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Fesseln der Unvergaenglichkeit

Fesseln der Unvergaenglichkeit

Titel: Fesseln der Unvergaenglichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kolb
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worüber sie sprachen, aber sie erwähnten die St. John the Divine Kathedrale.« Die junge Frau schloss ihre Augen. »Lassen Sie mich nachdenken, da war noch etwas. Falko hat Eikshe erklärt, dass sie zur Skulptur von Luzifer gehen müssten. Danach haben sie nur noch geflüstert und ich verstand nichts mehr. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann.« »Danke Alexa. Sie haben uns sehr geholfen. Wir melden uns, sobald wir meine Freundin gefunden haben, und bringen Sie von hier weg.«
    »Sagen Sie Falko nicht, dass Sie mit mir gesprochen haben.«
    »Nein, natürlich nicht. Auf Wiedersehen.«
    Leonardo nickte Alden zu.
    Alexa öffnete ihnen die Tür. »Vergessen Sie mich nicht.«
    Leonardo schüttelte seinen Kopf und eilte hinter Alden hinaus. »Lass uns zur Kathedrale rennen, dann sind wir schneller.« Alden nickte und lief der untergehenden Sonne entgegen.
    Leonardo folgte ihm dicht auf den Fersen die 5. Avenue hoch, bis zum Central Park. Die grüne Lunge von Manhattan empfing sie im fahlen Licht der Dämmerung, die unbemerkt die letzten Strahlen abgelöst hatte. Leonardo hielt schützend seine Hände vors Gesicht. Die Zweige der jungen Bäume trafen ihn wegen der hohen Geschwindigkeit wie Peitschenhiebe. Sie umkreisten den See, der im Zwielicht geheimnisvoll schimmerte, und rannten den West Drive hoch an den Softballfeldern vorbei. Die einsamen Jogger bemerkten sie nicht. Beim Kennedy Onassis Reservoir bog die Straße nach Westen, um erst bei den Basketballfeldern wieder ihre ursprüngliche Route einzuschlagen. Kurz nach einem Blockhaus verließen sie den Park und überquerten die drei Straßen bis zur Amsterdam-Avenue.
    In der Dämmerung sah die Kathedrale grau aus. Sie blieben vor dem großen, goldenen Eingangstor stehen.
    »Wir müssen zuerst die Skulptur von Luzifer suchen. Das ist der einzige Anhaltspunkt, den wir haben.«
    »Es wird mächtig was los sein.« Alden zeigte auf das Plakat. Gratis Konzert. Libby York singt für sie an Halloween .
    »Komm, wir dürfen keine Zeit verlieren.« Leonardo stürmte die Treppe hoch. Der aufgewärmte Innenraum der Kathedrale war beleuchtet und wie immer flanierten viele Besucher zwischen den gotischen Bögen, die unendlich in die Höhe strebten.
    »Teilen wir uns auf?«
    Alden nickte. »Du übernimmst die Nordseite, ich die Südseite. In einer Stunde treffen wir uns wieder hier.«
    Sie nickten sich zu und jeder ging in seine Richtung.
    Leonardo eilte ungeduldig an den Souvenirshops vorbei. Die Besucher des Konzerts standen ihm im Weg. Hinter den Shops öffnete sich eine Kapelle. Leonardo blickte hinein und erkannte den Wandteppich mit der Abbildung des Abendmahles und davor einen gedeckten Tisch, an dem Besucher saßen und das Abendmahl nachempfanden. Er verließ diesen Raum und warf einen Blick in die Grabkapelle.
    Er folgte dem Seitenschiff und dachte an die großen Schwingen, die Luzifer charakterisierten. Er würde ihn sofort erkennen. Er ging mit schnellen Schritten weiter. Die Kirche hatte die Größe von zwei Fußballfeldern, er musste sich beeilen, wenn er jeden Winkel durchsuchen wollte. Die nächste Kapelle wurde restauriert. Ein rot-weißes Band versperrte den Eingang, der dunkel vor ihm lag. Leonardo blieb stehen. Die Menschen strömten in Richtung Hauptaltar zum Konzert. Blitzschnell schlüpfte er unter dem Seil durch und stand im Dunkeln. Gedämpftes violettblaues Licht drang durch die Glasfenster. Er zog seinen Schlüsselbund hervor, an dem eine LED-Taschenlampe hing. Der Strahl seiner Lampe wurde von dem hohen Raum verschluckt. Am Ende stand ein einf acher Holzaltar, rechts der Erzengel Michael mit seinem Schwert. Ungeduldig ging er auf die andere Seite und versuchte in dem spärlichen Licht Umrisse zu erkennen. Das Blut in seinen Adern gefror. Er umrundete eine Skulptur mit hochgereckten Flügeln, umrundete sie ein zweites Mal, um sicher zu sein. Das musste der gesuchte Luzifer sein. Er hatte ihn gefunden. Verzweifelt strich er über den harten Stein. Wie sollte ihn diese Skulptur zu Aiyana führen? Er beleuchtete nacheinander jeden Zentimeter der Statue, aber nichts gab ihm einen Hinweis darauf, worüber Eikshe und Falko wohl gesprochen hatten. Was hatte er zu finden gehofft? Geheime Zeichen oder Symbole erschienen ihm absurd. Niemand würde eine Skulptur beschädigen. Er suchte die nähere Umgebung der Skulptur ab, überprüfte im Schein seiner Lampe den Boden und die Wände nach Hinweisen auf etwas das ungewöhnlich wäre. Er fuhr zusammen, als das Licht

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