Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)
und stöhnte gleichzeitig. Sie verspürte nur noch pure Lust, die er nur langsam verebben ließ.
Dafür kehrte dann der Schmerz mit aller Gewalt zurück. Sie hatte sich noch nie in ihrem Leben so müde gefühlt wie jetzt.
***
Mikael löste zuerst ihre Fesseln und massierte sanft ihre Muskeln, um das Leben zurückzubringen. Dann trug er sie zu dem einfachen Bett an der hinteren Wand des Raumes und legte sie darauf. Jetzt erst nahm er ihr vorsichtig die Maske ab, streichelte sanft über ihr hübsches, gerötetes Gesicht. Vorsichtig zog er die Ohrenstöpsel heraus und küsste ihre verschwitzte Stirn.
Sie blickte ihn wortlos mit riesigen Augen an. Mit Augen, in denen er versinken konnte. Er setzte sich neben sie, strich über ihren Körper, um ihr das Aufwachen aus dieser herrlichen Ekstase zu erleichtern.
»Wie fühlst du dich?«, fragte er leise, als sie sich einigermaßen beruhigt hatte.
»Gut. Leergefickt?« Das freche Glitzern kehrte in ihre Augen zurück. »Zwanzig, richtig?«
Er musste grinsen. Tony war unverbesserlich. »Wirklich?« Mikael schloss sie in seine Arme. »Wenn ich sagen würde, dass das nicht stimmt?«
»Dann können wir gerne die Striemen zählen.«
Diese Frau war schlicht umwerfend. Mikaels Herz brandete über vor Zuneigung und Dankbarkeit ihr gegenüber. »Sag mir ehrlich, wenn dir etwas nicht gefallen hat.«
»Das hat nichts mit dir zu tun. Ich brauche Urlaub.« Sie streckte sich aus und räkelte sich verführerisch auf dem Bett. »Jon hat mich gestern angerufen und gesagt, dass ihr alle Unterlagen zusammenhabt. Für den Augenblick könntest du dir auch freinehmen, Genie.«
»Was schlägst du vor?« Seine Finger strichen sanft über ihre Brust. Die feinen Härchen auf ihrer Haut richteten sich auf. Mikael widerstand dem Drang, sie zu nehmen oder sich einfach nur von ihr einen blasen zu lassen. Nicht heute. Dazu war er zu aufgewühlt. Dazu waren eindeutig zu viele Gefühle im Spiel.
»Ich will diese Sache noch eine Weile genießen, ehe … na, du weißt schon. Wenn ich Jon geheiratet habe, werde ich wohl kaum noch spielen können, das wäre dann doch zu auffällig. Aber bis dahin bin ich frei. Ich brauche Urlaub, du brauchst Urlaub, und keiner von uns kann derzeit sinnvoll etwas für die Firma tun. Wir müssen auf Jon und seinen ominösen Investor vertrauen.« Sie seufzte auf und schüttelte den Kopf, als wenn sie die Erinnerung an ihre Arbeit und ihre Sorgen damit loswerden könnte. »Ich habe mir überlegt, dass wir uns für eine Woche nach Frankreich zurückziehen könnten. Ich wäre ja trotzdem erreichbar, aber wir könnten ungestört … du weißt schon.«
Er zuckte mit den Schultern, als wäre es ihm vollkommen gleichgültig. Dabei war es das keineswegs. Dass sie Probleme damit hatte, sich fallenzulassen, dass ihre Firma wichtiger war als das Spiel, das konnte er verstehen. Aber wieso sie etwas derart Intimes vorschlug wie einen Urlaub und gleichzeitig an ihren Verlobten dachte, verwirrte ihn. Mikael beschloss, seine Rolle weiter zu spielen. »Du hast in dieser Sache keine Wünsche zu äußern, Julie.«
»Aber … Ich meine …«
»Wenn, dann entscheide ich, wann und wo wir spielen.« Er seufzte hörbar auf. »Du wirst es nie lernen, mein kleines Dummerchen.«
»Es war nur ein Vorschlag!«
»Du warst nicht gefragt.« Er gab ihr eine spielerische Ohrfeige, was sie mit einem zynischen Augenverdrehen beantwortete. »Wenn du es unbedingt willst – eine Woche. Eine Woche, in der du tust, was ich will. Alles.«
Sie nickte entschlossen. »Genau das meine ich doch.«
»Aber nicht in deinem Urlaub. Den nimmst du dir schön alleine. Ich will mich nicht zwischen dich und Jon drängen.« Er lachte einmal auf und stand auf. Am liebsten hätte er sie einfach nur geküsst und umarmt. Aber wenn er das tat, dann würde er ihr endgültig verfallen. Es war besser, Spiel und Gefühle zu trennen. »Ich erwarte dich vorne an der Bar, wenn du so weit bist. Dein Flieger geht in drei Stunden. Falls du ihn bekommen willst, sollten wir uns beeilen. Es ist der Letzte, der heute rausgeht, das hast du mir vorher sehr vehement erklärt. Du wolltest den Sonntag mit Hochzeitsplänen verbringen.«
Er ignorierte ihren sehnsüchtigen Blick und verließ nahezu fluchtartig den Raum. Eine Woche war viel zu wenig, um Klarheit darüber zu bekommen, wohin diese Affäre führen sollte. Und schon wieder hatte er sich in die falsche Frau verliebt.
Kapitel 8
Zurück in London brach der Alltag mit aller Macht über
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