Ferne Verwandte
Druidi gelehnt, dem einzigen Musiker, den unser Kaff hervorgebracht hat, und versprach ihr, sie so bald wie möglich mit ihm und einem seiner Stücke bekannt zu machen.
»Mit diesem hier … aber jetzt gleich!«, stöhnte sie, aber sie meinte natürlich kein Stück des Komponisten - vielmehr hatte sie mir soeben die Hose aufgeknöpft.
Schon bei diesem ersten Mal kam mir Renata irgendwie geistesabwesend vor. Ich erzählte ihr von meinen Träumen und Wünschen, während sie an etwas ganz anderes dachte. Unter ihren Kleidern war sie, stärker noch, als ich es mir hätte vorstellen können, von einer gespenstischen Magerkeit, und als ich ihn nach einer Minute - kaum eine Minute nachdem ich sie zu bumsen angefangen hatte - herausziehen wollte, sagte sie: »Du brauchst nicht aufzupassen!«, und sog ihn so gierig in sich hinein, als wäre mein Sperma Nahrung. Es wunderte mich, dass die sechzehnjährige Tochter eines Maresciallo der Carabinieri die Pille nahm, wenn auch nur zur Regelung ihres Zyklus, wie sie mir danach erklärte. Vor allem jedoch erstaunte mich, dass sie keine Jungfrau mehr war. Welche Erfahrung hatte ich andererseits, um das mit Sicherheit beurteilen zu können? Und ich brachte es auch nicht über mich, sie danach zu fragen, um nicht als der übliche rückständige Südländer dazustehen. Ein Zweifel, der an mir nagte, bis ich die Bar betrat.
Sie ist voller Leute, die ihren Aperitif nehmen, und Imma behandelt mich mit der üblichen Gleichgültigkeit. Ihr Mann dagegen lächelt mich an. »Spendier ihm eine Coca«, sagt er zu seiner Frau. »Er hat gestern viel Erfolg gehabt.«
Imma beugt sich hinunter, um die Coca zu holen, und befiehlt mir kalt: »Trink sie aus und dann komm, geh mir zur Hand!« Sie blickt Merenda an und schimpft: »Hier ist schon wieder alles ausgegangen. Saro, du musst mir eine Hilfe suchen, allein schaff ich das nicht mehr.«
»Wo ist das Problem? Jetzt hilft dir doch der Maestro«, antwortet er und blickt freundlich in meine Richtung. Dann fährt er, an seine Frau gewandt, fort: »Geh nur, ich kümmere mich um das hier.«
»Ja, aber eine Lösung musst du finden, ich kann nicht mehr«, insistiert sie, dann öffnet sie die Falttür am Ende des Tresens und bedeutet mir, ihr zu folgen. Wir gehen die Wendeltreppe hinunter, und die Stimmen aus der Bar werden geschluckt. Nach der Hälfte der Stufen bleibt sie stehen. Sie sieht mich von unten an. Genau auf jener Höhe. Sie knöpft mir die Hose auf, und mir wird heiß.
»Hmm, wie du riechst«, sagt sie. Dann packt sie mich am Arm und zerrt mich nach unten. »Wir haben wenig Zeit«, flüstert sie, während sie ihren Schlüpfer hinunterrollt. »Komm her«, sagt sie und zieht mich an sich und in sich hinein.
Auch wenn ich mir seit dem gestrigen Abend viermal einen runtergeholt und soeben Renata hinter mir habe, komme ich nach genau neunundneunzig Sekunden. Bei ihr geht es noch schneller. Sie winselt wie ein Tier und lässt sich zu Boden sinken. Dort bleibt sie ein paar Augenblicke mit geschlossenen Augen und entspannter Miene liegen. Zufrieden sagt sie: »Seit geschlagenen drei Jahren habe ich das nicht mehr genossen.« Dann steht sie auf und zieht ihren Schlüpfer wieder hoch. Sie greift nach einem kleinen Kasten mit Pilsner der Marke Peroni und einem mit Coca-Cola und hält mir beide hin. Ich nehme noch zwei weitere, und als sie die Treppe hinaufgeht, wispert sie: »Dieses Mal war’s unbequem, aber sei unbesorgt: Nächstes Mal wird’s besser.«
Beim nächsten Mal liegt unauffällig zwischen den Kästen ein flauschiger orangefarbener Teppich: Das ist unser Liebeslager. Außerdem hat Saro Merenda eine helfende Hand für Imma gefunden. Als er mir den entsprechenden Vorschlag unterbreitet, ziere ich mich etwas. »Zwischen der Fahrerei und dem Studium bleibt mir nicht viel Zeit«, antworte ich, aber nur, um nicht seinen Verdacht zu erregen, denn ich würde sein Angebot auch ohne Bezahlung annehmen. Die Sache hat einen unerwarteten Nebeneffekt: Er zahlt mir fast das Doppelte von dem, was er zunächst geboten hatte. Jetzt habe ich also beide Jobs, außerdem eine verheiratete Frau, die mir alles beibringt, was man über Sex wissen muss, und eine kleine Verlobte, die ich liebe und die, wie ich glaube, meine Liebe erwidert. Renata kann ich zwar nur am Sonntag treffen - am Nachmittag lassen ihre Eltern sie nicht aus dem Haus, und am Morgen hetzt ihr Vater ihr nach ihrer Überzeugung einen Obergefreiten der Carabinieri auf die Fersen, damit er
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