Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
damit, meinen Teller zu füllen. Nudeln mit ... irgendwas Fischigem. Oh Gott. Hm.
»Pasta mit Meeresfrüchten als Vorspeise. Okay?«
»Klar.« Mein Magen knurrt so laut, dass es jeder hier hören kann. Das Essen ist köstlich und ich vergesse alle Regeln der Höflichkeit, was jedoch niemanden zu stören scheint. Einige Minuten herrscht Schweigen am Tisch und ich genieße die kleinen Muscheln und andere Delikatessen, die so gut zubereitet sind, dass das hier meine neue Leibspeise werden könnte. Abendessen aus dem Sternerestaurant – ein Traum! Nicht, dass ich mich davon beeindrucken lassen würde ...
Der nächste Bissen bleibt mir im Hals stecken, denn Blondie richtet eine Frage an mich.
»Und, womit dienst du dem Master?«
13
»Halt den Mund und geh ins Schlafzimmer.« Mann, ist mir das peinlich. Ich habe die Gabel fallen lassen und die Blondine mit offenem Mund angestarrt, was Grund genug war für Adrian, sauer zu werden und sie mit einer rüden Handbewegung rauszuschicken. Mein Herz klopft so schnell, als ob ich gerade einen Marathon hinter mir hätte. Wie er mit ihr redet! Wie mit einem Kind! Geh auf dein Zimmer. Ohne Essen ins Bett . Ich höre die Worte in meinem Kopf, doch es ist natürlich nicht seine Stimme, die da in mir spricht. Es ist die Stimme meiner Mutter!
Ich bin fassungslos, als sie demütig den Kopf senkt und ihn leise bittet, bleiben zu dürfen.
»Noch ein Wort, und ich schicke dich nach Hause«, sagt er mit bedrohlich leiser Stimme, die selbst mir eine Gänsehaut über den Körper jagt, obwohl ich gar nicht gemeint bin. Ich schlucke hart und hypnotisiere einen kleinen Tintenfisch, der zwischen den Nudeln hervorlugt. Fast kommt es mir vor, als würde der kleine Kerl mir zuzwinkern.
»Lass dich davon nicht irritieren.«
»Was? Nein, mach ich nicht«, antworte ich fahrig. Mir ist der Appetit vergangen, obwohl mein Magen noch längst nicht satt ist und das Essen unter den Abdeckhauben verlockend duftet. Fleisch. Kartoffeln. Und etwas Süßes.
»Trink einen Schluck.« Adrian schenkt dunklen Rotwein in das bauchige Glas neben meinem Teller ein und schiebt es mir zu. Ich frage mich, was aus der Blondine nun wird, die allein im Schlafzimmer hockt und dort ... auf ihn wartet? Du liebe Zeit, wo bin ich hier hingeraten?
»Gwendolyn, das sollte dich nicht irritieren. Jenna und ich haben eine ganz besondere ... Beziehung.«
»Ja, das habe ich bemerkt«, antworte ich cool und zucke mit den Achseln, als ob ich so was täglich erlebe. Dabei zittere ich innerlich überall und möchte am liebsten aufspringen und mich in meinem Zimmer verbarrikadieren. Ich meine, ich weiß, dass Autoren bestimmt oft launisch sind. Aber das ...? Niemals würde ich zulassen, dass ein Mann so mit mir spricht, schon gar nicht vor Fremden. Unglaublich.
»Nein, du verstehst nicht.«
Ich schiebe den Teller von mir und verschränke die Arme vor meiner Brust. »Ich glaube, schon. Schließlich habe ich dein Buch gelesen. Und bin auch sonst nicht unbewandert in diesen Dingen«, lüge ich frech und bin echt froh, dass ich nicht rot werde.
»Ah?« Adrian beugt sich vor und mustert mich neugierig. Wieder schrumpfe ich unter seinem Röntgenblick, dem ich allerdings standhalte. Es ist wie bei Hunden, sage ich mir. Nur nicht zuerst weggucken. Einfach starren. Und nicht zwinkern. Nicht ... oh Mist.
Sein Mund verzieht sich zu einem Grinsen. »Ich dachte, du hättest keine Erfahrung mit Kink.«
»Kink. Was für ein blödes Wort. Habe ich nicht, trotzdem weiß ich Bescheid. Ich bin kein kleines Mädchen.«
»Nun, über die Definition von klein können wir zwei uns sicherlich streiten.«
Empört schieße ich Augenblitze auf ihn. »Müssen wir nicht. Ich kaufe in der Damenabteilung und trage immerhin Schuhgröße 36, die ganz normal bei den Damenschuhen zu finden ist.«
»In der Kinderabteilung könntest du dich sicherlich günstiger einkleiden. Ich mag kleine Frauen. Sie wirken so ... schutzbedürftig.« Ach du ... ich verdrehe stöhnend die Augen.
»Bitte erspar mir den Chauvinismus. Den hast du nicht nötig.«
»Ich würde gern wissen, was du über meine Beziehung zu Jenna denkst.«
Stirnrunzelnd greife ich zum Weinglas und nippe daran. »Ich denke gar nichts, weil es mich nichts angeht. Ihr könnt tun und lassen, was ihr wollt. Ich bin hier, um dir bei deinem Roman zu helfen.« In dem die Blondine wahrscheinlich eine tragende Rolle spielen wird. Meinetwegen auch eine liegende Rolle, was geht‘s mich an?
»Es ist wichtig,
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