Fesselnde Entscheidung (German Edition)
ersten Blick.
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Vier Jahre waren sie verheiratet. Basti und Elisa. Vier Jahre waren seit den dramatischen Erlebnissen der Entführung vergangen.
Elisa hatte lange Zeit unter panischen Angstattacken gelitten. Vor allem, wenn sie alleine war. Doch die Therapie hatte ihr geholfen, erfolgreich damit umzugehen, ihre Angst in Kraft und Selbstbewusstsein umzuwandeln.
Schließlich, so rief sie sich immer wieder in Erinnerung, hatte sie die Hölle schon erlebt. Und weil sie das überstanden hatte, würde sie alles andere auch überstehen. Egal, was kommen würde.
Sie sollte sich irren.
2. Kapitel
Jeden Samstag holten Basti und Amelie frische Brötchen vom Bäcker und Elisa deckte den Frühstückstisch. Ausgiebig. Mit allem, was das Herz begehrte. Natürlich hatte Frau Schneider, die neben dem Haushalt ihres Vaters auch ihren schmiss, am Abend zuvor alles vorbereitet. Frisch aufgeschnittene Wurst- und Käsevariationen, Räucherlachs, Marmelade und Honig warteten nur darauf, aufgetischt zu werden. Und dennoch war es für Elisa ein lieb gewonnenes Ritual, den Tisch fein herzurichten, die Eier zu kochen und für Amelie einen frisch gepressten Orangensaft zuzubereiten. Zum Schluss machte sie für Basti einen Cappuccino und für sich einen Latte Macchiato, setzte sich an den Tisch und wartete auf ihre Lieben.
Die Zeit, die sie zu dritt zusammen verbrachten, war knapp bemessen.
Basti war als Lebensmittelkontrolleur viel unterwegs und Elisa verbrachte viele Stunden in der Firma. Manchmal kam sie sich fast wie ihr Vater vor, da sie mehr Zeit mit den Kollegen verbrachte als mit ihrer Familie.
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Die Studie zur Erprobung des Impfstoffs gegen das HI-Virus war gestoppt worden – aus Erfolglosigkeit. Vor einem Jahr hatten sich die teilnehmenden Pharmaunternehmen eingestehen müssen, dass der Impfstoff nicht in der Lage gewesen war, weder vor einer Ansteckung zu schützen noch die Virenlast bei einer Infektion zu senken. Als größtes Problem bei der Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes hatte sich die kontinuierliche Mutation des Virus erwiesen. Sobald ein passender Antikörper gefunden war, war das Virus schon wieder mutiert. Der Wettlauf zwischen Virus und neutralisierendem Antikörper war aufgegeben worden, bevor die Ziellinie in Sichtweite gerückt war – aus Kostengründen. Sehr zum Bedauern von Elisa. Aber allein konnten sie die Studie nicht aufrechterhalten. Obwohl es der Firma gut ging.
Dank Elisas innovativer Idee war es PharmaSchulte gelungen, ursächlich für Kinder einen Grippeimpfstoff zu entwickeln, der nicht gespritzt, sondern wie ein Nasenspray verabreicht werden konnte. Das Produkt fand einen reißenden Absatz und forderte Elisas vollen Einsatz. Ständig war sie im In- und Ausland unterwegs, um das Produkt vorzustellen und neue Kunden zu gewinnen. Als Vertretung schickte sie meist Löser, der zwischenzeitlich ihr volles Vertrauen genoss. Sie arbeitete sehr gut mit ihm zusammen.
Aktuell arbeitete die Forschungs- und Entwicklungsabteilung daran, bereits bestehende Impfstoffe so anzupassen, dass sie ebenfalls nasal verabreicht werden konnten.
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Der Samstag war Elisa heilig. Der gehörte vollkommen ihrer Familie. Der ganze Tag. Sonntags musste sie gelegentlich schon mal abreisen, um montags rechtzeitig Termine irgendwo auf der Welt wahrnehmen zu können. Umso wichtiger war ihr da der Samstag.
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Elisa betrachte zärtlich Basti, wie er aufmerksam die Zeitung am Frühstückstisch studierte. Sie hatten längst gegessen, Amelie war längst spielen gegangen und doch blieben sie beide am Tisch sitzen und genossen das langsame Ausklingen ihres Frühstücksrituals, um bewusst ohne Stress und Hektik in den Tag zu starten.
Er muss mal wieder zum Friseur gehen, dachte sie. Seine dunkelblonden Haare waren schon leicht über seine Ohren gewachsen. Wenn sie ihn nicht immer daran erinnern würde, würde er wahrscheinlich einen Pferdeschwanz tragen, überlegte Elisa schmunzelnd. Er gab nicht viel auf sein äußeres. Das hatte er auch gar nicht nötig. Er war ein attraktiver Mann mit einem markanten Kinn, einer geraden schönen Nase und strahlend dunkelblauen Augen. Sehr gern trug er einen Drei-Tage-Bart, der ihn irgendwie sexy machte, wie Elisa fand.
Sofort merkte Elisa ihm an, dass etwas nicht in Ordnung war. Irgendetwas hatte ihm plötzlich die Röte ins Gesicht getrieben. Als er sie ansah, zog sich Elisas Magen schmerzhaft zusammen. Sie starrte ihn erwartungsvoll mit großen
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