Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fesseln der Gewalt 1

Fesseln der Gewalt 1

Titel: Fesseln der Gewalt 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis , France Carol
Vom Netzwerk:
schloss die Augen, um nicht sehen zu müssen, womit er mich nun malträtieren wollte. Seine Schritte gingen jedoch an mir vorbei und als ich die Lider vorsichtig hob konnte ich erkennen, dass er den Elektroschocker sowie den Stuhl, den er zuvor hier gelassen hatte, packte und damit wieder die Treppe hinaufstieg. Danach umgab mich erneut Dunkelheit.
     
    ***
    Diese verdammte kleine Kröte, Mistkerl, Drecksack, wieso musste er mir damit kommen? Ich war nicht wie sein Vater, nein , auf keinen Fall. Kaum in die Küche getreten, sackte ich zusammen. Gefühle prügelten regelrecht auf mich ein, sodass ich mich zusammenrollte und es über mich ergehen ließ.
     
    „Du bist nichts wert, einzig hierzu zu gebrauchen!“, hallte die Stimme von Oliver in meinen Ohren, während er sich in meinen Analgang rammte. Tränen liefen meine Wange hinunter, seine rechte Hand legte sich um meine Kehle und drückte zu. „Röchle für mich, du kleines Stück Scheiße!“, verlangte er und ich kam dem automatisch nach. Dabei sah er mir die ganze Zeit in die Augen: „Flenn nicht wie ein Mädchen, du bist ein Mann!“ Schwer schlug mein Kopf auf die Kante des Bettes. Es wurde schwarz vor meinen Augen und ich glitt dankend in die Bewusstlosigkeit.
    Als ich erwachte , lag ich immer noch auf meinem, mittlerweile blutgetränkten, Bett. Mein Körper war grün und blau geschlagen und meine Rippen gebrochen. Meine Mutter erzählte im Krankenhaus etwas von einem Überfall, vor dem mein ‚toller‘ Ersatzvater mich gerettet hätte. Er war ein Held und ich ein jämmerlicher Feigling. Sie bestand darauf, dass ich mit nach Hause kam und so wurde ich entlassen.
    Abends saß Oliver neben mir, hatte eine Hand auf meiner Sc hulter und mimte den besorgten Vater, was meiner Mutter ein Lächeln auf die Lippen zauberte und ihre Geldbörse öffnete. Noch in der Nacht zeigte mir Oliver, wofür mein Mund gut war, während er auf meinen gebrochenen Rippen saß.
     
    Langsam kam ich wieder zur Besinnung, in mir kochte die Wut hoch. Ich wollte doch nur geliebt werden, in schlechten Zeiten auch einen Fels in der Brandung haben, aber scheinbar verdiente ich es nicht. Doch jetzt hatte ich wenigstens einen Prügelknaben, den ich auch sofort besuchte. Sollte Vinzent doch sagen, was er wollte, ich hatte kein Gewissen, war ein Vergewaltiger, also konnte ich auch gleich das volle Programm bieten. Wutentbrannt schnappte ich mir zwei hölzerne Stäbe, die ich an der Kellertür stehen hatte, und ging nach unten. Vinzent würde in einer Stunde nicht eine Träne mehr weinen können, das hatte ich mir fest vorgenommen.
    Zwei Stunden hatte ich in Trance in der Küche verbracht, die Vinzent scheinbar nutzte, um sich hinzulegen, jedoch nicht zum Schlafen. Als er mich bemerkte, riss er erschrocken die Augen auf und drückte sich auf der Pritsche in die hinterste Ecke. Doch das nützte ihm nichts, denn ehe er sich versah, traf ihn der erste Stab am Knie. Ein Schrei erfüllte den Keller, der noch vor dessen Verhallen von dem nächsten verfolgt wurde. Immer wieder schlug ich auf Vinzent ein, sah nur noch Rot, blinde Wut hatte mich erfasst. Bis es endlich still wurde, es hatte nicht einmal zehn Minuten gedauert. Der blonde Mann hatte die Augen geschlossen und sein Atem ging nur noch flach. Ich sah das Blut an ihm hinunterlaufen und mich packte Panik. Unbemerkt hatte er mir den Rücken zugewandt, den ich blutig geschlagen hatte. Eilig rannte ich nach oben, suchte diverse Sachen zusammen, um dann schnellstmöglich wieder bei Vinzent zu sein.
    Sachte schnitt ich ihm den Pullover und das T-Shirt vom Körper und besah mir die Wunden. Es sah schlimmer a us, als es wirklich war. Zum Glück waren zwei Lagen Stoff zwischen den Schlägen und seiner Haut gewesen, trotzdem kam in mir Unmut über mich selbst auf. Wie konnte ich mich nur so vergessen? Das hatte ich nie vorgehabt. Sicherlich, Vinzent sollte für seinen Vater leiden, auch Narben der Erinnerung behalten, doch nie wollte ich ihn dermaßen zurichten. Penibel, aber sanft, wusch ich seinen Rücken, dann schmierte ich Heilsalbe auf die Wunden und richtete ihn auf.
    Gequält bekundete Vinzent sein Missfallen mit einem Murren und es benötigte ermutigende Worte meinerseits, bis er sich endlich aufsetzte. Seine blauen Augen sahen verschleiert in meine. „Wieso?“
    „Weil ich ein Monster bin!“, war meine knappe Antwort . Was hätte ich auch sagen sollen, keine Entschuldigung machte es besser. Wortlos verband ich seine Wunden, legte Vinzent

Weitere Kostenlose Bücher