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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sie und dachte an drei andere junge Leben, an die nur noch sie sich erinnerte, aus dem Gedächtnis aller anderen waren sie gelöscht worden, „wenn wir geschickt vorgehen, wird seine Frustration noch größer, und wir können ihn nach unseren Wünschen formen.“
    In Max’ Augen stand ein fremder Ausdruck, den zu erforschen, geschweige denn zu ergründen sie keine Gelegenheit haben würde. Jedenfalls nicht mehr in diesem Leben. Deshalb fragte sie ihn: „Woran denkst du?“
    „Folter ist leider verboten.“ Diese Art ohnmächtigen Zorn kannte man in jeder Welt. „Wir werden eine Videokonferenz schalten, nicht etwa zu ihm fliegen, bloß damit ihn dann wieder sein Gedächtnis im Stich lässt.“
    „Das Kommunikationssystem in unseren Wohnungen verfügt nicht über die nötige Verschlüsselungstechnologie.“ Sophias eigene Wut war kalt, Auge um Auge, Leben um Leben war für sie nichts Falsches. „Wir könnten die Polizei fragen, ob sie über eine abhörsichere Leitung verfügt.“
    „Als ich das letzte Mal in der Stadt war, hat es ziemlich gut funktioniert.“ Er zupfte noch einmal an ihrem Haar und ließ sie dann los, ihre Kopfhaut kribbelte. Das Eis in ihr verwandelte sich in weiß glühende Hitze, als er ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger nahm. „Aber es gibt natürlich Lecks.“
    „Wie überall bei der Polizei.“ Und in den meisten Fällen waren sie von Medialen geschaffen.
    „Ich kenne noch jemanden, der eine sichere Leitung haben könnte.“
    Ein halbe Stunde später befand sich Sophia in einem kleinen Sitzungszimmer im Hauptquartier der DarkRiver-Leoparden. „Und sie sind nicht beunruhigt?“, fragte sie Max, nachdem ihr Begleiter – eine junger Mann mit kastanienbraunen Haaren – sich zurückgezogen hatte. „Es ist doch allgemein bekannt, dass Gestaltwandler Medialen nicht trauen.“
    „Hier schließen die Raubtiere Geschäfte ab“, entgegnete Max und richtete mit dem Touchpad die Videokonferenz ein. „Unter anderem auch Geschäfte mit Medialen. Und du darfst nicht vergessen, dass die DarkRiver-Leoparden auch ein paar Mediale zu den ihren zählen.“
    „In diesem Gebäude gibt es sehr viele Gestaltwandler.“ Die Erwähnung von etwas so Offensichtlichem war ihr einfach herausgerutscht.
    Max drehte sich zu ihr um und nagelte sie mit seinem Blick fest. „Bereitet dir das Probleme?“
    „Nein.“ Sie zog ihre Handschule noch etwas höher unter die Manschetten ihrer weißen Bluse, allerdings mehr um … sich wohlzufühlen, als dass es notwendig gewesen wäre. „Gestaltwandler sind eher ruhige Zeitgenossen.“
    Er hob eine Augenbraue und ließ die Schultern sinken, als er sich wieder dem Pult zuwandte. „Das würden nicht viele Leute so sehen. Unter der menschlichen Oberfläche sind sie oft wild.“
    Sie hätte ihm gerne gesagt, dass er die gleiche wilde Kraft ausstrahlte – obwohl sie bei ihm so gut versteckt war, dass kaum jemand sie in ihm vermutet hätte. All die Frauen, die ihn hatten besitzen wollen, hatten nie begriffen, welches Wagnis sie eingegangen waren. Aber sie wusste es. Und sie fragte sich, wie es wohl sein würde, diesen schlanken, muskulösen Körper mit bloßen Händen zu berühren.
    Er sah auf und ertappte sie dabei, dass sie ihn beobachtete. „Wenn wir wieder allein sind.“ Neckend … und warnend.
    Sie schloss die Hand um die Armlehne ihres Stuhls und wandte den Kopf ab. „Gestaltwandler haben einen natürlichen Schutzschild.“
    „Warum bist du dann so angespannt?“
    Sie musste ihn einfach wieder anschauen, musste zusehen, wie sich seine Stirn in Falten legte, als er die Verschlüsselung überprüfte. In diesem Augenblick zersprangen die Ketten, und es gab nur noch das Versprechen und die Gefahr, die von Detective Max Shannon ausging – sie wollte seinen Nacken berühren, feststellen, ob seine Haut dort rau oder weich war, wollte ihm das Hemd ausziehen und mit ihren Lippen die honigfarbene Haut über den Brustmuskeln küssen, wollte streicheln, erforschen und besitzen. Sie wollte alles! „Gestaltwandler mögen es, berührt zu werden.“ Leise und heiser.
    Max’ Schultern hoben sich, aber er drehte sich nicht um. „Ich habe Clay gefragt, als du vorhin auf der Toilette warst. Sie gehen nicht davon aus, Körperprivilegien bei jedem zu besitzen. Du kannst dich also sicher fühlen.“
    „Körperprivilegien.“ Sie sprach den unbekannten Begriff probeweise aus, die Bedeutung erschloss sich aus dem Zusammenhang. „Und wie ist es bei dir, Max?“ Gedanken

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