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Fesseln des Herzens

Fesseln des Herzens

Titel: Fesseln des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Farrell
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Regierungsgeschäfte wieder zu übernehmen.
    Vor allem wollte er es dem Spion innerhalb seiner Mauern zeigen, der den Mordanschlag auf ihn verschuldet hatte. So leicht würde er sich nicht unterkriegen lassen.
    Durch den Ritt machte ihm die Wunde wieder zu schaffen, aber das ließ er sich nicht anmerken, als er aus dem Sattel sprang.
    Ein heftiger Schmerz durchzuckte ihn, aber mittlerweile haderte er nicht mehr mit seiner Verletzung, denn sie hatte ihm auch etwas Gutes beschert.
    Beinahe jede Nacht hatten er und Aimee sich geliebt, und obwohl es hieß, dass dies dem Mann die Kräfte rauben würde, konnte er nur feststellen, dass seine Glieder und sein Mut erstarkt waren. Für Aimee würde er es mittlerweile sogar wieder mit einem ganzen Heer aufnehmen.
    Auf dem Hof angekommen, brachte er sein Pferd zum Stehen, und innerhalb weniger Augenblicke waren sie von zahlreichen Menschen umringt. St. James sorgte allerdings dafür, dass sie seinem Herrn nicht zu nahe kamen. Abgeschirmt von seinen Soldaten, betrat Ravencroft schließlich die Burg.
     
    Die Rückkehr ihres Gemahls ließ Nicoles Herz weiter zusammenkrampfen. Sie stand am Fenster, den Blick auf den Hof gerichtet, und eine Mischung aus Enttäuschung, Furcht und Hass schnürte ihr die Kehle zu.
    Vielleicht hätte sie es leichter ertragen, wenn Henry bei ihr gewesen wäre. Doch seit Tagen war er fort und nicht wieder aufgetaucht. Sie überlegte krampfhaft, wie sie dem Baron Henrys Abwesenheit erklären sollte. Ich könnte sagen, dass ich ihn zu meinem Vater geschickt habe, um eine Nachricht zu überbringen. Im nächsten Augenblick fiel ihr auf, dass Aimee nicht unter den Zurückgekehrten war.
    Ist sein Interesse an ihr so schnell erlahmt, nachdem sie sich ihm hingegeben hat?, fragte sie sich mit boshafter Schadenfreude, da klopfte auch schon jemand an ihre Tür.
    »Komm rein!«, rief die Baronin und sah im nächsten Augenblick Celeste durch das Geviert stürmen.
    »Mylady, Euer Gemahl ist eingetroffen!«, berichtete die Kammerfrau und strahlte dabei über beide Wangen.
    »Das habe ich bereits mitbekommen«, gab die Baronin unwirsch zurück, dann strich sie ihr grünes Samtgewand glatt, schob ein paar widerspenstige Haarsträhnen unter den Schleier zurück und verließ ihre Kemenate.
    Nun werde ich erneut meine Rolle spielen müssen, dachte sie wütend. Aber vielleicht gibt es ja noch eine andere Möglichkeit, ihn loszuwerden.
    Als sie den großen Saal betrat, fand sie Ravencroft inmitten seiner Getreuen vor. Seine Ratgeber bedrängten ihn natürlich sogleich, außerdem hatten sich ein paar Bauern eingefunden, die ihrem Lehnsherrn Geschenke überbringen wollten.
    Als die Männer die Anwesenheit der Baronin bemerkten, machten sie ihr bereitwillig Platz. Sie standen spontan Spalier und geleiteten sie so direkt vor George of Ravencroft.
    »Ich freue mich, Euch wohlbehalten wiederzusehen«, sagte Nicole, und während sie sich verneigte, setzte sie das schönste Lächeln auf, das sie hatte. Allerdings hielt es sich nicht besonders lange auf ihren Zügen.
    Der Baron nahm ihre Hand und küsste sie. »Gleiches gilt für mich, meine Liebe.«
    »Wie geht es unserer Tochter?«
    »Mary befindet sich wohl. Aber sie vermisst ihre Kinderfrau.«
    Nicole hoffte, dass er hinter der Unschuldsmiene, die sie jetzt zog, nicht erkennen konnte, was der wirkliche Grund für ihre Worte war. Nämlich dass sie wissen wollte, ob er die Schäferin fallengelassen hatte.
    »Aimee muss sich ein wenig von den Strapazen der vergangenen Wochen erholen. Immerhin hat sie sich beinahe pausenlos um mich gekümmert. Sie wird in Kürze ihren Dienst wiederaufnehmen.«
    Angesichts der Bemerkung, dass die Hebamme sich um ihren Gemahl gekümmert hatte, wäre beinahe ein hysterisches Lachen aus Nicole herausgeplatzt. Doch sie beherrschte sich und senkte den Blick, wie man es von einer guten Gemahlin erwartete.
    »Komm, setz dich an meine Seite und feiere mit mir meine Rückkehr.«
    Nicole tat wie geheißen, und während die Huldigungen auf ihren Gemahl niederprasselten, schickte sie ihre Gedanken zu Henry, in der Hoffnung, dass er sie spüren konnte.
     
    Während ihm seine Untertanen und Berater von den Geschehnissen der vergangenen Tage berichteten, wanderte Ravencrofts Blick mehrmals zu Nicole. Dabei hatte er wieder im Ohr, was Aimee ihm erzählt hatte. Die Stimme der Frau, die gegenüber Fellows von einem Boten gesprochen hatte, hatte der seines Weibes geähnelt.
    Der Baron richtete seinen Blick auf das Profil

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