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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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müssen, was passiert, wenn ich dich necke.“ Sein Körper hatte sofort reagiert, grinsend brachte er sein steifes Glied in eine bequemere Lage. „Nun zu Gareth.“
    „Auf den ersten Seiten der Akte gibt es eine gut kaschierte Lücke. Von achtzehn bis dreiundzwanzig war er in einem Ivy-League-College eingeschrieben, das er auch tatsächlich besucht hat. Doch im letzten Jahr war er sechs Monaten nicht dort – hat weder Seminare besucht noch Prüfungen abgelegt. Bei genaueren Nachforschungen habe ich herausgefunden, dass er eine Art Praktikum gemacht hat.“ Sie legte ihre Finger auf die Hand auf ihrem Oberschenkel und strich über Max’ Fingerknöchel. „Daran ist eigentlich nichts Verdächtiges außer dem Umstand, dass es nicht in seinem Lebenslauf erscheint. Entweder hat er so schlecht dabei abgeschnitten, dass er es lieber verschweigt – “
    „ – oder“, ergänzte Max, „er will uns etwas anderes verheimlichen. Wo war er denn?“
    „Das ist es ja. Es gibt keine Unterlagen darüber, wo er die sechs Monate verbracht hat.“
    Max nahm aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. „Keine Sorge“, sagte er zu Sophia. „Es ist so dunkel, dass sie uns nicht sehen können.“ Doch die Straßenlaterne vor dem Haus gegenüber bot ihnen gute Sicht.
    Zwei Männer und eine Frau näherten sich auf der anderen Straßenseite, klopften an die Haustür und wurden eingelassen. Ihnen folgten zwei Frauen mittleren Alters. Der sechste Besucher war ein sehr viel älterer Mann, der akkurat gelegte graue Haare hatte.
    Dann zuckte Sophia zusammen. „Ist er das wirklich?“
    Die Person, die ihre Aufmerksamkeit erregt hatte, stand einen Augenblick auf den Eingangsstufen und sah sich um, als wüsste sie, dass sie beobachtet wurde.
    „So ein Mistkerl“, murmelte Max, als Ryan Asquith in dem Haus verschwand.

39
    Ratsherr Kaleb Krychek wollte gerade in seinen Wagen einsteigen und zu seinem Büro in Moskau fahren, als er etwas spürte. Einen telepathischen Querschläger. Mit seiner geistigen Hand fing er das zurückgekehrte Suchprogramm ein und lehnte sich gegen sein Fahrzeug. Tausende von unsichtbaren Programmen hatte er im Medialnet verteilt, damit sie in den Milliarden Daten nach einem einzigen Namen forschten.
    Nach sechs Jahren, fünf Monaten und drei Wochen war nun eines zu ihm zurückgekehrt.
    Vorsichtig untersuchte er das alte, nicht mehr besonders stabile Konstrukt, denn die Information durfte auf keinen Fall verloren gehen. Er brauchte fast zehn Minuten, um die eigenen Sicherheitsvorkehrungen außer Kraft zu setzen – dann erst fand er, wonach er gesucht hatte. Der Name war vor zwei Wochen in einem weit entfernten Teil des Medialnets aufgetaucht. Die Informationen waren bruchstückhaft, es würde schwer, wenn nicht gar unmöglich sein, der Spur zu folgen, aber das war in diesem Moment nicht von Bedeutung.
    Denn jetzt hatte er die Gewissheit, dass der Gegenstand seiner Suche am Leben war.

40
    Während ich dies schreibe, schläfst du neben mir, dein Atem geht leicht, die Sorgenfalten in deinem Gesicht haben sich geglättet – und ich weiß nicht, wie ich beschreiben soll, was ich für dich empfinde. Ich habe keine Worte dafür. Wie soll ich nur den Schmerz beschreiben, der unerbittlich in meinem Herzen tobt!
    – Sophia Russo in einem verschlüsselten Brief an Max Shannon,
den dieser erst nach ihrem Tod erhalten sollte
    Am nächsten Morgen lag Sophia entspannt und zufrieden im Bett. So fühlte sich also Lust an, dachte sie verwundert. Darüber schrieben die Dichter, das drückten Künstler in ihren Werken aus. Deshalb warfen sich Menschen versteckte Blicke zu, flüsterten Gestaltwandler ihren Gefährtinnen etwas ins Ohr.
    Die Badezimmertür öffnete sich und gab den Blick auf beschlagene Fliesen frei, gerade in dem Moment, als Morpheus auf das Bett sprang und es sich auf ihrem Bauch gemütlich machte. Sie streckte die Hand aus, um ihn zu streicheln. „So heiß könnte ich gar nicht duschen“, sagte sie zu dem schönen muskulösen Mann, der aus dem Dampf trat und zu dem Kleiderbündel ging, das er letzte Nacht achtlos auf den Boden geworfen hatte.
    Nachdem sie gesehen hatten, dass Ryan die stattliche Queen-Anne-Villa betreten hatte, hatte Max ihr aufgetragen, nach Hause zu fahren und sich Ryans Akte noch einmal vorzunehmen. Er hatte einen weißblonden Gestaltwandler namens Dorian angerufen, der sie in ihre Wohnung gebracht hatte, und war selbst bis fast um drei vor der Villa geblieben, dann hatte ihn sein Freund Clay

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