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Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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recht vor allen Leuten. Hastig wende ich mich von der bizarren Vorführung ab und sehe auf einen mannshohen, vergoldeten Käfig in einer Ecke, in den ein Mann gerade seine nackte Gefährtin führt. Er bindet ihre Handgelenke oben fest, sodass sie mit gestreckten Armen in der überdimensionalen Voliere stehen muss, während er sie von außen verschließt. Drei weitere Männer nähern sich, wie ein Wolfsrudel, das auf Beute aus ist. Einer streckt seinen Arm aus und berührt die unbekannte Frau – überall! Sie muss es sich offenbar gefallen lassen, kurz darauf vo n weiteren Händen begrapscht zu werden. Oh Mann. Ich weiß gar nicht, wo ich in diesem Panoptikum noch hinsehen soll. Egal, in welche Richtung ich meinen Kopf drehe, überall scheinen Menschen mit völlig verrückten Dingen beschäftigt zu sein. Und Adrian sitzt auf diesem Sofa, als wäre es ganz normal, dass er ihnen dabei zusieht. Ist es das für ihn? Ganz normal?
    Ein seltsamer Knoten bildet sich in meinem Magen, der sich wie Angst anfühlt. Dann reißt mich eine männliche, sehr heisere Stimme aus meinen wirren Gedanken.
    »Meister Adrian persönlich, sieh mal einer an.«
    Irritiert schaue ich nach oben, während Adrian hinter mir ein leises Knurren von sich gibt. Großer Gott, mutieren hier drin alle Menschen zu Tieren, oder was? Der Typ, der sich mit vor der Brust verschränkten Armen vor uns aufgebaut hat, erinnert mich jedenfalls an einen geifernden Dobermann. Instinktiv klammere ich mich an Adrian fest und flehe innerlich, dass der Kerl weggehen möge. Er jagt mir eine verdammte Angst ein!
    »Benedict.« Kein Gruß. Nicht bloß deshalb merke ich sofort, dass die beiden Männer sich nicht grün sind. Und ich sitze sozusagen zwischen ihnen. Autsch! Außerdem drückt von der ganzen Aufregung meine Blase wie verrückt, sodass ich die Gelegenheit nutze und Adrian flüsternd frage, ob er die Handfessel kurz öffnen kann, oder ob er auch dabei neben mir stehen möchte. Insgeheim bete ich, dass er den letzten Gedanken eindeutig als Scherz erkennt und mich nicht tatsächlich auf die Toilette begleiten will.
    Ohne die Augen von dem seltsamen in Leder gekleideten Typen zu lösen, schließt er mit einem raschen Griff die Handschelle auf und ich bin plötzlich frei. Frei! Seltsamerweise fühlt es sich gar nicht gut an in dieser Umgebung und ich wünsche mir, die Sache schnell hinter mich zu bringen, um so flink wie möglich zurück an Adrians schützenden Arm zu gelangen.
    Ohne weitere Fragen zu stellen haste ich aus diesem schrecklichen Raum in den Flur. Aus einem Zimmer rechts von mir kommt eine junge Frau, die den Blick züchtig senkt und ein Halsband trägt. Ich hab keine Ahnung, ob sie mir überhaupt antworten darf, frage aber trotzdem.
    »Entschuldigung ... wo finde ich hier das Klo?«
    »Unten. Rechts von der Treppe, am Ende des Ganges«, flüstert sie, und ich verschwinde schnell, bevor ihr Typ rauskommt und sie womöglich vor meinen Augen für ihre Frechheit bestraft. Nein, danke, so was will ich heute wirklich nicht auch noch sehen!
    Die Toilette ist angenehm leer und so groß wie ein Tanzsaal. Staunend betrachte ich die hochwertigen Textiltapeten und die kleinen gepolsterten Hocker, die vor antiken Spiegelkommoden stehen, ehe ich mich in einer der Kabinen erleichtere. Nachdem ich mein ungewohntes Make-up im Spiegel kontrolliert und mir die Hände gewaschen habe, trete ich zurück in den Flur und gehe langsam über den dicken Teppich auf die Treppe zu. Wo ich umgehend zur Salzsäule erstarre.
    »Du solltest dich nicht mit jedem hier einlassen, Mädchen.« Die buschigen Brauen werfen düstere Schatten über seine Augen, deren Farbe ich nicht mal erkennen kann. Mit klopfendem Herzen umklammere ich den Handlauf der Treppe so fest, dass meine Knöchel weiß hervorstechen, und versuche, an ihm vorbei nach oben zu gehen. Doch er ist schneller – und deutlich größer, breiter als ich. Mit einem süffisanten Grinsen schiebt er sich vor mich, sein Atem riecht nach Whisky und Zigaretten.
    Ich weiche seinem Blick aus und sehe mich panisch um, der Flur hinter mir ist leer. Niemand, der mir helfen kann.
    »Bitte, lassen Sie mich durch.« Als ich zur Seite gehe, folgt er meiner Bewegung. Dreimal. Mir wird wärmer und mein Herz wummert so schnell, dass mir schwindelig wird.
    »Weißt du nicht, was er mit Gisele gemacht hat?«, raunt der Mann, den Adrian Benedict genannt hat, in mein Ohr. Er ist mir so nah, dass mich sein Kinnbärtchen kitzelt. Unwillig ziehe ich

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