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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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Spaziergänger, der sich verlaufen hatte und auf der Suche nach der Straße Lasses Hof überqueren wollte.
    Er war eindeutig gefährlich – und sollte sich Inga tatsächlich bei ihm befinden, stand er mit Sicherheit zusätzlich unter Druck.
    Lundquist wischte sich einige Blätter aus dem Gesicht, die der Wind aufgewirbelt hatte.
    Er fror.
    Das Gelände der Johns war schnell erreicht.
    Ruhig lag das große Bauernhaus am Waldrand – wirkte beinahe idyllisch. Knyst und Lundquist nickten sich kurz zu, trennten sich und huschten geduckt zwischen Büschen und Stauden in verschiedene Richtungen davon.
    Lundquist schlich über das Gelände, bis er auf Höhe der westlichen Ecke des Bauernhauses war. Er sah sich um. Vom Haus aus würde Lasse ihn nur entdecken können, wenn er zufällig genau in dem Moment, in dem Lundquist über den Hof zum Haus rennen würde, aus der Haustür käme.
    Es war absolut still.
    Das Laufen würde ein Knirschen auf dem feinen Kies verursachen.
    Das konnte Lasse John im letzten Augenblick warnen.
    Der Hauptkommissar zögerte.
    Langsam zog er das Funkgerät aus der Jackentasche und checkte den Standort der Kollegen. Sie waren alle auf Position. Die Spannung war beinahe zu greifen und Lundquist hatte das Gefühl, nicht richtig durchatmen zu können.
    Trotz der herbstlichen Kühle brach ihm der Schweiß aus. Er würde losrennen müssen.
    Das Team wartete auf seine Aktion. Im Gebüsch gegenüber konnte er den Haarschopf seines Freundes für einen kurzen Moment ausmachen.
    Ein unsicherer Schritt, ein Straucheln und die gesamte Aktion war gefährdet.
    »Idiot!«, zischte er leise. »Du hättest ja die Leitung abgeben können! Jetzt bist du hier – also reiß dich zusammen! Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt um über dein Schicksal zu lamentieren!«
    Mit einer entschlossenen Bewegung rammte er das Funkgerät in die Tasche zurück, hörte, wie dabei das Futter riss und rannte los.
    Zeitgleich huschte Knyst zur östlichen Ecke des Hauses. Sie pressten ihre Körper dicht an die Holzwände, versuchten ihr Atemgeräusch zu dämpfen und lauschten angespannt. Lundquist spürte wie sein Herz pumpte und seinen Köper rhythmisch fester an die Holzwand des Hauses presste.
    Wenn jetzt einer in dem Raum dahinter ist, kann er mit Sicherheit meinen Puls hören, schoss es ihm durch den Kopf.
    Vorsichtig drückte er sich an der Hauswand entlang zum ersten Fenster auf seiner Seite. Er konzentrierte sich bei jedem Schritt, denn jedes noch so leise Geräusch konnte ihre Anwesenheit verraten – mit unabsehbaren Folgen. Der Ermittler näherte sich dem Fenster.
    Ganz langsam drehte er den Körper so, dass er in den Raum hineinsehen konnte und duckte sich gleichzeitig so tief, dass nur sein Kopf über den Rahmen ragte.
    Der Raum, offensichtlich ein Wohnzimmer, war leer.
    Eine klobige, dunkle Couch stand an der einen Wand. Kissen und eine Decke lagen als unordentlicher Haufen in einer Ecke des Sofas. Lundquist sah Essensreste und ein leeres Bierglas auf dem Tisch stehen. An der Wand hingen große Ölbilder mit düsteren Darstellungen, genaueres konnte Lundquist nicht erkennen.
    Gerade als er weiterschleichen wollte, fiel ihm der imposante, silbern glänzende Fernsehapparat an der Breitseite des Zimmers auf.
    »Neu!«, murmelte er und zog die Augenbrauen hoch. Aus den Aufzeichnungen des Arztes ging eindeutig hervor, dass die alte Frau John hochgradig geräuschempfindlich war – besonders, wenn es sich dabei um Geräusche handelte, die von ihrem Sohn verursacht wurden. Entweder war es hier zu einer grundlegenden Änderung zum Positiven gekommen oder Frau John war …
    Lundquist bewegte sich vorsichtig weiter.
    Vor dem nächsten Fenster waren die Läden geschlossen.
    Wasserplätschern war zu hören.
    Das Badezimmer.
    Er versuchte, sich einen Überblick über die Lage der Räumlichkeiten im Haus zu verschaffen. Das einzige, was er zu diesem Zeitpunkt genau wusste, war, dass die Räume der Mutter im oberen Stockwerk lagen.
    »Zu wenig, wir wissen einfach viel zu wenig!« Lundquist war unzufrieden.
    Aus dem Fenster an der Giebelfront hörte er Geklapper und eine jugendliche Stimme. »So, dann wollen wir deinFrühstück mal anrichten, mein Kleiner!«, verkündete jemand gut gelaunt. Leises Fiepen deutete darauf hin, dass die Stimme mit dem Welpen sprach.
    »Na, nur nicht so hastig, du wirst dich noch verschlucken«, warnte die Stimme liebevoll. Kaffeeduft wehte zu Lundquist an die Hausecke.
    »Nein, das ist nun wirklich nichts

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