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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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sich nicht sicher, ob sie ihn überhaupt gehört hatte. Hoffentlich kam sie durch.
    Auf ihn wirkte sie jedenfalls mehr tot als lebendig.
    »Habe ich schon gerufen«, bestätigte Knyst.
    In diesem Moment bog der Rettungswagen auf den Hof ein und kam mit quietschenden Bremsen zum Stillstand. Es knirschte, als die Sanitäter über den Hof zur Tür eilten. Sie klopften gegen die jetzt von innen verschlossene Haustür und Knyst rief über seine Schulter: »Wir kommen!«
    Diesen Augenblick der Unaufmerksamkeit nutzte Lasse und trat kraftvoll gegen Knysts Hand.
    Im hohen Bogen flog die Pistole in die Luft und Lasse John, der sich flink wie ein Wiesel bewegen konnte, schlängelte sich über den nassen Badezimmerboden und ergatterte die Waffe, bevor Knyst sie erreichen konnte!
    Lundquist fluchte laut.
    Die Sanitäter klopften erneut, diesmal ungeduldiger.
    Lasse kam geschickt wieder auf die Beine und richtete die Waffe auf die beiden Polizisten.
    »So. Jetzt ist wohl klar, wer hier das Sagen hat! Schickt sofort die anderen weg!«, dabei sah er sich nervös um, als lauerten die anderen alle irgendwo in seinem Badezimmer. Sein Blick flackerte und Lundquist fragte sich unruhig, wie viele klare Gedanken hinter Lasses Stirn noch gedacht werden konnten.
    »Lass die Sanitäter rein. Sie wollen nur Inga abholen«, drängte Lundquist nach einem besorgten Blick auf die immer heftiger zitternde Frau.
    »Nein. Sie wird sterben und ihr eben auch. Darauf kommt’s mir nicht mehr an. Schickt die anderen weg!« Blanke Hysterie, dachte Lundquist alarmiert, der junge Mann hat jede Kontrolle über sich verloren. Beruhigend meinte er: »Wir bleiben hier. Wir versuchen auch keine Tricks. Aber lass die Frau gehen.«
    »Halt’s Maul! Das kenne ich doch! Kaum ist sie weg …!«Inga fing leise an zu wimmern.
    Lars Knyst machte unwillkürlich eine Bewegung in ihre Richtung, vielleicht wollte er sich tröstend zu ihr hinunter beugen.
    Lasse, der einen Befreiungsversuch witterte, riss die Waffe herum, zielte auf Knyst.
    Lundquist sprang.
    Es ging alles so schnell, dass er sich später nicht mehr an den genauen Ablauf erinnern konnte. Als er wieder zu sich kam, lag Knyst auf dem schreienden, um sich schlagenden Lasse John, der versuchte, sich unter der sportlichen Masse des Hauptkommissars hervorzuwinden. Ole war durchs Badezimmerfenster eingestiegen und Britta stand mit der Waffe in der Hand an der Badewanne und schrie John immer wieder an, er solle mit der sinnlosen Kämpferei aufhören, gegen Knyst käme er ohnehin nicht an. Sanitäter hatten Inga auf eine Trage gelegt und in eine Isolierfolie gewickelt.
    Lundquist verlor erneut das Bewusstsein.
    Dankbar ließ er sich in die dunkle Stille treiben.

Als er das nächste Mal zu sich kam, lag er in einem hellen Raum, umgeben von absoluter Stille.
    Er war völlig allein.
    Vorsichtig drehte er den Kopf und entdeckte neben seinem Bett eine Metallstange. Mühsam folgte sein Blick der silbrig glänzenden Linie nach oben. Sein Kopf schmerzte und sogar das Bewegen der Augen war höchst unangenehm. Dort, am Ende der Stange, baumelte ein transparenter Beutel mit einer klaren Flüssigkeit. Nun erkannte er auch den Schlauch, durch den die Flüssigkeit in seinen Körper tröpfelte.
    Ich bin also nicht gestorben, stellte er nüchtern fest, dies ist wohl nicht die Phase des Lebens nach dem Tod.
    Was war passiert?
    Offensichtlich war dies ein Krankenzimmer. Aus irgendeinem Grund lag er demnach im Hospital. Ein Autounfall? Nein, entschied er, Lars fuhr ja schon seit langem den Wagen, und er war ein sehr guter Fahrer. Oder vielleicht wegen der Multiple Sklerose? Aber dann hätte es Vorgespräche gegeben, an die er sich erinnern könnte.
    Plötzlich durchfuhr ihn ein brennender Schmerz!
    Klar! Lasse hatte geschossen – auf Lars geschossen! Bilder tauchten auf: Die bibbernde Inga. Blaugefroren. Beinahe tot. Im Schock. Neben ihr auf dem Boden lagen die Schnur, mit der sie gefesselt war und das Klebeband – wie mochte es ihr wohl gehen? Hoffentlich konnte man sie retten! Und Lars – wie schwer war er verletzt worden? Um Himmels willen – er war doch nicht etwa …
    Warum zum Teufel war denn hier niemand, den er fragen konnte?
    Hektisch versuchte Lundquist sich aufzurichten.
    Ein jäher Schmerz zwang ihn mit einem lauten Stöhnen wieder in die Kissen zurück.
    Wieso hatte er solche Schmerzen an der Schulter und der Lende? Mit sanftem Fingerdruck betastete er die Stellen mit der linken Hand.
    Tatsächlich, dort war ein

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