Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
Probleme als mit dem Laptop). Man sah nicht mal die Brustwarzen, trotzdem wurde das Bild gelöscht und sie war eine ganze Woche gesperrt. Himmel, das war eine mittlere Katastrophe! Sie lief verzweifelt wie ein Junkie auf Entzug durch die Wohnung und jammerte vor sich hin, dass sie sozial ruiniert sei und niemand sich mehr an sie erinnern würde nach diesem langen Zeitraum. Dabei hätte sie nur mal zur Uni gehen müssen, um soziale Kontakte aufzufrischen, doch das gehört nicht gerade zu ihren bevorzugten Aktivitäten.
Ich habe eine neue Nachricht. Eine Nachricht, ich! Im Ordner »Sonstige«, der war bislang immer leer. Meine Neugier ist größer als alles andere und natürlich klicke ich den Text an, als ich sehe, von wem sie kommt.
Gwendolyn,
bitte nimm meine Freundschaftsanfrage an. Deine Kritik interessiert mich und ich will mehr darüber hören. Schließlich soll mein nächster Roman auch intelligenten, gebildeten Frauen wie dir gefallen. Ich wünsche dir einen zauberhaften Sonntag, hier in London ist es neblig und trüb. Mit den besten Grüßen aus der Hauptstadt
Adrian
Was zum ...? Ich reibe mir übers Gesicht und springe auf, um das sofort Cat zu erzählen. Das seltsame Quietschen, das ich von nebenan höre, hält mich davon ab. Wer weiß, was die da gerade machen? Besser, ich bleibe in meinen vier Wänden.
Mein Herz klopft plötzlich schneller. Ich meine, obwohl er Schund schreibt – trotzdem ist sein Roman das meistverkaufte Buch in diesem Jahr, und er hat Millionen von Lesern. Warum will er meine Meinung dazu hören? Hat sein Verlag keine Lektoren? Liest er keine Zeitungen? Was soll das?
Bevor ich weiter darüber nachdenken kann, tippe ich schon eine Antwort in meinen Rechner. Manchmal bin ich einfach zu impulsiv.
Hallo Mr Moore,
ich habe Ihr Buch inzwischen gelesen (weil ich genötigt wurde), und es hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Im Gegenteil muss ich sagen, dass es all meine schlimmen Befürchtungen nicht nur erfüllt, sondern noch übertroffen hat. Es ist eins der schrecklichsten Bücher, die ich je lesen musste (und zu denen gehört auch »Große Erwartungen« von Dickens, ein entsetzlich langweiliges Buch, meiner Meinung nach völlig überbewertet).
Da Sie eine ausführliche Rezension wünschten, teile ich gern meine Eindrücke mit Ihnen.
Der Schreibstil ist so schlicht und einfach, dass sich das Buch liest wie ein Jugendroman. Dafür ist jedoch viel zu viel Sex enthalten, sodass ich das nicht als Entschuldigung werten kann. (Es sei denn, Sie sind noch perverser als ich glaube und schreiben absichtlich einen Porno für Teenager?) Die Protagonistin ist so dämlich, dass ich ihr ständig auf den Kopf hauen wollte. Ich meine, ernsthaft, aber welche junge Frau lässt sich denn auf so einen widerlichen, machohaften Charakter wie Ihren Ich-Erzähler ein? Hallo? Das Frauenbild, das Sie mit dieser Figur gezeichnet haben, beleidigt jede halbwegs intelligente Leserin. Ich jedenfalls habe mit dieser Person absolut nichts gemeinsam, sie hat den Verstand eines Erdmännchens und den Intellekt einer Barbiepuppe. Zumindest verhält sie sich so.
Warum muss alles, was mit Erotik zu tun hat, so entsetzlich platt und plump sein? Warum müssen Frauen doof und Männer allmächtig sein? Warum gibt es keine politisch korrekten Pornos? Es gibt sie, glaube ich jedenfalls, aber sie fristen sicherlich ein düsteres Dasein in staubigen Ecken von irgendwelchen Frauensexshops. Wer will das schon sehen? Wahrscheinlich ist der Begriff emanzipierter Porno ein Oxymoron, so wie Hassliebe oder ein stummer Schrei.
Als ob Sex zwischen zwei intelligenten, gleichberechtigten Partnern nicht genauso gut sein könnte. Ich begreife es nicht. Aber das ist meine persönliche Meinung und hat mit meiner Kritik an Ihrem Roman nichts zu tun. Dieses jedoch schon:
Die Sexszenen sind viel zu zahlreich und fangen viel zu früh an. Ich war noch gar nicht warm geworden mit den Personen, da springen die schon miteinander ins Bett! Außerdem gefallen mir einige Worte nicht, die Sie in diesen Beschreibungen benutzen. Das kann man auch stilvoller und würdevoller ausdrücken, ohne in einen Gossenjargon zu verfallen. Ich meine, ich lese solche Bücher normalerweise gar nicht, doch da waren Ausdrücke dabei, du meine Güte ... zudem wiederholen die sich auch noch ständig. Gut, wir alle kennen langweiligen Sex, der immer gleich abläuft, aber in einem Roman erwarte ich, dass es da spannende Abwechslungen gibt. Das bisschen Gehaue
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