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Fesseln des Schicksals (German Edition)

Fesseln des Schicksals (German Edition)

Titel: Fesseln des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Gallaga
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verschwendeter Vormittag, dachte Owen verärgert, als er in der Ferne die weißgesprenkelten Felder sah, auf denen die Baumwollpflanzen sich unter dem Gewicht der Fruchtkapseln zur Erde neigten.
    Noch bevor die Kutsche unter den ersten Ahornbäumen hindurchfuhr, die die Hauptstraße der Plantage säumten, hatten sich die Sklaven in Reih und Glied vor dem Herrenhaus aufgestellt. Owen wartete an der Spitze der großen Dienerschar. Als der Wagen vor ihnen hielt, verließ Thomas, der Sklave, der für das Haus zuständig war, die Reihe und trat vor, um seinem Herrn den Schlag aufzuhalten.
    «Mr. Parrish!» Kaum hatte David einen Fuß auf den Boden gesetzt, wurde er von Owen Graham begrüßt.
    Herzlich schüttelte David ihm die Hand. «Freut mich, Sie zu sehen, Graham.»
    David blickte sich kurz um und nickte zufrieden. «Ich sehe, dass Sie sich gut um New Fortune gekümmert haben.»
    Owen lächelte. «Danke, Mr. Parrish.»
    Geschützt hinter den Vorhängen, die die Fenster der Kutsche teilweise bedeckten, konnte Katherine das Geschehen in allen Einzelheiten beobachten.
    Zwar hatte David ihr von seinem Aufseher erzählt, sie hätte jedoch niemals angenommen, dass er noch so jung war. Bestimmt war er kaum älter als David. Als Owen vor zehn Jahren angefangen hatte, sich um die Plantage zu kümmern, musste er fast noch ein Kind gewesen sein. Und groß war er. Selbst als er etwas respektlos die Hände in die Hosentaschen steckte, nachdem er David einmal begrüßt hatte, und dabei ein wenig nach vorn gebeugt stand, überragte er David noch. Sein hellbraunes Haar schaute lockig und üppig unter dem alten Lederhut hervor, und ebenso widerspenstig wirkte der mehrere Tage alte Bart, der das quadratische Kinn bedeckte und die kantigen Züge etwas milder machte. Auf seinem zerknitterten Hemd konnte man die großen Karos nur noch vage erkennen. Und die Tatsache, dass er sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte, es in die Hose zu stecken, verlieh ihm ein schlampiges Aussehen.
    David wandte sich der Kutsche zu und bot seiner Frau den Arm.
    Ihr Moment war gekommen. Sanft legte sie ihrem Mann die mit einem makellosen langen Spitzenhandschuh bekleidete Hand auf den Arm und stieg aus der Kutsche. «Liebes, ich möchte dir Owen Graham vorstellen.»
    Der Aufseher ergriff die zarte Hand, die ihm die junge Frau entgegenstreckte, führte sie aber keineswegs an seine Lippen. Stattdessen drückte er sie mit einer solchen Kraft, dass Katherine vermeinte, einem Alligator zum Opfer gefallen zu sein. Es war klar, dass dieser Mann nicht gewohnt war, Umgang mit Frauen ihrer Stellung zu haben. Allein der liederliche Aufzug, in dem er erschienen war. Katherine war sich sicher, dass ihre Ankunft dem groben Aufseher absolut nicht behagte.
    «Willkommen, Mrs. Parrish.»
    «Sehr erfreut», antwortete sie amüsiert und erwiderte den Händedruck jetzt mit gleicher Festigkeit. Als er die grimmige Entschlossenheit darin bemerkte, sah der Aufseher Katherine endlich an. Überrascht blickte sie in sanft leuchtende dunkelblaue Augen und wunderte sich, hinter all dieser Nachlässigkeit einen äußerst stattlichen und attraktiven Mann vorzufinden.
    «Nennen Sie mich Katherine», fügte sie im gleichen Moment hinzu, in dem sich ihre Blicke trafen.
    «Katherine», brachte Graham heraus, der von diesem engelsgleichen Gesicht wie verzaubert war. Owen Graham hatte die Waffen gestreckt. Katherine lächelte. Gerade hatte sie ihren ersten Feind besiegt.
    Der hielt noch selbstvergessen die Hand seiner neuen Herrin in der seinen, als zwei Lastkarren über die Grenze zu New Fortune fuhren. Für eine Sekunde war der Aufseher abgelenkt, und Katherine konnte endlich ihre Finger befreien, die schon langsam taub wurden.
    Die Lastkarren hielten neben der Kutsche. Die Ladefläche war zwar mit Planen abgedeckt, aber die Höhe der Ladung verriet, dass Mrs. Parrish nicht mit leichtem Gepäck reiste. Mindestens zwei seiner stärksten Männer waren nötig, um alles vor Anbruch der Nacht im Haus unterzubringen, überlegte Owen, aber es störte ihn nicht mehr. Gern hätte er auf alle seine Leute verzichtet, wenn es nur der jungen Frau, die ihm so freundlich zugelächelt hatte, diente.
    Erst als Katherine Molly entgegenlief, die gerade von einem der Lastkarren stieg, bemerkte Owen die andere Frau. Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit war er fasziniert. Die junge Dame, die jetzt angekommen war, war ebenso schön wie Mrs. Parrish selbst.
    «Das ist die persönliche Sklavin meiner

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