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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihn. Er riss die Verpackung des Druckverbandes mit den Zähnen auf. Saber zerriss den Stoff seiner Hose. Sein Oberschenkel blutete stark.
    »Komm schon, gib mir den Verband. Die Sanitäter werden jeden Moment hier sein.«
    »Brian ist Soldat«, sagte Brady. »Mann, das ist mir überhaupt nicht aufgefallen. Er hat sich so perfekt eingefügt.«
    Genau das war es, was ein Schattengänger wie Brian tat. Wie ein Chamäleon stellte er genau das dar, was alle von ihm erwarteten. Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte natürlich schon von ihnen gehört, aber Brian war der
Erste dieser Art, dem sie begegnet war. Sie konnten zu allem und jedem werden.
    »Ja, er ist beim Militär.«
    »Er hat diesen Mann hingerichtet.«
    Sie erwiderte nichts darauf, sondern lehnte sich zurück und rieb erschöpft mit der Hand ihr Gesicht. Ohne Brian, der die Energien von ihr abzog, fühlte sie die Nachwirkungen, doch der größte Teil hatte sich bereits zerstreut. Sie streckte ihre Hand aus. »Du hast doch ein Handy.« Sie wollte jetzt nämlich nur noch eines tun – mit Jesse reden und Trost aus seiner Stimme schöpfen.
    Brady ließ seinen Oberkörper neben ihr auf das Gras zurücksinken. »In meiner Tasche.«
    Sie sah ihn scharf an. Er war grau im Gesicht und mit Schweißperlen überzogen. »He! Komm bloß nicht auf den Gedanken, du könntest mir einfach wegsterben.«
    Alarmiert beugte sie sich über ihn und presste ihre Finger auf seinen Puls. Augenblicklich fühlte sie den Rhythmus seines Körpers. Sie konnte ihn jetzt mühelos interpretieren, nachdem sie mit Patsy und Jesse gearbeitet hatte. Er verlor zu schnell Blut, und der Blutverlust war zu groß. Fluchend kniete sie sich neben ihn.
    »Mach die Augen zu, und versuche dich zu entspannen. Dir wird warm werden, vielleicht sogar heiß.«
    Sein mattes Grinsen sagte ihr, dass er ihr gern eine schlagfertige Erwiderung gegeben hätte, aber die Energie nicht aufbrachte.
    Sie sandte einen zaghaften Strom aus und nahm Messungen vor, bis sie den winzigen Riss in der Arterie fand. Sie verschloss sich gegenüber jedem Anblick und jedem Geräusch und sandte einen kleinen Wärmeimpuls aus, um den Riss zu schließen. Der elektrische Strom stimulierte
Zellen, sowohl den Reparaturvorgang anzukurbeln als auch die Arterie zu schließen.
    Brady packte ihr Handgelenk, als sie sich wieder auf ihre Fersen sinken ließ. »Was bist du?«
    Sie grinste ihn an. »Ich bin streng geheim, mein Freund.« Und sie konnte anderen nicht nur das Leben nehmen, sondern auch Leben retten.
    Sie fand sein Handy und klappte es auf, um den Mann anzurufen, dem sie diese Neuigkeit mitteilen wollte.

19
    »LOGAN UND NEIL haben sich bei Les umgesehen, und sein Haus war fast vollständig ausgeräumt. Alles war leer, bis auf das selbst eingerichtete kleine Verlies, das er anscheinend für dich vorbereitet hatte«, sagte Jesse.
    Saber erschauerte. »Es gibt bestimmte Dinge im Leben, über die man besser nie etwas Genaueres erfährt, und das Verlies in Les’ Haus ist eines dieser Dinge. Was soll das heißen, wenn du sagst, das Haus war fast vollständig ausgeräumt? Habt ihr keine Fingerabdrücke gefunden?« Sie fühlte sich grauenhaft. So müde, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, und sie hatte schon zweimal Nasenbluten gehabt. Auf der Polizeiwache hatte sie es überspielt, während sie ihre Aussage gemacht hatte, aber jetzt wollte sie sich nur noch irgendwo verkriechen.
    Jesse beugte sich auf seinem Stuhl vor, damit er die Kaffeetasse erreichen konnte, die sie vor ihm auf den Tisch gestellt hatte. Es war ein langer Tag gewesen, erst auf dem Polizeirevier, dann im Krankenhaus, um nach Brady zu sehen; anschließend hatten sie Patsy besucht und dann mit Logan und Neil geredet. Saber war noch gar nicht im Bett gewesen. Beim Sender hatten sie beide Toningenieure verloren, und Jesse wollte unter gar keinen Umständen, dass Saber zur Arbeit ging. Er wollte nicht, dass sie von seiner Seite wich.
    »Es waren Fingerabdrücke da, aber die haben uns nicht
allzu viel gesagt, was wir nicht ohnehin schon wussten. Ich habe seine Fingerabdrücke überprüft, als ich ihn eingestellt habe, und mir ist nichts ins Auge gesprungen. Es scheint, als hätte er es unterlassen, in seinem Lebenslauf zu erwähnen, dass er zwei Jahre im Whitney Research Center in Kalifornien gearbeitet hat.«
    »Brian hat gesagt, Les habe Whitney Bericht erstattet, aber er sei ein sehr kranker Mann gewesen. Glaubst du, Whitney wusste, dass er krank war, und hat

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