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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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unter den Kopf schob und den anderen quer über ihre Hüfte legte. So viel Körperkontakt löste immer noch ein Feuer auf ihrer Haut aus, aber langsam gewöhnte sie sich daran. Max war kein Eindringling, sie hatte ihn sich ausgesucht, es war ihre Entscheidung. Sie drehte sich auf die Seite und legte beide Hände an seine Brust.
    Hitze, wie ein plötzliches Fieber. Beinahe wie Schmerz.
    „Aber in meinem Kopf ist es ruhig“, flüsterte sie. „Keine fremden Erinnerungen oder Gedanken, nur meine eigenen.“
    Max drückte sie zart an sich, er hatte verstanden. „Überstürze nichts“, sagte er. „Kleine Bissen, erinnerst du dich?“
    Sie konnte ihn nicht hören, denn in ihr tobte ein Sturm von Empfindungen, die Welt war ein buntes Kaleidoskop. „Wir haben es nicht beendet.“
    Max hörte auf, ihr über den Rücken zu streichen. „Du bist nicht in der Verfassung – “
    Sie hob den Kopf ein wenig und küsste seinen Hals, sog seinen Duft ganz tief in sich hinein. „Sophie!“ Schon streichelte er ihre Wange, drehte sie auf den Rücken und küsste sie so stürmisch, dass sie kaum noch Luft bekam. Das Kaleidoskop drehte sich unaufhaltsam und explodierte schließlich in tausend Farben.
    Als die bunten Farbsplitter auf sie herabregneten, suchte sie Halt an Max’ Schultern. Spürte die kräftigen Muskeln unter ihren Händen. Versuchte nicht mehr, ihre Empfindungen zu beherrschen, sondern folgte ihnen, ging in seiner Wildheit unter, dem herrlichen Druck seiner Lippen, seines Daumens, der ihr Kinn nach unten presste, damit sie den Mund öffnete.
    Max spürte es sofort, als Sophia losließ. Ihr Körper gab sich ihm hin, war eine einzige Einladung.
    Lüstern und verführerisch.
    Aber er würde ihren Zustand keinesfalls ausnutzen, denn noch vor Kurzem war sie völlig desorientiert und verloren gewesen. Er löste seine Lippen von ihrem Mund und sah ihr in die Augen, die vollkommen schwarz geworden waren – doch diesmal war etwas anderes der Grund dafür, auch wenn er den Unterschied nicht hätte beschreiben können. Er wusste nur, dass es kein Anzeichen von Gefahr war. „Ist das bei allen Medialenaugen so?“, murmelte er leise an ihren Lippen, hatte ein Bein über sie gelegt und die Hand in ihrem Haar.
    Ihre Finger strichen verlangend über seine Schultern, und es freute ihn, dass sie seinen Körper so mochte. „Mehr bei den höheren Graden … vielleicht bin ich noch anfälliger dafür, da mein Geist anders arbeitet.“ Das sagte sie ganz ruhig, aber ihre Augen und die Anspannung in ihrem Körper verrieten sie.
    Er spürte, wie jede Zelle in ihr vibrierte, jeder Muskel bis zum Zerreißen gespannt war. „Ich weiß, wer du bist“, sagte er und sah ihr tief in die Augen. „Du kannst mich nicht mit deiner angeblichen ‚Unvollkommenheit ‘ verjagen.“
    Ihre Augen schimmerten feucht, das nächtliche Schwarz glitzerte regenbogenfarben.
    „Du und ich, wir passen zusammen“, flüsterte er und betrachtete fasziniert dieses Schauspiel. „Zwei Zerbrochene, die ein Ganzes ergeben.“ Das war nicht gerade sehr romantisch, kam aber aus vollem Herzen. „Ich will dich nicht verlieren.“
    Sie zog ihn zu sich und küsste ihn, bis sein Körper vor Erregung summte und sie nach Luft schnappen musste. Er löste sich noch einmal von ihrem Mund. „Bereitet dir ein solch intensiver Kontakt Schmerzen?“
    Kurzes Schweigen. Dann: „Nein.“
    Fluchend rollte er sich zur Seite und setzte sich an den Rand des Bettes, sah sie über die Schulter an. „Warum zum Teufel hast du dann – ?“
    „Ich habe dich nicht angelogen, Max.“ Sie sah ihn an, als sei er das Einzige, was sie in dieser Welt interessierte. Manche Männer hätte das abgeschreckt, aber Max wusste, dass sein Blick nicht anders aussah.
    Ihre Brust hob sich in einem tiefen Atemzug. „Ich weiß nicht, wie ich diese Empfindungen beschreiben soll. Schmerz kommt ihnen noch am nächsten, aber es stimmt nicht. Ich habe kein Verlangen nach Schmerzen, nur nach dem, was passiert, wenn du mich berührst.“
    Max drehte sich ganz um und stützte sich neben ihrem Bein ab. „Hört sich an, als seien deine Sinne überstrapaziert.“
    „Und wenn schon.“ Klare Worte, in denen sich ein stählerner Wille zeigte. „Ich will nicht aufhören.“
    Auch er hatte einen starken Willen. „Keine weiteren Berührungen. Ich will dir nicht wehtun.“
    Ihre Schultern sanken in sich zusammen.
    Das war die Gelegenheit, um Fragen zu stellen. „Warum wollte heute Nacht jemand in deinen Kopf

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