Fesseln des Schicksals (German Edition)
von Deux Chemins vergleichen, aber es war ein wunderbarer Platz, um eine Familie zu gründen. Sobald man die dunklen Möbel ausgetauscht hatte, würde auch noch der letzte Eindruck von Strenge und Schwerfälligkeit verschwinden. New Fortune würde sich in einen einladenden Ort verwandeln, dafür würde sie sorgen. Tatsächlich waren die beiden Lastkarren mit Zierrat, Accessoires und den modernsten und luxuriösesten Möbeln beladen, die Teil von Katherines Mitgift waren. All diese Dinge standen bereit, um eine Verwandlung zu beginnen, die sie mit der Ladung vier weiterer sich bereits auf dem Weg befindlicher Gespanne vollenden würde.
Während David seiner Frau die Räumlichkeiten zeigte, malte Katherine ihm lebhaft aus, wie jedes einzelne Zimmer nach ihrer Umdekorierung aussehen würde. In einem Raum sollte ein Teetischchen mit goldenen Beinen, das unter einer der Planen wartete, eine alte Truhe ersetzen, in einem anderen wollte Katherine eine Lampe ausrangieren oder überlegte, wohin man die Vase mit chinesischen Motiven stellen könnte, die jetzt hinter einer Tür versteckt war. Teppiche mit floralen Mustern, Sofas in gewagten Farben, Katherine legte eine solche Leidenschaft in ihre Beschreibungen, dass David für einen Moment glaubte, wirklich all diese Pracht zu sehen, wo jetzt nur alte, mit einem groben braungemusterten Stoff bezogene Sessel auf einem Teppich derselben Farbe standen.
Gebannt sah er sie an. Bis zu diesem Augenblick hatte er nie darüber nachgedacht, dass die Einrichtung auf New Fortune aus der Mode gekommen war. Und obwohl es ihm durchaus Vergnügen bereitete, konnte er nicht wirklich verstehen, dass das Aufstellen von Möbelstücken seiner Frau solche Freude bereitete.
Noch bevor sie die zwanzig Treppenstufen überwunden hatten, die von der Empfangshalle in einer weiten Kurve in den ersten Stock reichten, hatte Katherine bereits entschieden, dass nur die Bibliothek von den Renovierungsarbeiten ausgenommen würde. Der Schreibtisch und die anderen Möbel waren aus massivem Mahagoni, Davids Urgroßvater hatte sie vor fast hundert Jahren aus England mitgebracht. Sie würde ebenfalls gestatten, dass die Porträts von Davids Vorfahren, die noch im Salon und an der Wand hinter dem Treppenabsatz hingen, im Hause blieben, fand aber, dass die Bibliothek ein angemessenerer Ort für sie wäre. Schließlich hatte sie einige schöne Bilder von Landschaften und Feldern voller Blumen mitgebracht, die diesen Hofstaat von alten, streng aussehenden Pflanzern wunderbar ersetzen könnten.
***
Nachdem Molly überwacht hatte, dass Katherines persönliche Besitztümer korrekt untergebracht wurden, war sie wieder nach draußen gegangen. Die Karren waren verschwunden, ein Teil der Ladung war vorläufig auf der Veranda gestapelt worden, bis man einen endgültigen Bestimmungsort für die einzelnen Dinge gefunden hatte.
Schnell hatte Molly ihre eigenen Sachen in dem Durcheinander gefunden. Katherine hatte ihr einen Koffer geliehen. Darin hatte sie ihre Kleider und einige der Geschenke gepackt, die Katherine ihr im Laufe der Jahre gemacht hatte. Molly sah sich um, aber niemand schien sich um sie zu kümmern. Die Sklaven, die Katherines Gepäck in ihr Schlafzimmer gebracht hatten, waren schon auf die Felder zurückgekehrt. Sie würde niemanden finden, der bereit wäre, ihr zu helfen. Nachdem sie den Koffer über die Veranda geschleift hatte und endlich in die Küche trat, fiel sie vor Durst beinahe um.
Nach Atem ringend und mit ihrem schönsten Lächeln, begrüßte Molly die drei Sklaven, die in der Küche waren.
«Hallo», antwortete der Mann und kam ihr entgegen, während die beiden Frauen sie nur anstarrten, ohne ihre Neugier auch nur im mindesten zu verbergen.
«Molly, nicht wahr? Die Sklavin der Herrin?»
Molly nickte.
«Ich bin Thomas. Ich kümmere mich um alles Mögliche. Das ist Olivia, die Köchin», sagte er und deutete auf eine etwa vierzigjährige Frau mit sehr dunkler Haut. Molly begrüßte sie mit einem Kopfnicken, die andere machte sich nicht die Mühe, den Gruß zu erwidern.
«Und die Jüngste ist Latoya. Sie hilft im Haus», fügte der Sklave hinzu, dessen Haare schon leicht ergraut waren, während er dem kaum fünfzehnjährigen Mädchen freundlich zulächelte.
«Willkommen, Miss Molly», sagte sie mit einem drolligen Knicks. Dabei lächelte sie über das ganze Gesicht und entblößte eine Reihe schneeweißer Zähne.
Als Olivia sah, dass die Küchenhilfe sich vor Molly verneigte, warf sie ihr
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