Fesseln der Gewalt 1
hielt: Nämlich rein gar nichts! Er schien es sogar zu genießen, sie zu demütigen und vor anderen Leuten bloßzustellen, weshalb ich anfangs noch versucht hatte, für sie Partei zu ergreifen. Als sich dann aber der Unwille meines Vaters auch gegen mich richtete, hatte ich klein beigegeben, weil mich die Eheprobleme meiner Eltern nichts angingen.
Doch nun musste mein Vater irgendetwas verbrochen haben, dass diesen Kerl mit dem Elektroschocker dazu veranlasste, mich hier gefangen zu halten und für meinen alten Herrn büßen zu lassen. Was wollte er eigentlich? Geld? Er hatte bis jetzt noch nichts von einer Lösegeldforderung verlauten lassen. Wenn aber Geld nicht sein Ziel war, was war es dann? Mit Entsetzen wurde mir augenblicklich bewusst, dass die Möglichkeit bestand, dass die Absicht meines Peinigers vielleicht nicht nur in Qual und Folter, sondern in meinem Tod bestand.
Erneut mobilisierte ich alle Kräfte und riss an den Fesseln, weshalb mir die Schritte auf der Treppe erst auffielen, als der brutale Kerl beinahe vor mir stand. Diesmal hatte er einen Klappstuhl mitgebracht, den er zirka zwei Meter vor mir aufstellte und sich hinsetzte.
Während er genüsslich in einen Apfel biss, musterte er mich von oben bis unten und blieb schließlich mit dem Blick an meiner Mitte hängen.
„ Weißt du, was ich mich frage, Vinzent?“
Ich antwortete nicht, weil ich davon ausging, dass die Frage rein rhetorisch gestellt wurde.
„Ich hatte den Eindruck, dass du meine Behandlung vorhin genossen hast. Ist es so, Vinzent? Magst du es, wenn dich jemand hart anfasst?“
Der Blick aus den kalten, grauen Augen war durchdringend und diesmal hatte ich den Eindruck, dass er eine Erwiderung erwartete. Weil ich mi r jedoch nicht ganz sicher war und ich keine weitere Bestrafung in Kauf nehmen wollte, entschied ich mich für eine nonverbale Antwort und schüttelte verneinend den Kopf.
„Schade. Anscheinend sind wir nicht einer Meinung. Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als der Sache nachzugehen.“
Langsam stand der Kerl auf und kam auf mich zu, was mich ängstlich so weit wie möglich zurückweichen ließ. Als uns nur noch wenige Zentimeter voneinander trennten, legte er seine Hände auf meine Hüften und begann sanft auf und ab zu streichen, wobei in seinen Augen alles andere als Sanftmut zu erkennen war.
„Scht, zittere doch nicht so, mein kleiner Vinzent. Oder ist das etwa ein Zittern der Erregung?“
Ein Blick auf meinen Schwanz ließ ein Grinsen in seinem Gesicht erscheinen, und kurz darauf hatte eine Hand diesen auch schon umschlossen.
„Doch, da regt sich was, nicht wahr?“ Erneut suchte er meinen Blick und schloss abrupt seine Faust, sodass ich vor Schmerz leise aufschrie.
„Nicht, bitte!“, stöhnte ich, als sein Griff noch fester wurde.
„Aber du scheinst es doch zu genießen. Sieh an, wer sich da zur vollen Größe ausstreckt.“
Der Scheisskerl hatte verdammt nochmal recht. Aus mir unerfindlichen Gründen bekam ich eine Latte bei dieser schmerzhaften Behandlung.
„Wer bist du und was willst du von mir?“, fragte ich stöhnend, weil er nun auch meine Hoden zu quetschen begann.
„Ich bin dein Alptraum, aber du kannst mich auch Servan nennen. Und was ich von dir will? Nun, ich werde dir einen Vorgeschmack auf die Hölle bieten und möchte dann, dass du dies deinem Vater bis ins kleinste Detail schilderst.“
„Aber warum? Ich habe dir doch gar nichts getan.“
Plötzlich ließ Servan von meinem Gemächt ab und schlug mir unumwunden ins Gesicht, sodass mein Kopf zur Seite flog.
„Habe ich dir erlaubt, mich mit Fragen zu löchern? Du wirst lediglich etwas sagen, wenn ich es dir erlaube, ist das klar?“
Der Gemütszustand meines Peinigers hatte sich so schnell geändert, dass ich es kaum mitbekommen hatte. Schwer atmend ging er zwei Schritte weg und drehte mir den Rücken zu. Anhand seiner Hände, die sich zu Fäusten ballten, und der verkrampften Körperhaltung konnte ich erkennen, dass er offenbar um seine Fassung rang.
Ohne Vorwarnung wandte er sich erneut um und trat wieder zu mir hin, um mir sachte über die Wange zu streichen und eine der Tränen, die mir mittlerweile über das Gesicht liefen, aufzufangen. Nachdenklich musterte er die benetzte Fingerkuppe und suchte dann meinen Blick.
„Wenn wir zwei miteinander fertig sind, dann wirst du meine Beweggründe verstehen und meine Gefühle nachempfinden können.“
Mit diesen Worten packte er erneut meinen Schwanz und begann ihn
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