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Fesseln des Herzens

Fesseln des Herzens

Titel: Fesseln des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Farrell
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der Verräter war. Schließlich renkte das Folterinstrument ihm eines der Schultergelenke aus, was dazu führte, dass der Henker ihm den Arm wieder richten musste.
    »Ich denke, es ist genug«, sagte Ravencroft. »Der Tatbestand ist erwiesen, und du leugnest nicht, dass …«
    »Ich hätte besser zielen sollen!«, fiel der Angeklagte ihm ins Wort.
    »Du leugnest also nicht, dass du mich töten wolltest. Damit ist das Urteil klar. Du hast Zeit bis morgen früh, dich an den Namen des Verräters zu erinnern. Weißt du ihn nicht, wirst du am morgigen Tag den Kopf auf dem Richtblock verlieren.«
    Damit nickte er dem Mann unter der ledernen Maske zu, der seinen Gehilfen bedeutete, dass sie den Gefangenen in den Kerker zurückbringen sollten.
     
    Als die Nacht heraufzog, saß Aimee vor ihrem Turm und blickte hinauf in den Sternenhimmel. Den ganzen Tag über hatte sie versucht, ihre Sehnsucht zu bezwingen, doch es war ihr nicht gelungen. Bei allem, was sie tat, ob sie nun nach den Schafen sah, ihre Rose betrachtete oder für sich und John ein Mahl bereitete, hatte sie immer wieder Ravencroft vor Augen.
    In dieser Nacht würde sie die Wärme seiner Haut und seine Küsse schmerzlich vermissen. Nun versuchte sie, sich mit dem Sternenglanz abzulenken, aber auch das wollte ihr nicht recht gelingen. Die Luft, die bereits den modrigen Hauch des Herbstes mit sich trug, ließ sie frösteln. Seufzend beschloss sie daher, wieder in den Turm zu gehen.
    Als sie die Tür öffnete, war es ihr jedoch, als würde sie Hufschlag vernehmen. Kurz stockte sie und blickte sich um, aber erkennen konnte sie nichts.
    Wahrscheinlich habe ich es mir nur eingebildet, dachte sie und zog die Tür hinter sich zu.
    Oben angekommen, sah sie noch einmal nach dem Feuer, und als sie es beinahe verloschen vorfand, begab sie sich zur Schlafstelle. Ein sehnsuchtsvolles Seufzen entrang sich ihrer Kehle, als sie sich auf den Strohsack legte. In der vergangenen Nacht hatte sie noch Georges Küsse empfangen und seinen Körper berühren können. Nun dagegen war die Bettstatt kalt, und das Einzige, was sie tun konnte, war sehnsuchtsvoll an Ravencroft zu denken.
    Der Schlaf hatte sie gerade in seine Arme genommen, da vernahm sie ein Geräusch von der Treppe her. Augenblicklich schreckte sie auf und tastete nach dem Dolch, den sie stets in Griffnähe hatte. Nach einer Weile erkannte sie, dass Schritte die Stufen hinaufkamen. Der Besucher war ganz offensichtlich bemüht, keinen großen Lärm zu machen.
    Aimees Herz begann zu rasen. War der Eindringling jemand, der den Baron noch immer hier vermutete? Oder war es St. James, der ihr eine Nachricht bringen sollte?
    Wer auch immer es sein mochte, sie hielt es für besser, sich schlafend zu stellen und den Dolch bereitzuhalten.
    Fest presste sie die Waffe an ihr Herz, und während sie vor Angst und unter der Berührung des kalten Metalls erzitterte, lauschte sie.
    Wenig später war der Besucher im Turmzimmer angekommen. Aimee konnte nicht mehr als seinen Umriss erkennen. Der Mann war hochgewachsen und kräftig, und etwas Mondlicht fing sich auf einer Schnalle seines Wamses.
    »Aimee«, sagte er, und die Stimme kam ihr nur allzu bekannt vor.
    »George?«, fragte sie durch die Dunkelheit, während ihr Herz einen freudigen Satz machte.
    »Ja, ich bin es«, entgegnete er und kam zu ihr. Bevor sie ihn richtig erkennen konnte, strömte ihr sein vertrauter Geruch entgegen, der ihren Herzschlag zwar nicht beruhigte, aber ihr die Angst nahm. Er war zurückgekehrt!
    Bevor sie sich erheben und eine Kerze entzünden konnte, stand er vor ihr. Offenbar hatte er ihre Konturen im Mondlicht bereits ausgemacht.
    Er nahm sie in seine Arme, und wenig später spürte sie seine warmen Lippen auf ihrem Mund.
    »Du weißt gar nicht, wie sehr mir das den ganzen Tag über gefehlt hat«, gestand er, als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten. »Der vergangene Tag war einfach nur anstrengend und lästig.«
    Erst jetzt bemerkte Aimee den Geruch nach Rauch in seinem Haar.
    »Was ist geschehen?«
    »Wir haben den Gefangenen verhört. Erinnerst du dich noch an den Verräter von damals, von dem ich dir erzählt habe?«
    »Dein Diener.«
    »Ja, mein Diener Rowan Murdoch. Er hat inzwischen gelernt, mit einer Armbrust umzugehen.«
    »Du meinst, er …«
    »Ja, er hat auf mich geschossen. Wahrscheinlich hat Woodward ihn ausgewählt, weil er mich und die Wälder von Ravencroft am besten kennt.«
    »Woher wusste er, wo er dich finden kann?«
    »Er hat

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