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Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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Risiko nicht eingehst, wirst du auch nichts erleben. Risiko und Angst gehören zum Leben dazu, und wenn wir dauernd versuchen, beides zu vermeiden, erstarren wir zu Papiertigern.«
    Oh Mann, immer wenn Cat versucht, metaphorisch zu werden, geht das garantiert in die Hose. Ich unterdrücke den Drang, ihr die Bedeutung von Papiertigern zu erklären, und konzentriere mich auf meine Calzone, ohne auf ihre Litanei einzugehen.
    »Warum kommst du nicht einfach mit auf eine Party? Du warst seit über einem Jahr nicht richtig aus.«
    »Und das letzte Mal war eine Katastrophe.«
    Cat gluckst vor Lachen und wischt sich eine knallrote Haarsträhne aus dem Gesicht. »Eigentlich war es eher lustig.«
    »Für dich vielleicht«, brumme ich mit vollem Mund und kaue hingebungsvoll auf der luftigen Pizzakruste. An diese Party möchte ich nun wirklich nicht erinnert werden. Ich bin kein Typ für Smalltalk. Nicht weil ich zu unhöflich dazu wäre, mir fällt bloß einfach nie was ein, worüber ich mit fremden Leuten reden könnte. Ich sitze dann da und grüble die ganze Zeit darüber nach, welches Thema sich für mein Gegenüber eignen würde. Als könnte ich mit einer tollen Idee aufspringen, hingehen und freudestrahlend fragen: »Und was sagst du dazu, dass der Literaturnobelpreis schon wieder an einen Schweden geht?« Als ob das jemanden interessieren würde! Außer mir, natürlich. Bei aller Grübelei langweile ich den anderen dann so sehr, dass er entweder einschläft oder einfach aufsteht und weggeht.
    » Ich kam mir dort vor wie ein Schlagermusiker auf einem Heavy Metal-Festival! Außer mir waren alle, ausnahmslos alle in Schwarz gekleidet. In Lack, Leder oder Gummi. Und als dieser komische Typ im Netzhemd und enger Lederhose mich zum zweiten Mal fragte, ob ich nicht wenigstens den BH unterm T-Shirt ausziehen will, bin ich halt ausgeflippt.«
    Cat zeigt mit ihrer Gabel auf mich und grinst breit. »Du hast ihm einen Vortrag über Emanzipation, Sexismus und Chauvinismus gehalten, Gwen. Auf einer Studentenparty! Und dich darüber mokiert, dass junge Frauen in viel zu kurzen Röcken sich selbst zu Sexobjekten degradieren um sich anschließend darüber zu beklagen, vergewaltigt worden zu sein.«
    » Ich habe doch recht«, beharre ich. »So ist es doch!«
    Cat fängt an zu lachen. Ach du liebe Güte , ich weiß, woran sie sich gerade erinnert und was ich sonst noch von mir gegeben habe.
    » Das Beste war, als du ihm gesagt hast, er wäre wahrscheinlich auch nur ein impotenter Frauenhasser und auf der ewigen Suche nach Muttis Gebärmutter. Dem armen Steve ist vor Schreck das Glas aus der Hand gefallen! Der war noch Tage später nicht ansprechbar.«
    » Jetzt lachst du! Damals hast du mich nach draußen gezerrt und mich dazu gezwungen, den Rest des Abends mit einem Buch auf der Terrasse zu verbringen«, erinnere ich sie.
    » Gwen, der arme Junge wollte mit dir flirten! Du hast ihn ganz sicher traumatisiert mit deinen Sprüchen!«
    Sollte das wirklich der Fall sein, dann tut es mir leid. Aber ich bin einfach nicht partytauglich. Da bleibe ich lieber gleich zu Hause und lese. Oder schreibe seltsame Facebook -Nachrichten an Adrian Moore.
    Natürlich werde ich auf seine letzte Nachricht antworten, allerdings, ohne auf seine bescheuerten Fragen einzugehen. Stattdessen werde ich ihm morgen mitteilen was ich davon halte, dass er meine private Botschaft in aller Öffentlichkeit verbreitet. Wahrscheinlich verstößt das sogar gegen das Briefgeheimnis, das muss ich morgen gleich mal recherchieren. Und dann suche ich mir einen Anwalt und verklage ihn, werde reich und lebe mit Cat glücklich und zufrieden in unserer süßen Altbauwohnung in Newcastle. Jawohl, das nenne ich ein gelungenes Happy End!

6

    Auch in der Uni ist meine Facebook-Debatte über Fesselnde Liebe zum Thema geworden. Selten erfreute ich mich so großer Beliebtheit wie diese Woche, weil jeder von mir wissen will, wie ich denn bitte schön zum Kontakt mit Adrian Moore gekommen wäre. Als sogar Faith mich mit entzückend strahlenden Augen ansieht und zugibt, das Buch ebenfalls gelesen zu haben, kann ich nicht mehr. Sind denn alle verrückt geworden?
    Ich verzichte auf die Mensa und schleiche mich in der Mittagspause zum Starbucks neben dem Unigelände, wo ich hoffentlich meine Ruhe haben werde.
    Was für ein Schlamassel! Natürlich habe ich auf seine letzte Nachricht adäquat geantwortet, obwohl ich enttäuscht war, dass ich keine Chance auf eine Klage wegen Verletzung des

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