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Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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ist auch bloß ein blödes Klischee! Oder glaubst du im Ernst, dass ein Krimiautor nur gute Krimis schreiben kann, wenn er schon einmal selbst jemanden umgebracht hat?«, frage ich zurück.
    »Was er geschrieben hat – das ist so lebensnah und authentisch, das muss er einfach selbst erlebt haben. Zumindest zum Teil. Ich weiß es, weil ich es selbst kenne.«
    Cat zeigt demonstrativ auf ihren Oberarm, der ziemlich blau ist. Sogar der Cupcake sieht aus wie ein Blaubeer-Cupcake. Du liebe Zeit!
    »Das ist doch wohl der Hammer! Ich hoffe sehr, dass ihr euch nicht wieder auf unserem Esstisch vergnügt habt, sonst bist du schuld, wenn ich anorektisch werde.«
    »Haha. Schieb mir nicht die Schuld dafür in die Schuhe, dass du zu dünn bist. Ich glaube, Kilian hatte recht mit seiner Einschätzung von dir.«
    »Was hat Kilian damit zu tun?« Ich bin langsam so genervt, dass ich mir eine Sturmflut wünsche. Oder die Explosion eines alten Kohlekraftwerks. Irgendwas, das Cat und die Welt von mir ablenkt und sie nötigt, sich mit wichtigen Dingen zu befassen und nicht mit meiner Meinung über einen Schundroman. Unglaublich!
    »Er hat gesagt, dass du eine Profilneurose hast, weil du so klein bist.« Cat verschränkt die Arme vor der üppigen Brust und grinst triumphierend. Ich weiß, dass Kilian das glaubt. Weil ich gerade mit Müh und Not über ein Autodach gucken kann? Sehr witzig! Wie viele Klischees wollen wir heute noch breittreten?
    »Er hat selber eine, wie du weißt, also würde ich da nicht viel drauf geben.« Ich stehe auf und schließe alle Browserfenster. Für heute habe ich die Nase voll von Facebook und Co. »Ist dein ... Sklavenhalter noch da?«, frage ich vorsichtig, bevor ich es wage, meine Zimmertür zu öffnen.
    »Nee, der ist nach Hause. Und ich hab riesigen Kohldampf. Essen?«
    »Klar. Pizza?«
    Cat schlüpft in ihre hochhackigen Stiefel im Flur und winkt mir. »Na los. Ich kann gerade eine Riesenportion Käse brauchen, du ahnst nicht, wie viele Kalorien ich beim ...«
    »Aaaaah«, schreie ich, um sie zu unterbrechen, während ich meine Jacke von der Garderobe nehme. Noch mehr Kopfkino ertrage ich heute echt nicht, schon gar nicht auf nüchternen Magen.
    Auf dem Weg zu Antonio erzählt sie von Jonathan und ich beschließe, eine geduldig zuhörende, gute Freundin zu sein. Netterweise erspart sie mir pikante Details, doch nach der Lektüre dieses Buches weiß ich sowieso, was die beiden miteinander treiben. Leider weiß ich viel mehr, als ich jemals wissen wollte.
    »Er ist wirklich toll, ich kann dir versichern – nicht annähernd so hart, wie alle behaupten.«
    Irgendwie ist sie süß, so frisch verliebt. Trotzdem muss ich sie warnen.
    »Ich dachte, der hat keine Beziehungen und wechselt seine Gespielinnen wie normale Männer ihre Unterhosen?«
    »Na ja, wer weiß? Immerhin hat er bei mir übernachtet.« Cat hüpft über eine Pfütze und kneift mir in den Oberarm. »Übernachtet! Das macht er sonst nie!«
    »Du musst wissen, was du tust. Ich wäre vorsichtig«, mahne ich. Sie schiebt die schmale Glastür auf, hinter der uns eine warme Wolke aus Pizza- und Käsegeruch empfängt, und wartet, bis ich eingetreten bin. Antonios Pizzeria ist winzig und besteht aus drei Resopaltischen mit Plastikstühlen. Aber er macht die beste Pizza in ganz Newcastle, und das zu unschlagbar günstigen Preisen. Allerdings heißt er nicht Antonio, sondern Rashid, und er kommt nicht aus Italien, sondern aus Indien, was keine Rolle spielt. Zur Begrüßung stellt er zwei Dosen Guinness vor uns und fragt mit hochgezogenen Augenbrauen (die er im übrigen zupft, so wie er auch alle anderen Körperhaare sorgfältig entfernt, weil seine Frau Körperbehaarung hasst), was wir essen möchten.
    »Ich würde mich für dich freuen, wenn du dich mal wieder verlieben würdest«, sagt Cat, bevor sie einen herzhaften Schluck aus der Bierdose nimmt.
    »Mach dir um mich keine Sorgen. Mir geht es gut so und ich vermisse absolut nichts.«
    » Die Sache mit Julius ist jetzt zwei Jahre her, Gwen. Ich habe dich damals quasi aus dem Sumpf gezogen und bei mir aufgenommen, weil du am Boden zerstört warst. Es war schlimm, was er dir angetan hat, aber das ist doch kein Grund, sich in einer Bibliothek zu verbarrikadieren und als zynischer Miesepeter durch die Welt zu gehen.«
    Ich muss grinsen, obwohl sie recht hat. Allerdings klingt sie gerade so, als wäre sie Mutter Teresa und hätte ein Straßenkind gerettet.
    »Ich weiß, dass du Angst hast. Aber wenn du das

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