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Fesseln der Sünde

Fesseln der Sünde

Titel: Fesseln der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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Wänden. Dann gingen sie mit einem dumpfen Aufprall zu Boden, der Charis bis ins Mark traf. Kieselsteine flogen mit einem durchdringenden, klirrenden Geräusch umher.
    »Verdammt, Trevithick!«, sagte Felix knurrend, beendete seinen Satz und atmete dabei laut aus, da Gideon einen harten Schlag in seinen Magen landete. Das fürchterliche Geräusch ließ Charis zurückschrecken.
    Sie konnte ihre Augen nicht von dem Kampf wenden. Er war grausam und wild. Immer wieder wälzten sie sich auf dem Boden und lieferten sich ein ungelenkes, mörderisches Gefecht. Sie versuchte verzweifelt, zu erkennen, wer die Oberhand gewann, aber die Dunkelheit und die ständige Bewegung machten es ihr unmöglich.
    Eine Flut von Schlägen und das Stöhnen der beiden unterstrich die Gewalt. Charis’ Bauch zog sich vor Furcht zusammen, und sie ging auf wackligen Beinen zurück, um sich gegen den kalten Fels zu pressen.
    Felix kämpfte hinterhältig, und er war trotz seiner vornehmen Trägheit stark und drahtig. Gideon war größer, aber gefesselt und geschlagen worden. Weiß der Himmel, welche Verletzungen die Brüder ihm während der Nacht noch zugefügt hatten.
    Ein Pistolenschuss erklang und hallte wider, da er vom Fels abprallte.
    »Gideon!« Charis schrie und taumelte vorwärts. Ihr Herz schlug gegen ihre Rippen. Ihr wurde schwarz vor Augen.
    Akash umfasste sie an ihrer Taille, um sie davon abzuhalten, sich auf die Streitenden zu werfen. »Charis, es ist alles in Ordnung.«
    Sie hörte ihn fast nicht durch das Klirren in ihren Ohren. Wenn Gideon tot sein sollte, wollte auch sie nicht mehr leben. Ohne ihn gab es für sie nichts mehr, wofür es sich lohnte zu leben.
    Akashs Ton wurde schärfer. »Charis, sie leben beide.«
    Endlich hörte sie und verstand. Sie realisierte, wie fest er sie an seine Brust gedrückt hielt. Ihre Finger gruben sich schmerzend in seine Arme.
    Der Schuss hatte sein Ziel verpasst.
    Sie konnte wieder sehen, und ihr entsetzter Blick konzentrierte sich auf Felix und Gideon. Sie realisierte, dass beide Männer sich immer noch bewegten, immer noch kämpften, um den anderen zu besiegen. Ihr schmerzendes Herz begann wieder zu schlagen. Sie sog die widerliche Luft tief in ihre leere Lunge ein.
    Lieber Himmel, danke, danke, danke.
    Sie zuckte krampfhaft, während Akash sie immer noch festhielt. Er stand hinter ihr, sein großer Körper strotzte vor stiller Anspannung. Sie war froh, dass er sie stützte, denn sie war sich nicht sicher, ob sie sich auf ihren Beinen halten könnte. Ihr Mund war staubtrocken, und ihr Herz schlug wie ein Holzhammer in der Hand eines Irren.
    Sie unterdrückte ihr Bedürfnis, Gideon anzufeuern. Er brauchte seine ganze Konzentration, um Felix zu besiegen. Das mittlerweile nutzlose Gewehr schlug über den Boden, als ein wild um sich tretendes Bein es wegstieß. Gideon rollte hinüber und trat noch einmal heftiger danach, um es aus der Reichweite zu schleudern.
    Sie richtete sich auf, beschämt von ihrer Schwäche. Akash musste bemerkt haben, dass sie wieder die Kontrolle über sich erlangt hatte. Er ließ sie los und bewegte sich vorsichtig um den Kampf herum, um die Waffe aufzuheben.
    Die Männer am Boden keuchten und ächzten und rangen um die Oberhand. Sie wanden sich über den Boden. Felix stieß mit einem Fuß einen Zinnkessel um, der gegen den Fels polterte. Das scharfe, metallische Geklapper ließ Charis erschreckt zusammenfahren. Sie hielt sich eine zitternde Hand an den Mund, um einen Schrei zu unterdrücken.
    Der Elfenbeingriff des kleinen Messers war durch ihre schweißnasse Hand rutschig. Böte sich ihr doch nur eine Chance, einzugreifen. Doch alles, was sie tun konnte, war, dem Kampf gequält und angespannt zuzusehen.
    Felix wälzte sich auf Gideon und nahm ihn in den Würgegriff. Einen endlosen Moment lang schien die Zeit im Raum zu schweben. Dann drehte und wand sich Gideon unter ihm mit schier unmöglicher Stärke und schüttelte seinen Angreifer ab.
    Der Kampf ging weiter. Charis hielt den Blick gesenkt und wickelte krampfhaft ihre Finger um ihre Röcke. Noch mehr Schläge. Noch mehr Stöhnen und Keuchen. Mit einem schaudernden Ächzen schaffte es Gideon auf seine Knie, grätschte sich über Felix und packte ihn beim Hals.
    »Stirb, du Bastard!«, stieß Felix aus. Er schleuderte Gideon weg, der heftig gegen den Fels krachte. Charis unterdrückte einen weiteren Schrei. Jeder Muskel spannte sich qualvoll schmerzend an, als sie darauf wartete, dass Felix auf die Füße sprang, um

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