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Fesseln der Sünde

Fesseln der Sünde

Titel: Fesseln der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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Reichweite wäre, würde sie ihm fröhlich eine Kugel durch seinen dickköpfigen Schädel jagen. »Die letzten Tage bedeuten dir also gar nichts? Du kannst nicht allen Ernstes von mir erwarten, das zu glauben. Du hast in meinen Armen Glück gefunden, Gideon. Streite das bitte niemals ab.«
    Die Haut in seinem Gesicht spannte sich. Sie machte sich auf seine Worte gefasst, die ihren Traum von Liebe zu einer Farce werden ließen.
    Sein Adamsapfel hüpfte, als er schluckte, und er vermied ihren Blick. »Ich hätte dich nicht berühren dürfen. Das war falsch. Das war grausam. Die Tatsache, dass ich nicht von dir lassen kann, ist keine Entschuldigung. Du solltest mich auf der Stelle für immer und ewig verdammen. Eines Tages wirst du es. Selbst wenn wir den vernünftigen Weg wählen und uns jetzt trennen.«
    Er gab sich die Schuld für das, was passiert war, konnte das Band zwischen ihnen aber nicht leugnen. Das sollte sie beruhigen, doch sie wusste, wie hartnäckig er war. Hartnäckigkeit hatte ihn in Indien überleben lassen. Wie tragisch, dass seine Hartnäckigkeit ihn jetzt dazu brachte, seine Chance auf Glück aufzugeben. Und ihre. Er versuchte, das Richtige, das Edle zu tun, doch damit verdammte er sie beide zu einem Leben in Einsamkeit.
    Charis hatte gebetet, ihre Liebe würde das Gift von Rangapindhi fortschwemmen. Doch nun sah sie, dass ihre Gebete nicht erhört worden waren.
    Ihre Stimme klang verärgert. »Du bist solch ein Narr, Gideon.«
    »Einer von uns muss einen klaren Kopf bewahren, ohne sich in Romantik zu verlieren«, sagte er mit verletzendem Sarkasmus.
    Er wollte friedvoll von ihr in die ewige Verdammnis ziehen. Aber da hatte er sich wohl die falsche Ehefrau ausgesucht, wenn er ihr Einverständnis erwartete. Dennoch, allein die Tatsache, dass er sie liebte, wenngleich er sich wünschte, es nicht zu tun, ließ sie weiterkämpfen. Diese Schlacht war gefährlich - sie könnte sie beide zerstören.
    Ihre Fingernägel gruben sich tief in ihre Handflächen. Doch im Vergleich zu seiner hartnäckigen Abweisung, die ihr Herz in Stücke riss, war der leichte Schmerz nichts. Er war der klügste Mann, den sie kannte. Und der dümmste, was sie betraf. »Wir begehren einander.«
    Sie sah, wie er darüber nachdachte, die Äußerung zu umgehen. Nach den vergangenen Tagen der Leidenschaft kannte sie ihn nur zu gut. Warum war das umgekehrt nicht auch so?
    Etwas in ihrem Gesicht musste ihn überzeugt haben, keine andere Wahl zu haben, als mit ihr über das Thema zu sprechen. Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten, grimmigen Lächeln. »Ja, da ist Begierde. Genügend, um die Welt in Brand zu stecken. Doch Begierde ist nicht genug.«
    Als ihr falsches Paradies um sie herum zusammenfiel, hörte sie auf, ihn und sich selbst zu belügen. »Und da ist Liebe. Ich liebe dich und du liebst mich. Du hast es mir einmal gesagt.«
    Aus seinem lächelnden Mund wurde ein zusammengepresster Strich aus Schuld und Bedauern. »Ich hatte nicht das Recht, das zu sagen. Ich hatte gehofft, du hättest es vergessen.«
    Wäre sie in einem anderen Universum, hätte sie gelacht. Vergessen? Die Worte hatten sich für immer in ihr Herz eingebrannt, selbst wenn er sie nie wieder aussprechen würde.
    »Nie und nimmer.«
    Er sah schlecht, müde und angespannt aus. Wie ein Mann, der über das Ende der Welt nachdachte. »Ich habe dir großes Unrecht angetan, das ich nie wieder gutmachen kann.«
    Ihre Wut wuchs. »Inwiefern? Indem du mir gezeigt hast, dass ein Mann mehr sein kann als nur ein selbstsüchtiger brutaler Kerl? Indem du mich vor einer Vergewaltigung gerettet hast? Indem du mir beigebracht hast, was Ekstase ist?«
    Er war so blass, dass der Abdruck ihrer Hand an der Stelle, wo sie ihn geschlagen hatte, wie ein Leuchtfeuer hervorstach. »Indem ich dich glauben ließ, wir könnten das Leben miteinander teilen. Indem ich Nacht für Nacht zu dir in dein Bett gekommen bin, wenn alle Grundsätze mir befahlen wegzubleiben. Indem ich dich an mich binde mit Fesseln wie Dankbarkeit …« Er spuckte das Wort wie einen Fluch aus. »Fesseln, die du nie lösen wirst, selbst wenn dir klar wird, dass die Gefühle, die du jetzt hast, nur Illusionen sind.«
    Sie schreckte zurück. Er konnte doch nicht wirklich immer noch denken, ihre Liebe wäre nur krankhafte Heldenverehrung? Nicht nach alldem, was sie miteinander geteilt hatten. Diese Anschuldigung schmerzte sie mehr, als hätte man Säure in ihr Gesicht geschüttet.
    Sie holte zitternd Luft und dachte

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