Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
Vom Netzwerk:
warm hier drin.
    »Hast du die alle gelesen?«, frage ich skeptisch und ziehe ein Buch mit dem eindeutigen Titel Benutz mich aus dem Regal. Schon der kurze Absatz, den ich beim Durchblättern zufällig lese, treibt mir den Puls in die Höhe. Meine Wangen werden heißer.
    »Das scheint dir zu gefallen«, sagt er, so leise, dass es bedrohlich klingt. Bedrohlich verführerisch. Er steht so dicht hinter mir, dass ich ihn spüren kann. Wie einen Luftzug. Hastig schlage ich das Buch zu und stopfe es zurück zwischen die anderen.
    »Was davon soll ich deiner Meinung nach lesen? Es sind so viele!«
    Ich drehe mich um, damit ich ihn ansehen kann. Es ist mir nicht geheuer, wenn er hinter mir steht. So ... intim. Jetzt ist es allerdings nicht viel besser, denn diese dunkelblauen Augen haften so undurchdringlich auf mir, dass ich mich wieder fühle wie unter einem Röntgenschirm.
    »Oh, die Wahl überlasse ich dir. Ich habe meine Lieblingsromane, aber ...«
    »Welche?« Meine Stimme klingt viel forscher, als ich mich im Moment fühle, und das freut mich. Da er offenbar meine Ängste riecht, muss ich den Eindruck nicht unbedingt noch verstärken. Außerdem soll er nicht merken, was für eine Wirkung er auf mich hat.
    »Versuch es zu erraten.«
    Wie bitte? Woher zum Teufel soll ich denn wissen, welche von diesen Hunderten ... ach was, Tausenden von Werken seine Lieblingsbücher sind? Anhand des Titels kann ich es wohl kaum erkennen. Vielleicht ...
    Grinsend wende ich mich den köstlich nach altem Papier duftenden Büchern zu und scanne das Regal mit den Augen von unten nach oben ab. Ab und zu ziehe ich eins heraus, blättere es kurz auf und lege dann einige davon auf einen kleinen Stapel vor das Regal. Ich lasse mir Zeit. Viel Zeit. Adrian ist geduldig und wartet stumm hinter mir. Am Ende deute ich auf den Buchstapel zu meinen Füßen. »Das ist meine Auswahl.«
    Er hebt eine Augenbraue, die Arme sind vor seiner breiten Brust verschränkt, die Füße mit einigem Abstand voneinander fest auf den Boden gestemmt. Herrisch. Dominant. Diesmal weiß ich, dass ich ihn durchschaut habe, und über die diebische Freude darüber kann ich mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen.
    »Süß«, sagt er und nickt. »Das ist gar nicht schlecht.«
    Enttäuscht sehe ich ihm fest in die Augen, es ist wie ein kleiner Machtkampf zwischen uns. Ich hätte wissen sollen, dass er meinen Trick sofort durchschaut. Obwohl ich ihn als Autor nicht schätze – er ist leider alles andere als blöd. Und die Idee, seine Lieblingsbücher anhand des äußerlichen Zustands der Bücher ausfindig zu machen, war wohl leider alles andere als ausgefallen.
    »Dann nimm den Stapel und fang an zu lesen.«
    »Was? Die alle?« Meine Stirn zieht sich zusammen. Ich habe genau achtzehn Bücher ausgewählt, und ehrlich gesagt schon aufgrund der Titel keine große Lust, mir diesen Kram anzutun. Die Geschichte der O ... gut, das ist ein Klassiker, aber es wäre mir im Traum nicht eingefallen, es zu lesen.
    »Wozu sollte ich das tun? Das ergibt keinen Sinn!«
    Adrian stößt sich mit der Hüfte vom Regal ab, an das er gelehnt stand, und kommt auf mich zu. Ich schlucke und versuche instinktiv, ihm auszuweichen, doch ich bin zwischen zwei hohen Bücherregalen eingekeilt. Oh verflucht, bleib stehen, wo du ...
    Sein Gesicht ist nah, die Kälte der Mauer in meinem Rücken ist sogar durch den Pullover hindurch zu spüren. Ich erschauere und drehe den Kopf zur Seite, starre auf die Bücher neben mir, um seiner Nähe irgendwie zu entkommen. Warum missachtet der Kerl sämtliche Regeln der Distanz? Soll mich das einschüchtern oder was? Wenn er das vorhat, gelingt es ihm allerdings hervorragend.
    »Den Sinn darin solltest du finden, wenn du mit der Lektüre fertig bist. Und ich denke, es gibt keine Zeit zu verlieren. Morgen möchte ich mit dem Manuskript anfangen, also solltest du dich in den nächsten Tagen zumindest teilweise meinem Niveau annähern. Und diese Lektüre ist ein guter Anfang.«
    Ich kann seinen Atem riechen, so dicht steht er jetzt vor mir. Kurz blitzt vor meinen Augen ein Film auf ... wie er meine Arme nimmt und sie gegen die Wand hinter mir drückt. Seine Hüften gegen mich presst, mich gegen die Mauer stemmt. Wie seine Lippen sich auf meine legen, mich küssen, während ich seine Erektion am Bauch spüre. Ich schlucke wieder, hart. Meine Stimme ähnelt plötzlich einem Krächzen.
    »Ist gut«, bringe ich hervor, dann schaffe ich es, den merkwürdigen Film zu stoppen.

Weitere Kostenlose Bücher