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Fesseln der Unvergaenglichkeit

Fesseln der Unvergaenglichkeit

Titel: Fesseln der Unvergaenglichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kolb
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einer Taschenlampe in den Raum fiel.
    »Ist da jemand? Diese Kapelle ist geschlossen.« Die Stimme des Sicherheitsbeamten klang ärgerlich. Er stieg über das Seil und kam näher.
    Leonardo duckte sich hinter die Skulptur. Der Beamte leuchtete mit seiner Lampe in jeden Winkel. Leonardo hielt den Atem an, seine Gedanken rasten. Gleich würde der Beamte ihn entdecken und hinauswerfen. Er musste es verhindern und ihn irgendwie ablenken. Der Beamte machte einen Rundgang durch die Kapelle. Leonardo tastete über den Boden und den Sockel der Statue. Vielleicht fand er einen Stein oder ein Stückchen Mörtel, das er werfen konnte. Er ertastete einen Metallhaken, der sich wie ein Griff anfühlte. Bevor er daran ziehen konnte, um herauszufinden, was sich dadurch bewegte, traf ihn der Strahl der Taschenlampe ins Gesicht und blendete ihn.
    »Kommen Sie da raus!«, bellte die Stimme des Wachmanns. »Dieser Bereich ist für den Publikumsverkehr gesperrt. Machen Sie keinen Ärger Mister.« Er packte Leonardo am Arm und zog ihn mit sich. »Ich müsste sonst die Polizei rufen.« Er hakte die Absperrung aus und schob Leonardo in den Hauptraum zurück. »Immer diese verdammten Touristen«, murmelte er. Er steckte seine Taschenlampe zurück in die Schlaufe an seinem Gürtel und nickte Leonardo streng zu. »Nun gehen Sie schon. Wenn ich Sie noch mal erwische, muss ich Ihnen Hausverbot erteilen.«
    Leonardo entfernte sich bebend vor Anspannung. Der Metallgriff war nicht zufällig da, das spürte er genau. Wie konnte er den Sicherheitsbeamten weglotsen? Ihm kam eine Idee.

Kapitel 18
    Gefangen
     
     
     
    D ie Droge lähmte ihren Körper. Falko und Eikshe hielten sie mit eisernem Griff am Arm und zwangen sie durch den hohen Innenraum der Kathedrale weiterzugehen. Das gedämpfte Licht der Lampen warf flackernde Schatten auf die hohen gotischen Bögen. Die Glasfenster wurden durch die Straßenlampen beleuchtet und verbreiteten ein blauviolettes Licht. Aiyanas Lider waren schwer. Die Sonnenbrille, die ihr Eikshe aufgesetzt hatte, störte sie und die Armbinde mit dem Blindenzeichen, schnitt ihr in den Oberarm. Aiyana sah die vielen Menschen und schrie laut um Hilfe. Niemand drehte sich um. Sie hatte nur in ihrer Einbildung geschrien. Sie ging willig zwischen ihnen, obwohl sich alles in ihr sträubte, hier zu sein. Sie lächelte, hatte das Gefühl, nicht wirklich in der Kirche zu sein. Neben einer dunklen Kapelle, die mit einem rot-weißen Band abgesperrt war, blieben sie stehen. Aiyana wollte fliehen, aber ihre Füße klebten am Boden. Eine Frau ging vorbei. »Helfen Sie mir«, sagte Aiyana laut. Ein Brabbeln erklang.
    Die Frau drehte sich um und starrte sie an. »Armes Kind«, murmelte sie und eilte davon. Ein Lied erklang von weither an ihr Ohr. Ein Saxofon und ein Bass begleiteten eine rauchige Stimme. Die Besucher strömten nach vorn. Sie standen allein. Aiyana sah Hilfe suchend um sich. Falko drückte sie grob hinunter und schob sie unter dem Band in die dunkle Kapelle hinein. Sie fiel hin. Die Sonnebrille rutschte ihr hinunter und landete auf dem Boden. Falk o packte Aiyana und hob sie hoch. Er presste sie an sich und stöhnte. Eikshe kauerte fluchend hinter eine Engelskulptur. Plötzlich öffnete sich die Wand hinter ihr. Aiyana starrte entsetzt auf die Treppe, die in die Tiefe führte. Sie schüttelte den Kopf, um das Trugbild abzuschütteln. Sie hasste diese Halluzinationen. Eikshe betrat die dunkle Treppe. »Rechts unten ist das Licht«, sagte Falko. Sekunden später beleuchtete ein heller Strahl die Stufen. Falkos Hände gruben sich in Aiyanas Rücken. Er trug sie durch den Eingang. Hinter ihnen schloss sich die Wand. Falko stellte sie ab und führte sie die Treppe hinunter. Aiyana folgte ihm willenlos.
    »Wie viel Scopolamin hast du ihr gegeben?« Eikshe blieb unten an der Treppe stehen.
    »Fünfzig Milligramm. Das reicht, um sie noch für eine Weile gefügig zu machen. Wir sind gleich da.«
    Eikshe nickte und hielt vor einer steinernen Skulptur inne, die in die Wand eingelassen war. »Ich liebe Baphomet.« Ihre Stimme klang erregt.
    Aiyana hatte das Ende der Treppe erreicht und sah entsetzt auf den gehörnten Ziegenkopf mit den weiblichen Brüsten und dem Pentagram auf der Stirn. Das Licht, das ihn beleuchtete, ließ ihn furchterregend aussehen. Ihre Knie wurden weich. Sie taumelte und hielt sich an der Steinfigur fest.
    Falko zog sie weg. »Die Heiligtümer der Illuminati sind nicht dazu da, als Stütze zu dienen.« Er wandte

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