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Fesseln der Sünde

Fesseln der Sünde

Titel: Fesseln der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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Schweine.«
    Sie wollte ihm sagen, wie wunderbar er an diesem Nachmittag gewesen war, doch er würde sich über ihr Lob nicht freuen. Stattdessen hob sie das Kinn und sprach mit unnachgiebiger Stimme. »Wir können die Schweine besiegen.«
    »Ja.« Er hielt inne. »Doch ich befürchte, die Maßnahmen werden drastischer sein müssen, als wir uns beide das vorgestellt haben.«
    Sie beugte sich vor, ihre Hände auf den Armlehnen zu Fäusten geballt. »Hast du vor sie umzubringen?«
    Trotz der angespannten Atmosphäre musste er leise auflachen. »Was bist du doch für ein blutrünstiges Frauenzimmer. Nein, ich habe nicht vor, sie umzubringen. Das wäre nur der letzte Ausweg. Ich sehne mich nicht danach, am Seil des Henkers zu baumeln, wenn das hier vorbei ist.«
    Sie sprach aus der bebenden Tiefe ihres Herzens. »Wird es je vorbei sein?«
    »Ja.« Er hielt nochmals inne und warf ihr einen undurchdringlichen Blick zu. »Und nein.«
    Sie runzelte die Stirn. Sie wusste nicht, auf was er hinauswollte. Sein Gesichtsausdruck sagte ihr nichts. »Du sprichst in Rätseln.«
    Plötzlich ruhelos schwang sich Gideon energisch vom Tisch weg. Mit ein paar großen Schritten war er am Fenster. Die Nacht draußen war dunkel, begleitet von dem ewigen Rauschen des Meeres. Obwohl sie nicht weiter darüber sprachen, lag ihre Liebeserklärung bleiern in der Luft. Und das würde auch immer so bleiben, dachte sie. Sie verfluchte sich noch einmal für ihre Impulsivität.
    Nach ein paar Momenten drehte er sich zu ihr um, sein Gesichtsausdruck entsetzlich ernst. »Es gibt für mich nur einen Weg, dich zu schützen.«
    Sie straffte die Schultern. Mit einer Hand umklammerte sie das Medaillon, als sollte es sie wie ein Talisman vor dem Bösen bewahren. »Bringst du mich weg?«
    »Wenn sie dich schon in der wildesten Ecke Englands aufspüren, werden sie dich überall finden, egal wohin wir gehen. Wir können weglaufen, wenn du das möchtest, aber unsere Chancen stehen nicht gut, denn alle Richter des Landes werden hinter uns her sein.« Sein Blick blieb auf sie gerichtet, und sie erkannte unter seinem entschlossenen Auftreten wieder das Gespenst seiner früheren Verzweiflung.
    »Und die Leute werden dich erkennen.« Ihre Stimme war heiser, obwohl sie seinetwillen versuchte, sachlich zu klingen.
    »Meine Bekanntheit ist verdammt ärgerlich.«
    »Deine Bekanntheit hat uns heute vor einer Hausdurchsuchung bewahrt.«
    »Stimmt.«
    »Wenn wir vor ihnen nicht davonlaufen können, was bleibt uns dann übrig? Ich könnte alleine gehen.« Sie hielt inne, das Sprechen fiel ihr schwer. Sie hasste es, zu betteln. Noch schlimmer, sie hasste es, sich vorstellen zu müssen, Gideon zu verlassen. »Wenn ich etwas Geld hätte, könnte ich mir ein Zimmer suchen - sogar in London. Es ist ja nur für ein paar Wochen.«
    Sein Gesicht verfinsterte sich voller Ablehnung. »Nur über meine Leiche.«
    Sie schluckte die Angst, die ihr die Kehle zuschnürte, hinunter. Trotz ihrer unsäglichen Traurigkeit erfüllte seine Feststellung sie mit erleichterter Dankbarkeit. »Ich sehe keine andere Möglichkeit. Außer dem Versteck der Schmuggler.«
    »Es gibt eine andere Möglichkeit.« Sein Ton war zwar neutral, aber irgendwie künstlich, dachte sie. Sein Blick blieb auf ihr Gesicht gerichtet. »Wir könnten heiraten.«
    Einen strahlenden Moment lang flackerte Freude in ihr auf.
    Heiraten …
    Sie erhob sich und machte einen unsicheren Schritt in seine Richtung. »Gideon …«, begann sie, während ein ungestümes Glücksgefühl in ihrer Brust ausbrach.
    Sein besorgter Gesichtsausdruck ließ sie in ihrer Bewegung innehalten und an den Schmerz erinnern, den sie bei ihm gesehen hatte, als sie ihm ihre Liebe gestanden hatte. Sie holte zitternd Luft und musterte ihn genau.
    Ihr glitzernder Palast an Hoffnung fiel in sich zusammen. Sie ließ die Hände, die sie in seine Richtung erhoben hatte, fallen und ballte sie vor Kummer zu Fäusten.
    »Was soll das?«, fragte sie ihn mit fester Stimme.
    Er ging von dem Fenster weg zum Feuer. Vor ihr blieb er stehen, aber so, dass er, wie immer, nicht berührt werden konnte.
    »Es ist die naheliegendste Lösung, Charis.« Genau in diesem Moment wurde ihr bewusst, dass er ganz selbstverständlich ihren tatsächlichen Namen sagte. Er breitete die Hände aus, als wollte er an sie appellieren, die Dinge genau so zu sehen wie er. »Wenn wir verheiratet sind, habe ich die gesetzlichen Rechte eines Ehemannes.«
    Seit sie ihn getroffen hatte, war es für sie

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