Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
geschlafen? Kaffee?« Die gerade noch scheintote Cat springt mit strahlendem Lächeln auf und bedeutet ihm, sich hinzusetzen. Zum Glück tut er das gleich, sodass ich endlich wieder hinsehen kann. Ich weiß, dass ich blass geworden bin. So viele nackte Männer habe ich nicht gesehen in meinem Leben, und mir war das noch nie angenehm. Ich meine, das Ding, das da zwischen den Beinen rumbaumelt, ist im Ruhezustand nicht unbedingt schön. Also irgendwie keine große Leistung der Natur. Manche Männer gehen damit jedoch so unbekümmert um, als wären sie stolz darauf, und das große Exemplar in unserer Küche scheint zu denen zu gehören. Gütiger Himmel, mein Kopfkino will schon richtig loslegen, und das am Sonntagmorgen vor meinem ersten Kaffee!
»Hi, ich bin Jonathan.« Er reicht mir seine Hand und ich lasse zu, dass er meine Fingerspitzen kurz streift, bevor ich meine Hand hastig wegziehe. Ich weiß nicht – doch, gütiger Himmel, ich weiß es ja! – was er so alles damit angefasst hat und ob er schon im Bad war, um sich die Hände zu waschen. Wenigstens eine Unterhose hätte er anziehen können. Ich hasse Nudisten!
»Gwen. Cats Mitbewohnerin. «
»Cat?« Er zieht eine seiner buschigen Augenbrauen hoch und wirft meiner besten Freundin, die mit dem Rücken zu uns fluchend an der Kaffeemaschine steht, einen schmunzelnden Blick zu. Als sie sich umdreht, ist sie knallrot im Gesicht. Ich verstehe nicht ganz, warum. Hat sie sich Madame Pompadour genannt oder was? Zutrauen würde ich ihr das.
»Der Spitzname passt perfekt zu dir, mein kleines, schnurrendes Kätzchen.« Er zieht mit beiden Händen ihren Ko pf zu sich runter, nachdem sie seine Tasse vor ihm abgestellt hat, und küsst sie. Liebe Güte, vor dem ersten Kaffee anderen beim Knutschen zuzusehen, ist echt nicht meins. Meine Freundin gibt Töne von sich, die an eine kranke Katze erinnern. Hastig stehe ich auf und überlasse die Küche den beiden Turteltäubchen.
Eigentlich sieht er ganz nett aus, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er wirklich ein Sadist ist. Wobei – sieht man denen das an? Mein Zahnarzt sieht ja auch ganz nett aus, mit seinem Mondgesicht und der Nickelbrille. Nein, da will ich gerade gar nicht weiter drüber nachdenken.
»Ich geh eine Runde arbeiten«, rufe ich und verschwinde eilig in meinem Zimmer. Gut, jetzt weiß ich immer noch nicht, wie Adrian Moore dazu kommt, sich mit mir anfreunden zu wollen, außer, dass es mit Cat zu tun haben muss. Anders hätte er mich gar nicht finden können auf Facebook, schließlich habe ich mich ihm nicht namentlich vorgestellt. Hat er mein Foto erkannt? Oder womöglich in Cats Freundesliste gezielt nach mir gesucht? Der Gedanke löst ein seltsames Kribbeln in mir aus, das ich mir nicht erklären kann. Es fühlt sich ein bisschen so an, als ob ich geschmeichelt wäre. Und ein bisschen ... als ob mir die Idee gefiele. Was für ein Unsinn!
Ich lese und versuche, die glucksenden Laute aus der Küche zu überhören. Mein Magen knurrt, aber ich werde die Küche nicht betreten, bevor ich nicht sicher sein kann, dass die beiden die Wohnung verlassen haben. Mein Kopfkino spult einen Film vom nackten Jonathan ab, der sich an einer über den Tisch geworfenen Cat vergnügt und ihr den Po versohlt.
Neugierig fahre ich den Rechner hoch und kann nicht umhin, auf meine Facebook -Seite zu schauen. Kann ja sein, dass jemand am Sonntagmorgen was Wichtiges geschrieben hat. Vielleicht hat Greg ein Foto vom Hintern der Blondine gepostet (nicht, dass er das je getan hätte ... trotzdem warte ich ständig darauf, um mich darüber amüsieren zu können). Oder Faith, meine ehrgeizige Studienkollegin, postet, dass sie mit der Hausarbeit nicht klarkommt und das Studium aufgibt. Gut, das fällt in den Bereich Fantasy. Eher teilt Professor Duncan der Welt mit, dass er gerade aus einem Dominastudio kommt und sein Hintern voller Striemen ist. Wobei ... na egal.
Die Freundschaftsanfrage leuchtet mit einer drohenden, roten Eins dahinter. Warum macht Facebook das? Können die mich nicht einfach damit in Ruhe lassen? Ich könnte sie ablehnen und den Typen sogar anzeigen , weil er mich belästigt. Dann wird er vielleicht gesperrt! Immerhin schreibt er Schundpornos, so was will Facebook bestimmt nicht haben, die sind doch angeblich so herrlich amerikanisch sauber.
Cat hat mal im betrunkenen Zustand ein Foto von ihren nackten Brüsten gepostet (auch das war für eine private Nachricht gedacht, aber mit dem Handy hat sie noch mehr
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