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Fesseln der Leidenschaft

Fesseln der Leidenschaft

Titel: Fesseln der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Körpers und erreichte in weniger als einer Minute den Höhepunkt.
    Reina spürte gar nichts, und das machte sie vor allem anderen wütend, als er an ihre Seite rollte. »Zum Teufel mit Ihnen, Ranulf! Sie mögen es gewöhnt sein, jedem leibeigenen Mädchen die Röcke hochzustreifen und gleich zur Sache zu kommen, aber ich lasse mir das nicht gefallen! Ich bin Ihre Frau, nicht irgendeine Hure, der Sie im Feld begegnen. Wenn Sie mich begehren, müssen Sie anstandshalber zuerst Ihre Kleidung ablegen und mich ausziehen.«
    »Wenn Sie es sagen.«
    Er griff nach ihrem Rock. Sie sog laut die Luft ein, kroch von ihm weg und erhob sich. »Doch nicht jetzt, Sie schafsköpfiger Lümmel! Für den heutigen Tag habe ich genug von Ihren viehischen Fähigkeiten.«
    Er war nicht gekränkt. Tatsächlich machte er sie sprachlos durch sein Lachen. Er grinste immer noch wie ein satter Lüstling, während er seine Unterhose zurechtrückte.
    »Vielleicht hat es bei mir ein bißchen länger gedauert zu begreifen, daß Sie mir gehören«, sagte er mit diesem unverschämten Grinsen, »aber Sie haben es selbst bestätigt, und ich werde mich nicht länger dagegen wehren. Es ist am besten, wenn Sie sich schnell an meine Art gewöhnen, denn ich werde Sie nehmen, wann immer es mir paßt.«
    »Überall?«
    Er blickte auf die niedrigen Büsche rundum, die kein wirkliches Versteck abgaben, und besaß die Frechheit, vor sich hin zu lachen. »Ja, überall. Mir ist der Platz egal.«
    Sie war wütend und gekränkt. »Mir aber nicht! Ich werde Clydon nicht mehr mit Ihnen zusammen verlassen, wenn das Ihre Vorstellung von einem romantischen Rendezvous ist.«
    Diese Bemerkung brachte ihr noch lauteres Gelächter ein, und sie weinte fast vor Erbitterung. Beim Besteigen ihres Pferdes bat sie ihn nicht um Hilfe, doch seine Hand stützte ohne Aufforderung ihr Hinterteil, um ihr den benötigten Schwung zu geben. Sie dankte Ranulf nicht und preschte davon.
    Sie wollte sich glücklich preisen, wenn sie die Reitergruppe wiederfand, ehe sie vermißt wurde. Hoffentlich würde Ranulf den Anschluß verlieren. Es würde ihm
    Recht geschehen, wenn er sich in den Wäldern verirrte und erst bei Anbruch der Dämmerung nach Clydon zurückfand – in einer Stimmung, die zu der ihren paßte.

23

    Ranulf schaute seiner Frau nach, und ein unbewußtes Lächeln lag noch auf seinen Lippen. Sie war wie die anderen Damen, die er gekannt hatte – aber dennoch anders, erfreulicherweise. Die meisten Damen weinten oder argumentierten, schmeichelten oder griffen zu jeder verfügbaren List, wenn sie ihren Willen nicht bekamen. Nicht so seine Lady! Dafür war sie zu direkt. Entweder konterte sie mit beißendem Spott, oder sie ließ ihrem hitzigen Temperament freien Lauf, was ihn absolut nicht störte. Es amüsierte ihn sogar, da dieses Temperament so einer ›kleinen Portion‹ entsprang.
    Was sie diesmal an ihm erzürnte, war ihm nicht ganz klar. Konnte sie wirklich an einem so schönen Frühlingstag etwas gegen eine schnelle Bodenübung in den Wäldern haben?
    Lady Anne hatte sich nie widersetzt. Eigentlich war sie sogar diejenige gewesen, die ihn zu Liebesspielen an den unpassendsten Plätzen angeregt hatte. Auch Lady Montford hatte versucht, ihn im Wald zu verführen, nachdem sie ihn zur Falkenjagd eingeladen hatte. Daß er ihr nicht gefällig gewesen war, lag nicht am Ort oder an ihrem Rang, denn er war damals so sexgierig wie heute und entspannte sich, wo und wann er konnte. Aber er mochte seine Weiber jünger als fünfzig Jahre. Großmütter hatten den Fünfzehnjährigen einfach nicht gereizt.
    Ranulf schüttelte die Gedanken an die Vergangenheit ab, ehe sie seine gute Stimmung verdarben. Und seine Stimmung war gut, seitdem er seine Frau heute morgen herausgefordert hatte und als Gewinner aus der Angelegenheit hervorgegangen war. Das hatte er nicht erwartet. Er hatte gewünscht, daß Reina ihren Vasallen die Wahrheit sagte, was ihre erste Hochzeit betraf. Hätte seine Frau ihm plausible Gründe für eine Aufrechterhaltung der Täuschung genannt, wäre er einverstanden gewesen. Daß Reina Sir Henry keinen reinen Wein einschenken mochte, war in Ordnung. Ranulf konnte verstehen, daß sie das Andenken an ihren Vater unbefleckt halten wollte.
    Jedenfalls hatte sie ihm zugestimmt, und das zeigte, daß sie nicht so unflexibel war, wie manche Damen es aus reiner Halsstarrigkeit zu sein pflegten. Zeitweise litt er selbst an diesem Fehler, wie diesen Morgen, als er nicht hatte widerstehen

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