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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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Vielleicht hast du dich ja auch bei Britta angesteckt.«
    Britta Liliehöök, einzige weibliche Mitarbeiterin der Abteilung und erklärte, latent militante, Feministin, litt schon seit einigen Tagen unter einer Erkältung, die ihre Nase gerötet, ihren Hals rau gemacht und ihre Stimme verflüstert hatte. Tapfer kam sie dennoch jeden Tag zum Dienst, obwohl einige ihrer Kollegen den Verdacht geäußert hatten, sie käme nur, um die männlichen Mitarbeiter mit ihrem Virus wirksam auszurotten, damit deutlich mehr Stellen mit Frauen besetzt werden konnten.
    »Ach was – gegen den Erreger bin ich immun. Das sind nur Kopfschmerzen und die unangenehme Startphase bei dieser Ermittlung«, beruhigte Lundquist seinen Kollegen und fügte hinzu: »Ich habe heute Abend noch einen privaten Termin. Wir sollten also zügig losfahren, damit wir sorechtzeitig wieder hier sind, dass ich den Autopsiebericht noch vorher lesen kann. Besprechung im Team dann gegen 16 Uhr.«
    Er drehte sich langsam um, griff in seine Hosentasche und grinste Lars Knyst an, was ihn noch jünger aussehen ließ. Mit einer schnellen, ruckartigen Bewegung zog er die Hand aus der Tasche und warf ihm den Autoschlüssel zu. Voller Eifer hechtete Knyst, der ein begeisterter Autofahrer war, nach dem Bund und fing es geschickt auf.
    »Du fährst!«, sagte Lundquist. Sie sahen einander an und lachten.
    »Privater Termin heute Abend, hä? Ein Rendezvous etwa?«, grinste Knyst, als sie kurze Zeit später zur Rechtsmedizin unterwegs waren und lauschte so zufrieden dem gleichförmigen, leisen Motorengeräusch, wie es nur einem echten Autofan möglich war.
    »Nein«, antwortete Lundquist, »es sei denn, mein Hausarzt interpretiert neuerdings Besuche in seiner Praxis auf diese Weise.«
    »Aha. Also doch Brittas Virus! Ich sag’s ja: Die wird uns alle ausrotten damit!«, stellte Knyst fest und knurrte verärgert.
    »Nur der normale Check. Außerdem freut sich Gitte doch bestimmt, wenn du heute mal eher nach Hause kommst.«
    »Ja, das wär wohl nicht ganz verkehrt«, antwortete Lars nachdenklich und begann mit der Planung eines romantischen Abends mit Rosen und gutem Essen in ihrer Lieblingspizzeria, und danach …
    Gitte hatte sich in letzter Zeit oft über seine unkalkulierbaren Arbeitszeiten beschwert, und jetzt war die Gelegenheit ihr zu beweisen, dass Unkalkulierbarkeit auch ihreSonnenseiten haben konnte. Er durfte nur nicht vergessen einen Tisch in ihrem Ristorante zu bestellen; in letzter Zeit war das Lokal immer gut besucht. Leise pfiff er vor sich hin.
    Dr. Mohl, ein untersetzter, älterer Herr erwartete sie schon.
    »Guten Morgen! Da habt ihr uns eine echte Knobelaufgabe geschickt. Nicht das Übliche jedenfalls, nein, wirklich nicht.«
    Lundquist begrüßte den Rechtsmediziner herzlich. Sie arbeiteten schon zusammen, seit er seinen ersten Fall lösen musste.
    Auf Dr. Mohls Urteil war Verlass.
    »Was wir mit Sicherheit feststellen konnten ist, dass es sich um eine Frau handelt. Alles andere wird schwierig. Sehr schwierig«, erklärte der forensische Pathologe, während er mit kleinen, trippelnden Schritten vor den beiden jungen Männern herlief. Der Gang schien sich endlos hinzuziehen, rechts und links gingen Stahltüren ab, die in Sektions-oder Kühlräume führten. Lundquist zog fröstelnd die Schultern hoch. Er kam nicht gerne an diesen Ort. Der Tod bekam unter den Händen der Gerichtsmediziner eine neue Dimension. Qualen, von denen man zuvor nichts geahnt hatte, erhielten Konturen und teilten sich den erfahrenen Obduzenten mit, das Opfer erhielt eine Vergangenheit, gab Auskunft über seine Lebensumstände, über frühere oder akut erlittene Misshandlungen und die Todesumstände.
    »Wir untersuchen ihren Mageninhalt – oder das, von dem wir glauben, dass es der Mageninhalt ist. Vielleicht finden wir Barbiturate darin.«
    Dr. Mohl stieß die Tür zu seiner Linken auf.
    Lundquist hielt den Atem an.
    Das diffuse Licht auf Hilmarströms Dachboden hatte den Zustand des Körpers nur erahnen lassen. Doch hier, im Licht der OP-Lampe, waren die Auswirkungen der Verwesung nicht zu übersehen. Selbst Knyst, der nicht leicht aus der Ruhe zu bringen war, gab einen seltsamen, gurgelnden Laut von sich.
    Sie hatten Dr. Mohl bei der Sektion unterbrochen.
    Der Brustkorb war geöffnet und in einigen Edelstahlgefäßen lagen bräunliche Proben.
    »Wir haben die Organe entnommen. Manche sind schon zersetzt, andere relativ gut erhalten. Wir glauben, wie ich schon andeutete, sogar den

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