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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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wirklich unauffällig machen. Wir müssen einfach abwarten, was dabei herauskommt« Er putzte sich ebenfalls die Nase und schniefte dann: »Gibt es einen neuen Bericht aus der Gerichtsmedizin?«
    »Ja. Sie haben am ganzen Körper der Frau Seifenreste gefunden, auch im Intimbereich. Es hat sich also jemand die Mühe gemacht sie nach der Ermordung zu waschen. Und zwar sehr sorgfältig. Und sie muss sich ganz schön gewehrt haben. Mehrere Fingernägel sind abgebrochenund einige wurden wahrscheinlich erst nach der Tat ziemlich lieblos mit einem Knipser gestutzt. Dadurch, dass die Einrisse so tief waren, konnte man sie noch feststellen.«
    »Ja. Dr. Mohl hat die beschädigten Nägel schon bei unserem ersten Termin erwähnt. Hautpartikel?«
    »Nein. Nicht ein Fitzelchen. Offensichtlich hat der Täter auch daran gedacht und ihr die Fingernägel gründlich und wenig rücksichtsvoll gereinigt. Dr. Mohl glaubt, er benutzte erst einen Nagelreiniger und im Anschluss noch Seife und eine harte Nagelbürste.«
    »Andere Abwehrspuren?«, wollte Lundquist wenig hoffnungsvoll wissen.
    »Bis auf die abgebrochenen und tief eingerissenen Nägel keine. Der Mörder hat offensichtlich nicht auf ihr gekniet, als er sie erstickt hat. Es finden sich keinerlei Blutergüsse auf ihren Oberarmen oder Druckstellen an den Lenden. Dr. Mohl meint, es sei gut möglich, dass der Täter während des Mordes neben ihrem Bett stand. Bleibt festzuhalten, dass er ziemlich erfolgreich versucht hat alle möglichen Hinweise zu beseitigen.« Flapsig fügte sie hinzu: »Aus seiner Sicht ein durchaus verständliches Verhalten. Wer will schon der Polizei mit deutlichen Spuren die Arbeit erleichtern. Immerhin zeigen wir schon den Kleinsten im Fernsehen, was man bedenken muss. Und mal ehrlich, wo bleibt denn sonst für uns die Spannung?«
    »Ja, dieser Aspekt scheint auch mir klar einleuchtend«, gab Lundquist ihr lachend Recht.
    Doch dann wurde er sofort wieder ernst.
    »Wir werden ihn trotzdem kriegen«, stellte er beinahe beschwörend fest. »Sein eklatanter Mangel an Kooperationsbereitschaft wird ihm nichts nützen!«
    Er beendete das Telefonat, das er auf Schwedisch geführt hatte und wandte sich den anderen wieder zu, die sich inder Zwischenzeit flüsternd unterhalten hatten. Rasch fasste er die neuen Ergebnisse auf Deutsch zusammen.
    Dabei spielte er abwesend mit der Fotografie, die Frau Helm vor ihrem Haus in St. Peter zeigte.
    Lars hatte sie ihm gegeben, als er versuchte zu erklären, warum sie seiner Meinung nach nicht die Tote von Hilmarströms Dachboden sein konnte. Während er sprach, betrachtete er immer wieder die Frau, die lasziv am Rahmen der Eingangstür ihres Hauses lehnte, umgeben von einem Meer bunter Blumen und kräftig grünen Bäumen.
    Die Haare hatte sie streng zurückgekämmt, schlank war sie und mit einem sicher teuren, klassisch geschnittenen Kostüm in kräftigem Rot bekleidet. Ihr herbes Gesicht zeigte einen entschlossenen aber auch irgendwie unzufriedenen Ausdruck. Sie wirkte ungeduldig, so, als hätte der Fotograf viel zu lange gebraucht um dieses Bild zu arrangieren. Die Sonne fiel günstig über ihr Gesicht und milderte die Falten, fast wie ein Weichzeichner. Sie trug nur wenig Schmuck. Lundquist fiel nur ein großer Rubin an ihrer Hand auf, ihre Uhr war sportlich, aber nicht protzig, ein Collier war nicht zu entdecken, auch kein Armband.
    »Der Stein hier ist doch sicher wertvoll?«, fragte Knyst, der seinem Freund über die Schulter gesehen hatte.
    Er reichte Volker die Aufnahme.
    »Schon«, bestätigte Volker. »Ich vermute, das ist ein Rubin, und bei der Größe ist er ganz sicher viel wert. Aber wenn ihr das genau wissen wollt, können wir auch schnell mal in der Abteilung für Eigentumsdelikte nachfragen«, bot er an.
    »Keine schlechte Idee. Möglicherweise ist er ja irgendwo in der Szene aufgetaucht. Ihr wisst schon … vielleicht ist er ihr abgenommen worden und jetzt im Umlauf«, führte Karl den Gedankengang von Volker weiter aus.
    Lundquist steckte sein Taschentuch in die Jackentasche.
    »Kann ich bitte das Bild noch mal sehen?« Lange und intensiv studierte er die Frau, während seine Kollegen ihn überrascht und mit fragenden Gesichtern dabei beobachteten.
    »Sagt mal, diese Haare. Als das Bild gemacht wurde, war Frau Helm doch schon weit über sechzig, oder?« Die Kollegen sahen sich verblüfft an, wussten nicht, in welche Richtung Lundquists Frage zielte.
    »Wenn sie da schon nicht mehr ganz jung war, dann sind die

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