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Ferien mit Biss

Ferien mit Biss

Titel: Ferien mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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auszulegen. »Na schön. Ein paar Informationen kann ich euch geben.«
    Silvania atmete auf. Daka spitzte die Ohren.
    »Murdo Dako-Apusenu stammt aus dem südlichen Transsilvanien, genau genommen aus den Südkarpaten. Er hat fünfzehn Geschwister. Aber das dürfte euch nicht weiter interessieren. Was für euch interessant ist, ist Folgendes ...« Converso Enzyklopo hielt inne und musterte die Zwillinge.
    »Ja?«, fragte Daka.
    Silvania nickte dem sprechenden Lexikon zu.
    »Es ist leider keine gute Nachricht«, sagte Converso Enzyklopo.
    »Murdo hat schon eine Freundin?«, fragte Daka. Sie hatte die Augen weit aufgerissen.
    Herr Enzyklopo sah sie verwirrt an. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Murdos Lieblingsgetränk ist frisches Menschenmädchenblut?«, fragte Silvania leise.
    Herr Enzyklopo beugte sich vor und flüsterte den Mädchen zu: »Ich kann die Familiengeschichte der Dako-Apusenus bis zur Urzeit zurückverfolgen. Murdo Dako-Apusenu stammt aus einer äußerst blutrünstigen Vampirfamilie. Seine Vorfahren gehörten der Abspaltung der Transgiganten an. Ihr wisst doch hoffentlich, was das bedeutet?«
    Daka und Silvania sahen Herrn Enzyklopo mit offenem Mund an. Dann nickten sie langsam.
    Herr Enzyklopo nickte ebenfalls. »Ich glaube, ihr solltet euch beeilen.«
    Kaum hatte er das gesagt, rappelten die Mädchen sich auf. Sie riefen Herrn Enzyklopo »Datiboi« zu, flopsten sich zum Ausgang des Biblionyks und waren verschwunden.
    Converso Enzyklopo legte sich zurück ins Regal. Zum ersten Mal war er sich nicht sicher, ob er den Ausgang der Geschichte hören wollte. Es konnte eine sehr unschöne Angelegenheit werden.

Eifersucht
    B ogdan! Ich gehe jetzt zum Friseur. Willst du wirklich nicht mitkommen, mein Molchi?«
    »Nein, Mama«, rief Bogdan zurück. »Viel Spaß!« Bogdan hasste Friseure. Und alle Friseure hassten Bogdans Haare. Sie hatten einen Wirbel, den sie nicht zähmen konnten. Manchmal begleitete Bogdan seine Mutter trotzdem zum Friseur. Denn dann war sie sehr glücklich. Aber heute hatte Bogdan etwas Wichtiges zu tun. Er hatte sich aus dem Biblionyk ein Video ausgeliehen: Tanzen lernen. Schritt für Schritt.
    Er versuchte die Schritte der beiden Tänzer im Video nachzumachen. Links – tapp. Rechts – tapp. In die Knie. Wackeln. Und wieder links – tapp. Rechts – tapp. Jetzt kam die Drehung. Bogdan holte Schwung. Er stellte sich auf eine Zehenspitze. Er torkelte durchs Zimmer. Bis vors Fenster. In letzter Sekunde hielt er sich am Fenstersims fest. »Uff!«, stöhnte er.
    Im nächsten Moment riss Bogdan die Augen auf. »Silvania! Daka!«, rief er, so laut er konnte. Die Zwillinge flogen gerade an Bogdans Budnyk vorbei. Sie flogen sehr schnell. Sogar Silvania. Das tat sie sonst nie freiwillig. Bogdan erkannte auf die Entfernung, dass Silvania rote Ringe um die Augen hatte. Sie war nervös. Warum?
    »Bogdan!« Silvania zögerte, dann flog sie gefolgt von Daka zum Fenster.
    Bogdan schaltete schnell das Video aus. »Was ist los? Wieso habt ihr es so eilig?«
    Silvania ließ sich auf den Fenstersims fallen. Sie atmete schwer. »Helene«, stieß sie hervor.
    Daka hängte sich kopfüber an einen Vorsprung an der Außenwand des Budnyks. Sie war kaum außer Atem. Schnell erzählte sie Bogdan von Helenes und Murdos Verabredung im Wald und was sie eben im Biblionyk herausgefunden hatten.
    »Das ist nicht gut«, stellte Bogdan fest. Er begriff schnell.
    Silvania nickte. »Helene schwebt in allerhöchster Gefahr.«
    »Murdo wird sie beißen und aussaugen«, sagte Daka.
    »Was sollen wir dann Dr. Steinbrück sagen?« Silvania schniefte. »Dass er nach Transsilvanien reisen muss, wenn er seine Tochter wiedersehen will?«
    »Und dass sie entweder tot oder ein blutrünstiger Vampir geworden ist«, ergänzte Bogdan. Er hatte eine sehr ausgeprägte und logische Schlussfolgerungsgabe.
    »Und wir sind daran schuld! Wir haben sie einfach in ihr Unglück laufen lassen. Wir haben sie nicht aufgehalten. Jetzt ist sie verschwunden.« Silvania schluchzte.
    Von der Außenwand des Budnyks kam ein Knurren. »Ein bisschen ist Helene auch selbst schuld«, murmelte Daka leise.
    »Wie bitte?« Silvania sah ihre Schwester entsetzt an.
    »Na ja. Wenn sie sich in einen Vampir verliebt, geschieht es ihr doch nur recht, wenn sie gebissen wird.« Daka zuckte mit den Schultern und stülpte die Lippen nach außen.
    »Dakaria Tepes!«, rief Silvania. »Hat dir eine Fledermaus ins Gehirn gekackt?«
    Jetzt sah Bogdan Silvania entsetzt an. So

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