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Ferien mit Biss

Ferien mit Biss

Titel: Ferien mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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hatte er sie noch nie reden gehört.
    »Na, stimmt doch aber.« Daka verschränkte die Arme. »Wenn Helene echt glaubt, dass sich Murdo Dako-Apusenu, ein Transgigantus und Sänger von Krypton Krax, in sie, ein Menschenmädchen, das noch nicht einmal besonders hoch hüpfen kann, verliebt, dann ist das doch einfach ... das ist ... totaler Fumpfs!«
    »Soll das heißen, du willst nicht weiter nach Helene suchen? Soll das heißen, du willst sie im Stich lassen?« Silvanias Augen funkelten dunkelgrün.
    Daka zuckte mit den Schultern. Dann sah sie in die andere Richtung. Der Blick ihrer Schwester piekste unangenehm.
    Bogdan sah zwischen den Schwestern hin und her. Er räusperte sich. »Also, ich kenne mich da ja nicht so aus. Aber ich habe eine Vermutung. Kann es sein, Daka, dass du eifersüchtig bist?« Bogdan war auch sehr gut im Spekulieren.
    Daka machte »Pfff!«
    Silvania warf Bogdan einen dankbaren Blick zu.
    Es war also doch so, wie sie von Anfang an gedacht hatte. »Siehst du, Daka, sogar Bogdan hat es gemerkt. Also hör endlich auf, es abzustreiten.«
    »Meine Mutter sagt immer, wer nicht zu seinen Gefühlen steht, ist ein Sargscheißer«, sagte Bogdan.
    »Ich steh zu meinen Gefühlen.« Daka stemmte die Hände in die Hüften.
    »Du gibst also zu, dass du in Murdo verknallt bist?«, fragte Silvania.
    Daka spitzte die Lippen. »Ein bisschen. Aber nur, weil er so unterirdisch gute Musik macht.«
    »Gibst du auch zu, dass du auf Helene eifersüchtig bist?«, fragte Silvania.
    »Hm.« Daka verzog den Mund. »Na ja, irgendwie schon ein wenig. Kann sein. Aber nur, weil ich Murdo schon viel länger kenne und ein viel größerer Fan von Krypton Krax bin. Es ist einfach unfair.«
    Silvania sah ihre Schwester mitfühlend an. Schließlich reichte sie ihr die Hand und zog sie auf den Fenstersims. Dann strich sie Daka über den Rücken. »Unfair ist, wenn du Helene jetzt hängen lässt. Nur, weil du eifersüchtig bist. Willst du denn wirklich, dass Murdo Helene beißt und dann aussaugt?«, fragte Silvania.
    »Dann hast du eine Freundin weniger«, stellte Bogdan klar.
    »Und du hattest nur eine«, erinnerte Silvania ihre Schwester.
    Daka holte tief Luft.
    »Wenn man mal eine richtig gute Freundin gefunden hat, muss man auf sie aufpassen«, sagte Bogdan. Er warf einen Seitenblick auf Silvania.
    »Du hast versprochen, immer in Helenes Nähe zu bleiben. Schon vergessen?« Silvania sah ihre Schwester herausfordernd an.
    Daka starrte in die Luft. Ihre Schwester hatte recht. Mal wieder. Würde sich das jemals ändern? Natürlich wollte Daka Helene retten. Sie waren allerbeste Freundinnen. Und wenn es nach Daka ging, sollten sie es für immer bleiben. Sie nickte langsam.
    In dem Moment wanderte der große Zeiger der Uhr am Rodnyk auf die Zwölf. Es schlug Mitternacht.
    Silvania, Bogdan und Daka schreckten auf. Zwei Sekunden später hatten sie sich in die Luft erhoben und flogen zum Plateau und auf den Höhlenausgang zu. So schnell, dass der Fluglehrer Herr Avion, der gerade aus dem Budnyk sah, sich die drei Flieger für seine Sprintflugmannschaft vormerkte.
    Vor dem Eingang zur unterirdischen Stadt hielten Silvania, Daka und Bogdan inne. Die Nacht hatte sich über den Wald gelegt wie ein schwarzer Mantel. Die Luft war kühl. Es roch nach Herbst, Mensch und Stachelschwein.
    »Wir teilen uns auf«, sagte Bogdan. Er war bei den Flugroutenfindern. Erst vergangene Woche hatte er das Manöver ›Eichhörnchen‹ im Wald erfolgreich absolviert. »Jeder übernimmt eine Luftschicht.«
    »Ich übernehme die oberste«, sagte Daka sofort. Von allen dreien flog sie am besten.
    »Gut. Dann übernehme ich die mittlere und du, Silvania, die unterste. Einverstanden?«, fragte Bogdan.
    Silvania, Daka und Bogdan nickten einander zu. Dann hoben sie vom Waldboden ab und stürzten sich mit ausgebreiteten Armen in die Dunkelheit. Würden sie Helene noch rechtzeitig finden?

Auf den Fersen
    E in Ast knackte unter seinen neuen Outdoorschuhen. Augenblicklich blieb Dirk van Kom-bast stehen. Er machte sich so klein, wie es mit seinen 1,93 m möglich war. Dann spähte er vorsichtig hinter einem Baum hervor. Sie hatten ihn nicht bemerkt. Dirk van Kombast atmete auf.
    Vor ungefähr zehn Minuten hatte Dirk van Kombast sein Zelt fluchtartig verlassen. Denn vor ungefähr zehn Minuten war Helene Steinbrück am Höhleneingang aufgetaucht. Sie war zielstrebig in den Wald gelaufen. Dirk van Kombast hatte geistesgegenwärtig in letzter Sekunde nach seiner Garlic Gun

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