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Fesseln der Gewalt 1

Fesseln der Gewalt 1

Titel: Fesseln der Gewalt 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis , France Carol
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eine Schmerztablette in den Mund und zwang ihn zum Trinken.
    „Was ist dir alles passiert, dass du mir solche Qualen zufügst? Erzähl es mir!“ Sein Blick war fest mit meinem verbunden und ehe ich realisierte, was ich tat, fing ich bereits an zu reden.
     
    So erzählte ich von Oliver und ließ kein Detail aus. Auch was mit meiner Mutter passiert war, wie sie sich vor meinen Augen aus dem Fenster fallen ließ und auf dem Asphalt aufschlug. Bis hin zu meinem Heimaufenthalt, wo ich das Fickstück für die Belegschaft und die älteren Jugendlichen wurde. Schließlich hatten diese aus den Therapiesitzungen erfahren, wozu ich zu gebrauchen war.
    Währenddessen lag Vinzent auf der Seite und sah mich an. Die Augen waren wieder klar und seine Miene versteinert. Keine Regung war zu erkennen.
    Als ich mit meinen Schilderungen fertig war,stand ich auf und ging mit den ganzen mitgebrachten Utensilien nach oben. Es war Essenszeit, das hatte mir Vinzents Magen verraten, der grummelnde Geräusche von sic h gegebe n hatte.
    Ich konnte nicht sagen, wo die Zeit geblieben war, aber die Abenddämmerung legte sich über die Stadt. Die Spiegeleier brutzelten in der Pfanne, während ich Brote schmierte und in Streifen schnitt. So hatte ich es mal im Fernsehen gesehen. Kinder bekamen so ihr Eiergericht serviert. Das wollte ich schon immer einmal tun, doch selbst mochte ich keine Spiegeleier, jetzt schien es mir aber irgendwie passend, Vinzent damit zu verwöhnen. Mit vier Eiern, vier Scheiben in Streifen geschnittenem Brot und warmem Tee ging ich nach unten. Mein Gast hatte sich mittlerweile hingesetzt und sah mich stirnrunzelnd an. Wortlos stellte ich ihm das Essen auf die Knie und die Kanne mit Tee auf den Boden.
    W as dann geschah, schien mir die Schuhe ausziehen zu wollen, denn er schenkte mir doch tatsächlich ein Lächeln. Es war bezaubernd, offen, vertrauensvoll und intensiv, ich musste schnellstens verschwinden. Das ging zu weit, eindeutig. Er sollte mich nicht in dieser Weise ansehen und ich durfte so etwas nicht empfinden. Nur nicht zu nahe kommen lassen, so war das alles nicht gedacht. Vinzent war nur ein Opfer, ein Mittel zum Zweck. Oben schnappte ich mir ein Kissen und eine Decke, wickelte diese, zusammen mit den Batterien für die Lampe, ein. Ich konnte nicht mehr runter gehen, weshalb ich die Sachen einfach die Treppe hinab warf und die Tür verschloss. Das Licht ließ ich noch eine Stunde an.
    Eine weitere traumreiche Nacht suchte mich heim. Blaue Augen verfolgten und ein Lächeln quälte mich, während die Schatten der Vergangenheit sich dazwischen schlichen.
     
    Grob warf mich Oliver gegen die nächstbeste Wand, nachdem er sein Sperma in meinen Rachen gespritzt hatte. Würgend versuchte ich Luft in meine Lungen zu bekommen, die Angst des Erstickens in mir. Er schnappte sich seinen Koffer und schlug die Zimmertür hinter sich zu. Ich hörte die Schreie meiner Mutter, die ihn bat zu bleiben, weil sie ohne ihn nicht leben könnte. Ihr Leben hätte doch keinen Sinn mehr, wenn er nicht an ihrer Seite weilte. Mir brach es das letzte Stückchen heilen Herzens.
    Mühsam rappelte ich mich auf, ging zur Tür und spähte durchs Schlüsselloch, als auch schon die Eingangstür zuschlug. Eine Welle der Erleichterung erfasste meinen Körper und ich traute mich nach meiner Mutter zu sehen . Sie stand am Fenster des Wohnzimmers und schrie ihrem Verflossenen hinterher. Die Hoffnung, dass er zurückkäme, stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Mama, er ist es nicht wert!“, kam es aus meiner Kehle.
    Abrupt wandte sie sich zu mir um: „Ach ja? Dich hat er immer mehr gemocht als mich. Du warst sein ein und alles. Von dir hat er sich wenigstens noch verabschiedet!“
    ‘ Tolle Verabschiedung‘ war mir durch den Kopf geschossen, als ich bemerkte wie meine Mutter aufs Fensterbrett stieg. „Mama, was machst du da?“ „Ich habe nichts mehr, wozu es sich lohnt zu leben!“, antwortete sie mir tränenüberströmt und ließ sich einfach fallen. Ich rannte zum Fenster und sah meine Mutter auf dem Asphalt aufschlagen, diesen Anblick würde ich nie vergessen können, das wusste ich damals wie heute.
    In mir wurde es kalt, meine Miene fror ein und die Scherben meines Herzens waren zu Staub zerfallen.
     
    Schweißgebadet wachte ich auf, mein Körper zitterte und mein Puls raste wie auf der Flucht. In solchen Momenten sehnte ich mich nach jemanden, der mir zur Seite stand, der mich festhielt und mir sagte, dass es sich nur um einen Traum

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