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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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und in der Akte des Praktikanten Ryan Asquith stand der Vermerk, dass im letzten Jahr gerichtlich eine Rekonditionierung angeordnet worden war.
    All das erforderte weitere Ermittlungen, aber die interessanteste Information stammte aus einem Abgleich aller Nachrichten zum Zeitpunkt der Morde: Ratsherr Kaleb Krychek war jedes Mal vor Ort gewesen. Am Tag der Ermordung Edward Chans hatte die San Francisco Gazette sogar ein Foto von Krychek gebracht, als dieser von einem morgendlichen Treffen mit Nikita kam.
    „Das passt zwar alles perfekt zusammen – ergibt aber trotzdem keinen Sinn“, sagte Sophia am nächsten Tag zu Max, nachdem sie ihre Tasche für die Rückkehr nach San Francisco gepackt hatte. Da alle Familien darüber informiert worden waren, was sich hinter den Kulissen im Fall Bonner abspielte, und keine Hoffnung mehr bestand, dass noch weitere Teile der Toten gefunden wurden, hatte Max beschlossen, sich wieder Nikitas Problemen zuzuwenden.
    „Krychek ist doch ein TK -Medialer, nicht wahr?“, fragte Max, der dunkle Schatten unter den Augen hatte.
    „Stimmt – und außerdem Teleporter.“ Es tat weh zu sehen, wie Max litt – sie konnte es kaum erwarten, wieder in der Wohnung in San Francisco zu sein, wo sie die Arme um ihn legen und für ihn das tun konnte, was er so oft für sie getan hatte. „Er wäre bestimmt klug genug, sich zu den Morden zu teleportieren, während er offiziell ganz woanders ist.“
    Max nahm ihre Tasche, warf sich die eigene über die Schulter und ging voraus zu den Fahrstühlen. „Soweit ich weiß“, sagte er, als sie neben ihm stand, „ist Ratsherr Krychek eiskalt. Er würde doch keine Zeit damit verschwenden, einen Selbstmord vorzutäuschen.“
    „Es ist zwar nie bestätigt worden, aber die Gerüchte verstummen nicht, dass ein Psychopath ihn aufgezogen hat und ein Mörder in ihm schlummert.“ Sie war Krychek nur einmal begegnet – in der Empfangshalle eines Hotels – , doch sein Anblick hatte dazu geführt, dass sie einen Umweg machte, um ihm nicht zu nahe zu kommen. Aus reinem Selbstschutz, denn das Andere in ihr hatte erkannt, dass er ebenso tödlich war wie sie – doch sehr viel kälter.
    Max strich sich über das Kinn. Als sie vor ein paar Minuten sein Zimmer betreten hatte, vorgeblich, um über den Fall zu sprechen, hatte er sich gerade rasiert. Es hatte ihr gefallen, es war so hübsch intim gewesen. „Das Muster passt nicht zu einem Serienmörder“, sagte er und ließ ihr den Vortritt in den Fahrstuhl. „Ein Psychopath hätte seinen Trieb nicht genug unter Kontrolle, um nur dann zuzuschlagen, wenn ein großes Geschäft kurz vor dem Abschluss steht.“
    „Ein anderes Gerücht könnte eher einen Grund liefern“, sagte Sophia und ballte die Fäuste, um nicht unwillkürlich sein Kinn zu berühren und an dem frischen Aftershave zu schnuppern. „Nikita und Krychek soll eine Art Allianz verbinden.“
    „Das würde schon eher zu dem Ganzen passen“, murmelte Max, als sich die Türen zum Parkhaus öffneten. Sie gingen zu dem am Flughafen gemieteten Wagen, der während der zwei Tage ihres Aufenthalts im Parkhaus gestanden hatte – Max hatte in der Zwischenzeit ein Polizeiauto benutzen können, und Sophia hatte im Hotel gearbeitet. Max stellte die Taschen in den Kofferraum. „Jemand könnte versuchen, Misstrauen zwischen den beiden zu säen.“
    „Meinst du –“ Das Klingeln ihres Handys unterbrach sie. Sie klappte es auf und meldete sich. „Sophia Russo.“
    „Gott sei Dank erwische ich Sie – bei Max bin ich nicht durchgekommen.“ Sophia kannte die Stimme nicht, es klang, als sei die Sprecherin gerannt und deshalb außer Atem. „Hier spricht Faith NightStar.“
    Max hielt Sophia die Autotür auf, und sie stieg ein. Der Grund des Anrufs war klar. „Sie hatten eine Vision.“ Und die Visionen einer kardinalen V-Medialen trafen fast hundertprozentig ein.
    „Ja“, sagte Faith, als sich Max anschnallte und gerade den Daumen auf den Anlasser legen wollte. „Im Wagen ist eine Bombe. Haben Sie das verstanden?“ Panik sprach aus ihren Worten. „Starten Sie auf keinen Fall!“
    Max’ Daumen lag auf dem Anlasser.
    „Nein!“ Sophia schlug seine Hand so heftig fort, dass er erstaunt herumfuhr.
    „Sophia!“ Faith schrie ins Telefon, und gleichzeitig fragte Max sie, was zum Teufel los sei.
    „Alles in Ordnung“, sagte sie zitternd zu Faith. „Uns geht es beiden gut. Ich gebe Ihnen jetzt Max.“
    Sie lehnte sich zurück und versuchte, ihren Herzschlag zu

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