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Ferien Auf Saltkrokan

Ferien Auf Saltkrokan

Titel: Ferien Auf Saltkrokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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vor sich. Daher wurde Moses mitsamt seiner Schlafkiste und so viel Strömlingen, wie Stina sich von ihrem Großvater hatte erbetteln können, auf das Wägelchen geladen.
    Die vier Geheimen, die gerade hinter dem Schreinerhaus Fußball spielten, sahen sie losziehen, und Teddy rief Tjorven zu:
    »Wo wollt ihr hin?«
    »Wir gehen nur ein bißchen spazieren«, rief Tjorven zurück. »Nee, Bootsmann, bleib du lieber zu Hause«, sagte sie, als ihr Hund angetrottet kam und mitwollte. Spazierengehen bedeutete in der Regel lange Streifzüge durch Wald und Feld, und dem konnte Bootsmann nicht widerstehen.
    Er blieb stehen, als Tjorven ihm das sagte. Lange stand er still und schaute ihr und Pelle und Stina und Moses im Wägelchen nach. Aber dann ging er zurück und legte sich an seinen gewohnten Platz neben der Treppe. Sein Kopf sank zwischen die Pfoten, es sah aus, als ob er schliefe. Zur Toten Bucht führte ein gewundener, überwucherter alter Pfad. Ungefähr auf halbem Wege lag Vestermans Hof, und da man mit dem Wägelchen nicht quer durchs Gelände fahren konnte, mußten sie mit Moses dort vorüber. Es war unheimlich, aber nicht zu vermeiden.
    »Wenn er uns sieht, dann sind wir geliefert«, sagte Tjorven, als sie bis zu Vestermans Hoftor gelangt waren. »Dann nimmt er uns Moses gleich weg. Liebe Cora, kannst du nicht still sein?«
    Das sagte sie zu Vestermans Jagdhund, der hinter dem Zaun stand und bellte. Das fehlte ja noch, daß Vesterman herauskam, um nachzusehen, wen Cora so anbellte!
    »Ja, dann sind wir geliefert«, sagte Stina.
    Vesterman war jedoch nicht zu sehen, nur seine Frau. Sie stand mit dem Rücken zu ihnen und hängte Wäsche auf eine Leine an der Hausecke und hatte zum Glück keine Augen im Hinterkopf.
    Sie kamen auch an Vestermans Weide vorüber, wo Stinas Großvater seine Schafe laufen hatte, und Stina rief nach Totti. Der kam sofort angestürmt und dachte, er würde gefüttert.
    »Nein, nein, ich wollte dir nur mal guten Tag sagen und nachsehen, ob es dir gutgeht«, sagte Stina.
    Moses ging es auch gut. Er saß den ganzen Weg bis zur Toten Bucht höchst vergnügt auf seinem Wägelchen und meinte augenscheinlich, sie machten einen Ausflug mit ihm. Aber als er plötzlich mit Schlafkiste und allem in einen ganz fremden Bootsschuppen geschoben wurde, da begriff er, daß man hier eine Schandtat an ihm verüben wollte, und das wollte er sich nicht gefallen lassen. Er stieß mehrmals seine wütendsten Schreie aus, und das klang unheimlich in dem tiefen Schweigen um die Tote Bucht.
    »Moses, du machst einen Lärm, daß man es auf der ganzen Insel hört«, sagte Pelle vorwurfsvoll.
    Sie hockten im Dunkel des Schuppens alle drei um den Seehund herum und streichelten ihn und versuchten, ihm verständlich zu machen, daß dies alles zu seinem eigenen Besten sei. »Sieh mal, es ist ja nur für kurze Zeit«, sagte Tjorven. »Es regelt sich schon noch alles, und dann darfst du wieder nach Hause kommen.« Wie es sich regeln würde, konnte Tjorven sich nicht im geringsten vorstellen. Aber das meiste regelte sich früher oder später immer, und so würde es diesmal auch sein, hoffte sie. Und allmählich wurde Moses in seiner Schlafkiste ruhig, er hatte das Maul voller Strömlinge.
    »In einem so feinen Schuppen hast du noch nie gewohnt«, sagte Tjorven. »Hier geht es dir nicht schlecht.« »Aber unheimlich ist es hier doch«, sagte Stina mit einem Schaudern. »Ich glaube fast, hier spukt es.«
    Im Schuppen herrschte ein seltsames, schummeriges Licht, das sie nicht mochte. Nur durch die Ritzen in der Wand schien die Sonne in schrägen Strahlen herein, und draußen hörte sie das Wasser gluckern.
    »Ich geh ein bißchen raus«, sagte sie und schob die schwere Tür auf, die in ihren Angeln kreischte.
    Und weg war sie.
    Was Stina unheimlich fand, das fand Pelle nur gemütlich, er genoß es so sehr, daß er es am ganzen Körper spürte.
    »Hier würde ich gern selber wohnen«, sagte er und sah sich unter dem Gerümpel um, das der letzte Besitzer in seinem Bootsschuppen zurückgelassen hatte. Dort gab es zerrissene Fischnetze und Reusen, einen übel zugerichteten altersgrauen Fischkasten und ein paar Lockenten für die Vogeljagd, Eispickel und Eimer und Riemen, Waschtröge und einen verrosteten Anker, einen altmodischen Schlitten mit hölzernen Kufen und ganz hinten in einer Ecke eine alte Wiege, an deren Fußende ein Name und eine Jahreszahl eingeschnitzt waren. Pelle buchstabierte. »Klein-Anna« stand auf der Wiege. Die

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