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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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Schweden nicht untätig zusehen wird, dass Verbrecher, egal woher, ihre Untaten ungestraft in eurem Land begehen können«, führte Karl weiter aus, während Lundquist die Arznei mit einem Schluck austrank und dann angewidert das Gesicht verzog.
    »Dieser Idiot von Kramp!«, murmelte er undeutlich vor sich hin und Knyst meinte: »Er ist leider manchmal etwas sehr voreilig und informiert die Presse dadurch schon mal zu früh. Dr. Kramp will immer im besten Licht dastehen, und dazu gehören eben auch superschnelle Ermittlungserfolge.«
    »Die er dann als seine persönlichen Erfolge verbucht, wenn’s stimmt und uns dafür den Kopf abhackt, wenn der erste Ermittlungsansatz eben nicht gestimmt hat.«
    »Es ist eben bei euch wie überall«, meinte Volker philosophisch.
    »Er hat in dem Gespräch mit dem Reporter die Meinung vertreten, es sei letztlich nicht so schlimm, wenn sich dieser tragische Todesfall negativ auf den Tourismus aus Deutschland auswirke. Er hat behauptet, die Deutschen wären nur eine verschwindend kleine Anzahl im Vergleich zu den Touristen aus anderen Ländern«, erzählte Karl weiter.
    »Das zeigt nur wieder eines ganz deutlich: Man sollte sich unbedingt erst einmal gründlich informieren, bevor man sich der Presse stellt. Er hatte offenbar keine Ahnung von den aktuellen Tourismuszahlen!«, Knyst ärgerte sich jetzt wirklich. So unwissend konnte man doch gar nicht sein!
    Volker, der leise in sein Telefon gesprochen hatte, um die anderen nicht zu stören, legte nun auf und warf einen triumphierenden Blick in die Runde.
    »Na, hast du was ganz heißes herausgefunden Du strahlst so!«, meinte Karl ermunternd und schon sprudelte es aus Volker heraus:
    »Also, das ist unser Labor gewesen. Ich hab gedacht, wir klären das noch bevor ihr wieder abreist – das mit der Verwahrlosung. Und ich hab’s geklärt: Die Tote kann unmöglich in so einen Zustand durch kurze Erkrankunggekommen sein. Die Gerichtsmedizin meinte, die Frau hat nie und nimmer nur ein paar Tage krank im Bett gelegen. So sieht man nicht mal nach zwei Wochen schlampiger Pflege aus. Diese Folgen der Vernachlässigung sind über einen längeren Zeitraum entstanden. Besonders die Kontrakturen seien ein deutlicher Hinweis.«
    »Prima. Dann konnten wir wenigstens eine Frage beantworten.« Knyst freute sich.
    Nun war endgültig klar, dass sie den Mörder in Schweden würden suchen müssen.
    »Wir haben doch noch Zeit bis zu eurer Abfahrt. Die Identitätsfrage konnten wir wenigstens im Negativverfahren klären. Ich finde, wenn ihr schon mal hier in Freiburg seid, dann solltet ihr auch ein paar schöne Ecken der Stadt zu sehen kriegen, bevor ihr wieder zurück müsst«, fragend sah Karl in die Runde.
    »Gerne«, stimmten die beiden Gäste zu und Volker war von der Idee sofort begeistert.
    Beim Aufstehen sah Lundquist sein Gesicht für einen Moment in der Glasscheibe erscheinen. Toll, dachte er ironisch, so eine feuerrotglühende Nase in vampirblassgrünem Gesicht gibt einem Menschen schon einen ganz besonderen Touch. Vorsichtig betastete er die Nase, die sich auch geschwollen anfühlte und jetzt, wo er wusste, wie sie aussah, auch prompt anfing zu brennen. Weichei, schimpfte er lautlos.
    Es war ausgesprochen angenehm, an die frische Luft zu kommen und Lundquist warf Karl einen dankbaren Blick zu.
    Beim Überqueren des Parkplatzes vor dem Gebäude der Kriminalpolizei strauchelte Lundquist, konnte aber einen Sturz abfangen.
    Volker meinte mitfühlend: »So ein Virus ist schon ein gemeines Vieh – der belastet auch den Kreislauf. Wir gehen nicht so weit und unterwegs trinken wir schön Kaffee, dann kommst du wieder in die Spur. Es ist ja auch kein Wunder, wenn du die ganz Nacht nicht richtig schlafen konntest.« Lundquist nickte nur und hoffte, dass der andere die Verzweiflung in seinen Augen nicht bemerken würde.
    Wie lange konnte er überhaupt noch gehen?
    Doch Volker hatte keine Zeit etwas zu bemerken.
    Er mutierte wieder zum Stadtführer und begann mit seinen Ausführungen fast direkt vor der Einfahrt zu dem Dienstgebäude, das sie gerade verlassen hatten. Sie hatten sich nach rechts gewandt und nach nur wenigen Schritten eine großangelegte Kreuzung erreicht.
    »Das ist unser Theater.« Volker musste wegen des Verkehrs laut rufen, damit die anderen ihn verstehen konnten und wies dabei mit einer weit ausholenden Geste auf das sandfarbene Gebäude, das etwas erhöht auf einem Hügel stand, auf der gegenüberliegenden Straßenecke.
    »Und leider

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