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Fesseln der Leidenschaft

Fesseln der Leidenschaft

Titel: Fesseln der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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und machte sich keine Gedanken mehr, wer über Theo Bescheid wußte, denn niemand würde ihr zu widersprechen wagen. Nicht einmal ihr Ehemann würde bestimmen dürfen, wer sie bediente, nicht bei all dem Reichtum, den sie ihm einbrachte, und vor allem nicht, wenn er die besonderen Umstände kannte. Wenn nötig, würde sie eine entsprechende Klausel in ihren Ehevertrag einfügen lassen.
    Theo schwieg immer noch, und Reinas Badewasser wurde allmählich kalt. »Nun?« rief sie aus der Tiefe der Wanne.
    »Nun – was?«
    Bei dieser trotzigen Antwort richtete sie sich auf und stützte die Arme auf den Rand der Wanne. Es dauerte einen Moment, bis sie Theo niedergeschlagen in der Ecke auf dem Boden sitzen sah. Er hielt sein Kinn auf die Knie gesenkt.
    Offensichtlich brauchte sie keine Fragen zu stellen, doch sie tat es ganz sanft. »Er war nicht interessiert?«
    »Kein bißchen.«
    »Was ist los mit dir? Gewöhnlich nimmst du eine Zurückweisung nicht so schwer.«
    Er hob den Kopf. »Sie haben ihn nicht gesehen, Reina! Diese goldene Haut, diese Schönh … «
    Sie unterbrach ihn. »Erspar mir ein Loblied, Theo. Es ist immer dasselbe mit dir, wenn ein neues, hübsches Gesicht auftaucht, dann mußt du immer daran denken, was dein derzeitiger Liebhaber machen wird, wenn er von deiner Untreue erfährt. Ist er nicht ein Soldat? Ich möchte ihn nicht in den Turm werfen müssen wie den letzten, weil er dich wegen deiner Untreue verprügelte.«
    »Kann ich etwas dafür, daß Männer so besitzergreifend sind?«
    Reina lachte über seinen schmerzlichen Ton. »Wenn du wie Eadwina sein und von einem Mann zum anderen schwirren willst, dann darfst du dich nicht an einen einzelnen binden.«
    »Sie vergleichen mich mit dieser Hure, die in jedes Bett im ganzen Haus gekrochen ist?« fragte er empört. »Sie ist zu dumm, um einen Mann länger als einen Tag fesseln zu können.«
    »Doch schlau genug, um Eifersuchtsprügeleien zu vermeiden, was dir nicht gelingt«, wandte Reina ein. »Ich schätze es nicht, dich immer wieder zusammenrichten zu müssen, wenn sie dich fertiggemacht haben. Wenn du nicht treu sein kannst, Theo, such dir wenigstens Liebhaber aus, die schmächtiger sind als du, oder trainiere deine Muskeln.«
    »Aber ich mag es, mich hilflos wie eine Frau zu fühlen. Möchten Sie vielleicht stärker sein als … «
    »Von mir ist hier nicht die Rede«, gab sie zurück und stand auf. »Ich weiß auch nicht, warum ich versuche, dir Vernunft beizubringen. Du wirst es so wie immer machen, ganz gleich, was ich sage.«
    Er kam schnell mit einem Badetuch herüber und half ihr aus der großen Wanne. Er haßte es, Reina beichten zu müssen, daß er den Riesen verärgert hatte, doch er konnte nicht zulassen, daß sie Ranulf gegenübertrat, ohne etwas zu wissen. Nun fing sie selbst wieder an, von dem Fremden zu sprechen.
    »Hast du wenigstens herausgefunden, was Sir Ranulf hier will?«
    Er wickelte ein Handtuch um ihr nasses Haar, das Wenda vorher gewaschen hatte. »Ich hatte kaum eine Chance, etwas zu erfahren, nachdem er selbst ständig Fragen stellte. Wie jeder, der zum erstenmal herkommt, war er sehr neugierig, was Clydon betraf. Aber er wollte auch vieles über Sie wissen.«
    »Oh?«
    Theo grinste. »Es wurmte ihn wohl, daß er Ihr Alter nicht erraten konnte.« Er mochte den genauen Wortlaut nicht wiederholen. »Er fragte nach Ihrem Alter, nach dem Datum der Hochzeit und nach dem Namen Ihres Verlobten.«
    »Was hast du ihm erzählt?«
    »Nichts, in das er sich verbeißen könnte, also wird er Sie noch einmal ausfragen, wenn … wenn sein Zorn verraucht ist.«
    Reina wurde sehr still. »Theo, du hast ihn doch nicht beleidigt?«
    »Natürlich nicht, aber vielleicht bildet er es sich ein.«
    »Berichte!«
    Theo errötete und blickte zur Seite. »Er war so abgelenkt, als ich … Nun, ich ging ihm nicht so schnell aus dem Weg, wie Sie es mir geraten haben. Er wollte mich in Stücke reißen. Ich wartete nicht, ob er es ernst meinte.«
    »Oh, Theo.« Reina stöhnte. »Konntest du sein Desinteresse nicht spüren, ehe du so weit gingst, ihn zu erzürnen?«
    »Ich sagte doch schon – er war abgelenkt.« Seine Stimme klang abwehrend. »Es war nicht leicht … «
    »Du hättest ihn direkt fragen können! Himmel, was habe ich mir nur dabei gedacht, dich in seine Nähe zu lassen! Diese Komplikation fehlt mir gerade noch!« Sie riß ihre Kleidertruhe auf und zerrte heraus, was obenauf lag. »Steh nicht einfach herum! Ich muß mich beeilen, um ihn nicht

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