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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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abgelöst. Zu Hause angekommen, hatte er noch über eine halbe Stunde mit den Leuten der Suchmannschaft telefoniert, sie hatte ihn nebenan reden hören.
    „Bonners Eltern haben ihm anscheinend ein Privatflugzeug verschafft“, hatte er gesagt, als er auf das Bett gefallen war. „Der Scheißkerl könnte überall sein. Ich habe den örtlichen Flughäfen und den Raubkatzen Bescheid gesagt.“ Danach war er sofort eingeschlafen … und vor einer Stunde so energiegeladen aufgewacht, dass sie kaum noch Luft bekommen hatte.
    „Du musst ja kochen“, sagte sie, als eine weitere Dampfwolke aus dem Badezimmer quoll.
    Er zwinkerte ihr zu und zeigte nicht den geringsten Ansatz von Reue. „Heiß ist gut für dich.“ Mit dem Handtuch um die schlanken Hüften und dem feuchten Haar wirkte er unglaublich jung und unbeschwert.
    Morpheus schnurrte. „Ich wollte in Gareths College anrufen.“ In Asquiths Akte hatte sie nichts Auffälliges entdecken können und würde heute zu Hause bleiben, um die gespeicherten Daten aus dem Medialnet zu sichten – sie hoffte, auf etwas zu stoßen, dass die Makellosen Medialen mit den Anschlägen auf Nikitas Leute in Verbindung brachte. „Aber falls er sich dort abgesichert hat, könnte ihn das warnen.“
    „Warte noch“, sagte Max und warf das Handtuch aufs Bett. „Vielleicht komme ich auch so an die Informationen.“
    Ihm zuzuschauen, wie er sich ankleidete, kam ihr so intim vor, dass ihre Brust sich zusammenzog. „Komm zu mir zurück, Max“, sagte sie leise.
    „Wie könnte ich da widerstehen?“ Er sah sie ernst an und küsste sie so gefühlvoll, dass es wehtat. „Du hältst doch mein Herz gefangen.“
    Zehn Minuten später und immer noch viel zu früh brachte sie Max zur Tür. „Ich werde den ganzen Tag mit der Suchmannschaft telefonisch in Verbindung stehen, wenn du nicht zu mir durchkommst, hinterlass eine Nachricht, ich rufe dich dann zurück.“ Er streckte die Hand aus und schob ihr eine vorwitzige Locke hinter das Ohr. „Die Sicherheitsleute im Gebäude haben Bonners Beschreibung – sie werden ihn unter keinen Umständen zu dir hinauflassen. Die Polizei ist alarmiert, und Clay hat seinen Informanten Bescheid gesagt.“ Er fasste sie um die Taille. „Wenn du das Haus verlässt – was ich lieber nicht möchte – , nimm auf jeden Fall jemanden von den Sicherheitsleuten mit. Noch besser wäre es, du würdest mich anrufen, dann könnte ich dir, falls ich selbst nicht weg kann, eine Eskorte der DarkRiver-Leoparden schicken.“
    Sophia erinnerte sich an die versteckte Erregung in Bonner, als sie ihn wegen Gwyn Hayley befragt hatte, und schlang die Arme um ihren Oberkörper, die feinen Haare auf ihren Unterarmen hatten sich aufgestellt. „Ich werde hierbleiben.“ Sich in der Öffentlichkeit aufzuhalten, wurde sowieso immer unerträglicher. „Und ich werde auch nicht ins Medialnet gehen, darüber brauchst du dir also auch keine Sorgen zu machen.“
    Er küsste sie auf die Schläfe. „Wie geht es dir?“ In dieser Frage lag viel Ungesagtes.
    Sie legte ihm die Hand auf sein Herz, nahm das Geschenk seiner Gegenwart mit vollen Zügen an. „Ich bin immer noch da.“ Doch ihre telepathischen Schilde waren so dünn, dass jede Berührung einer instabilen Persönlichkeit sie vollends zerstören würde.
    Er küsste sie leidenschaftlich. „Ich werde jede Stunde nach dir sehen. Versuch nicht, mich davon abzuhalten.“
    Kurz darauf war er verschwunden.
    Sie hätte eigentlich protestieren müssen, aber auf der anderen Seite gab ihr sein Wille, sie zu beschützen, Sicherheit. Sie fütterte Morpheus – der ihr gnädig erlaubte, ihn noch einmal zu streicheln – und duschte dann kurz. Erfrischt zog sie ein Paar weiche Samthosen an – so etwas hatte sie noch nie getragen. Aus einer Laune heraus hatte sie die Hose vor ein paar Monaten erstanden, die Entscheidung war so wenig medial gewesen, dass sie gar nicht erst einen Arzt brauchte, um zu wissen, dass eine Rekonditionierung notwendig geworden war. Doch angezogen hatte sie die Hose bislang nicht.
    Der dunkelblaue Stoff war weich und schmiegte sich sanft an ihre Haut. Sie genoss die Empfindung, zog ein T-Shirt aus einem dehnbaren Stoff über und ein graues Sweatshirt mit Kapuze, das ihr mehrere Nummern zu groß war. Es war nicht kalt in der Wohnung, aber das Sweatshirt gehörte Max und roch nach ihm.
    Ihr Detective würde wohl nie verstehen, wie viel er ihr bedeutete und was er ihr alles gegeben hatte. Etwas Wildes, das sie erdete und ihr

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