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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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könnten uns ausräuchern oder sich ganz einfach ans obere Ende der Treppe stellen und den Keller blind unter Beschuss nehmen. Wir wissen nicht, welche Feuerkraft sie haben .
    Sie fand es grässlich, dass er Recht hatte, aber es war so. Sie war erschöpft, und ihr Körper fühlte sich so steif an, als sei sie bei einem Zugunglück verletzt worden. Sag mir, was ich tun soll.
    Jesse graute es, als er die absolute Erschöpfung aus ihrer Stimme heraushörte. Er musste ihr noch mehr abverlangen, obwohl er wusste, wie sehr einen der Einsatz von paranormalen Fähigkeiten auslaugte. Sie hatte bereits ihr Leben riskiert, um seine Schwester zu retten, und sie hatte die Schmerzen, die einen Herzinfarkt begleiteten, mit derselben Intensität wie Patsy gefühlt. Und Patsy … Patsy war gefoltert worden und hatte so furchtbare Ängste ausgestanden, dass sie einen Herzinfarkt erlitten hatte – und all das nur seinetwegen und aufgrund der Entscheidungen, die er in seinem Leben getroffen hatte. Es war eine teuflisch vertrackte Situation für einen Mann, wenn zwei der wichtigsten Frauen in seinem Leben in Gefahr schwebten, während er – ein Mann, der sein Leben lang daran gearbeitet hatte, andere zu retten – hilflos zusehen musste und ihnen nicht beistehen konnte.
    »Könnt ihr beide es zu dem Lüftungsschacht schaffen, der unter dem Haus verläuft?«
    Saber schnappte hörbar nach Luft und verriet ihm damit, dass sie seinen Plan durchschaut hatte. »Wir lassen dich nicht hier, Jesse. Diese Möglichkeit scheidet von vornherein aus.«

    »Saber, ich verlasse mich darauf, dass du Patsy hier herausbringst.«
    »Nicht ohne dich. Das kommt überhaupt nicht infrage. Es ist mein Ernst, Jesse.«
    Er streckte eine Hand nach ihrem Genick aus, und seine Finger legten sich um ihren Nacken, um sie leicht zu schütteln. »Verflucht nochmal, streite dich nicht mit mir, wenn wir alle jeden Moment sterben könnten. Nimm Patsy mit und verschwinde schleunigst von hier.«
    Sie packte mit beiden Händen seinen Arm und lehnte ihren Kopf an ihn. »Ich kann dich nicht hier zurücklassen. Ich kann es nicht.«
    »Kleines, tu das für mich. Ich muss wissen, dass ihr beide in Sicherheit seid, du und Patsy. Ich kann auf mich selbst aufpassen, aber ich kann nicht auf euch beide aufpassen. Beeile dich. Uns geht die Zeit aus.«
    Saber wandte sich abrupt von ihm ab und kroch zu Patsy. »Kannst du laufen?«
    »Wenn es sein muss«, sagte Patsy mit gepresster Stimme.
    Saber half ihr auf die Füße. Ohne sich noch einmal nach Jesse umzusehen, schob sie Patsy zu dem vergitterten Lüftungsschacht. Für sie war es leichter, weil sie im Dunkeln »fühlen« konnte, wo sich Gegenstände befanden. »Wenn du nicht in zehn Minuten bei uns bist, Jesse, dann komme ich zurück und hole dich.«
    »Gib mir zwanzig Minuten.«
    »Das kannst du glatt vergessen.« Sie zerrte an dem Rost, bis er sich aus dem Rahmen löste. Im Dunkeln würde das niemandem auffallen, und schon gar nicht, wenn Jesse deutlich sichtbar im Keller saß wie ein Opfer, das ihnen dargebracht wurde. Saber hätte am liebsten lauthals protestiert
und mit Dingen geworfen, doch stattdessen zog sie Patsy durch die Öffnung.
    »Wo ist Jesse?«, fragte Patsy.
    Saber nahm sie an der Hand und zerrte sie hinter sich her. Sie mussten sich langsam und geduckt voranbewegen. »Wir müssen uns beeilen.«
    Patsy kam gehorsam mit ihr, aber ihr Kopf wurde wieder klarer. »Wo ist mein Bruder?«
    Saber zerrte sie weiter. Es war schwierig, die korrekte Richtung zu bestimmen, vor allem, da sie in Gedanken bei Jesse und nicht wirklich bei ihrer Flucht war. »Mach schnell, Patsy.«
    Patsy drängte sich plötzlich an ihr vorbei, hielt inne und zwang Saber, ebenfalls anzuhalten. In der Dunkelheit streckte sie ihre Hand aus und berührte Sabers Gesicht. Sie fand die Tränenspuren. »Er kommt nicht mit uns.«
    »Nein. Mit dem Rollstuhl hätte er es nie geschafft, hier durchzukommen, und er wollte, dass wir in Sicherheit sind. Ich gehe zurück, sowie ich weiß, dass du außer Gefahr bist.«
    Patsy presste sich eine Hand auf die Brust. »Wir können ihn nicht einfach dortlassen. Diese Männer …« Ein Schluchzen entrang sich ihr.
    »Psst. Du musst ganz leise sein. Jesse kann auf sich selbst aufpassen.« Saber sandte ein kurzes Stoßgebet zum Himmel, er möge es trotz Rollstuhl und allem anderen tatsächlich können. Oft machte er den Eindruck, als könnte er es, und er besaß eindeutig übersinnliche Gaben von der Sorte, die schon ein wenig

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