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Fesseln der Sünde

Fesseln der Sünde

Titel: Fesseln der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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er für ihn getan hatte? Er war immer für ihn da gewesen, sowohl während seiner gefährlichen Jahre in Indien als auch bei seiner Rettung aus Rangapindhi. Danach hatte er sich als treu ergebener Freund erwiesen. Worte waren keine angemessene Vergeltung für das, was Akash für ihn getan hatte, aber sie waren alles, was Gideon hatte.
    »Danke, mein Freund«, sagte er heiser. Er wollte noch so viel mehr sagen, aber er beließ es bei: »Wieder einmal hast du mir das Leben gerettet.«
    »Gerne. Ohne dich wäre mein Leben lange nicht so spannend.« Mit einem angedeuteten Lächeln verbeugte Akash anerkennend sein dunkles Haupt. »Doch die wahrhaft Tapfere von uns ist Lady Charis. Sie war diejenige, die durch das Unwetter geritten ist und uns berichtete, was passiert war.«
    Gideon sah lächelnd zu ihr hinunter. Er brauchte Akash nicht, um zu wissen, wie außergewöhnlich seine Liebste war. Was für eine außergewöhnliche Ehefrau ihm doch beschieden war. Stark genug, um es für ihn mit der Welt aufzunehmen. »Ich wusste, sie würde es schaffen. Ich wusste, sie würde ihre Stiefbrüder aufstöbern.«
    »Das hast du mir aber nicht gesagt, als ich ging.« Ihre Stimme erstickte.
    »Das musste ich nicht.«
    Nachdenklich schaute sie auf den bedenklich stillen Minenschacht. »Ich bin nicht so scheinheilig zu behaupten, dass es mir leid täte.«
    »Dennoch …«
    Sie warf ihm schnell ein kluges Lächeln zu. »Ja. Dennoch.« Sie schaute sich in dem dunklen, kalten Minengang um und erschauderte. Vier Dorfbewohner nickten ihnen respektvoll zu, als sie an ihnen vorbeigingen, um mit der Bergung von Felix Farrell zu beginnen. »Lasst uns gehen.«
    »Großartige Idee.« Akash machte einen Schritt zurück, um Gideon und Charis den Vortritt zu lassen. Als Gideon sich an ihm vorbeischob, klopfte er ihm freundschaftlich auf die Schulter.
    Am Mineneingang blendete sie die Sonne. Gideon legte eine Hand um Charis’ Arm, um sie zu stützen. Der Tag war schön, und das Sonnenlicht glitzerte in den Pfützen und auf dem tropfenden Laub. Die Luft roch frisch und rein. Er atmete tief ein und genoss den durchdringenden, salzigen Geruch des Meeres.
    Der Duft von Penrhyn. Der Duft von zu Hause.
    Er wappnete sich gegen den vertrauten Nebel, als er die Menge draußen erblickte. Er spürte Charis’ liebevolle Besorgtheit, mit der sie ihm den Arm um die Taille legte.
    Doch als die grüßenden Gesichter sich ihm zuwandten, nahm er außer dem weiten Himmel, der klaren Luft, der Brise, die über seine Haut strich, und Charis’ verlockender Wärme neben sich nichts wahr.
    War die Aussage seiner Frau vielleicht noch viel weitreichender, als sie gedacht hatten? War er endlich wirklich frei?
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitzschlag.
    Er taumelte. Seine Sicht verengte sich zu einem einzigen Lichtstrahl.
    »Gideon, was ist?« Charis’ Griff wurde fester. Wie immer war ihre Berührung sein rettender Anker. Sein zitternder Arm wand sich um ihre schmalen Schultern, und er bemühte sich, nicht sein ganzes Gewicht auf sie zu legen, da seine Beine drohten, nachzugeben.
    Der Anflug von Benommenheit ging vorüber und ließ ihn verloren und fassungslos zurück. Was war nur geschehen? Seit Rangapindhi hatte er keine Menschen um sich herum ertragen können. So viele Abwehrmechanismen waren ihm in Fleisch und Blut übergegangen.
    Doch heute brauchte er keinen einzigen davon.
    Er versuchte zu begreifen, was passiert war. Die Dämonen hätten ihn eigentlich schon lange vorher quälen müssen. Doch sie waren auffällig still geblieben. Weder die Entführung durch Felix und Hubert noch die Gefangenschaft im Tunnel hatte einen Anfall ausgelöst, was noch viel erstaunlicher war.
    Doch er war wütend gewesen, als er in Gefangenschaft geraten war. Auf die Brüder, aber weitaus mehr noch auf sich selbst, weil er seine Frau in eine solche Gefahr gebracht hatte.
    Die Wut war vorüber, und immer noch schrie keiner der Geister in seinem Kopf. Er schaute die Dorfbewohner an. Hinter ihnen erblickte er Sir John Holland und die Miliz, die den gefesselten Hubert einkreiste. Dann suchte und fand sein Blick die beiden Männer, die ihm bei so vielem zur Seite gestanden hatten. Tulliver stand mit ausdruckslosem Gesicht neben Akash. Akashs Blick war fest und nicht überrascht, als er Gideon und Charis betrachtete.
    Er kannte die Anzeichen von Gideons Krankheit besser als jeder andere. Gideon war sich sicher, dass er die schlimmsten Anfälle ohne Akashs geheimnisvolles medizinisches Wissen

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