagt Pelle Melcherson.
    Oder: »Sie ist an der Landzunge und badet mit Teddy und Freddy.«
    Oder: »Ich glaube, sie ist beim Kaufmann.«
    Und wenn man erfahren hat, was man wissen will, dann läßt man seinen Welpen in Pelle Melchersons Obhut und flitzt los und stößt ganz zufällig auf Malin und wird jedesmal ein wenig näher mit ihr bekannt. Und ein wenig verliebter. Noch verliebter? Als ob das möglich wäre! Als ob es nicht schon gleich beim ersten Mal gefunkt hätte, als man sie dort auf dem Anlegesteg stehen sah. Die oder keine!
    An einem Mittwoch im Juni, einem ewig denkwürdigen Mittwoch, fand Petter Malin beim Kaufmann. Und nicht nur sie. Er fand dort auch einen Seehund. Tatsächlich, dort watschelte ein junger Seehund im Laden herum und spielte mit zwei kleinen Mädchen. Es war also keine Aufschneiderei gewesen, als Pelle Melcherson behauptet hatte, es gäbe einen zahmen Seehund auf der Insel. Der Laden war voller Menschen, und Moses hatte seinen Spaß. Er biß in sämtliche Hosenbeine, an die er herankonnte, vor allem in Tjorvens, und sie wehrte ihn lachend ab:
    »Nicht, Moses, laß das, sonst erlaubt Mama nicht, daß du frei herumläufst.«
    »Ist es dein Seehund?« fragte Petter mit einem Lächeln.
    »Ja, klar«, sagte Tjorven.
    »Du würdest ihn wohl nicht verkaufen, was?«
    »Nie im Leben«, sagte Tjorven. »Wofür willst du denn einen Seehund haben?«
    »Ich nicht«, sagte Petter, »sondern mein Institut.«
    Insti … Prinzen benutzen wirklich verzwickte Wörter!
    »Ein zoologisches Institut, wo ich arbeite«, erklärte der Prinz, ohne daß Tjorven deswegen klüger geworden wäre.
    »Arbeiten!« sagte sie hinterher zu Stina. »Da hat er aber gelogen, daß sich die Balken biegen. Prinzen arbeiten nirgendwo. Aber er will wohl, daß Malin denken soll, er ist ein gewöhnlicher Mann.«
    Petter streichelte Moses.
    »Er ist ein guter Spielkamerad, sehe ich«, sagte er.
    Er spielte selbst mit Moses, bis er gehen mußte, was seltsamerweise genau in dem Augenblick der Fall war, als Malin ihre Einkäufe erledigt hatte.
    »Ich trag dir gern deinen Korb nach Haus, auch wenn du mich nicht zum Tee oder dergleichen einlädst«, sagte er zu Malin.
    »Ich lade dich zum Tee ein«, sagte Malin, »gutmütig, wie ich bin. Komm nur mit!«
    Aber in diesem Augenblick kam Vesterman aus dem Laden und rief hinter Petter her: »Hallo, der Herr! Könnte ich Sie mal eben sprechen?« Petter drehte sich um, als er die grobe, etwas dreiste Stimme hörte, und erblickte einen grobschlächtigen, untersetzten Menschen mit etwas wildem Aussehen.
    »Was wollen Sie von mir?« fragte Petter erstaunt.
    Vesterman zog ihn außer Hörweite von Malin. »Na ja, sehen Sie, ich hab gerade da drinnen im Laden gehört, daß Sie den Seehund kaufen wollen«, sagte Vesterman so liebenswürdig, wie es einem wilden Kerl wie ihm möglich war. »Und wenn ich die Wahrheit sagen soll, so ist es eigentlich mein Seehund. Ich hab ihn drüben auf der Schäre gefunden. Wieviel könnte man wohl dafür kriegen?«
    Er trat ganz dicht an Petter heran und starrte ihm gespannt ins Gesicht. Petter wich etwas zurück. Er wollte nicht gerade jetzt Seehundsgeschäfte machen. Das einzige, woran ihm lag, das war, wieder zu Malin zurückzukommen, und er sagte hastig:
    »Tja, einige hundert vielleicht – aber den Preis bestimme nicht ich. Und im übrigen möchte ich vorher gern wissen, wem der Seehund wirklich gehört.«
    »Ja, hören Sie, es ist meiner«, rief Vesterman hinter ihm her. »Es ist meiner.«
    Und genau dasselbe sagte er auch zu Tjorven, als sie und Stina gleich darauf mit Moses aus dem Laden herauskamen.
    »Du, hör mal, jetzt will ich meinen Seehund wiederhaben«, sagte Vesterman.
    Tjorven starrte ihn an, ohne etwas zu begreifen.
    »Deinen Seehund, was meinst du damit?«
    Vesterman sah leicht gekränkt aus und spuckte auf den Weg, um zu zeigen, daß er kaltblütig war.
    »Ich meine, was ich sage. Du hast ihn lange genug gehabt, aber es ist mein Seehund, und jetzt will ich ihn verkaufen.«
    »Moses verkaufen? Bist du verrückt?« schrie Tjorven.
    Aber Vesterman erklärte ihr die Sache näher. Hatte er vielleicht nicht gesagt, sie könne

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