Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
ist, denn bei der Berührung meiner Oberschenkel durchzuckt mich ein lustvoller Impuls, der mich aufstöhnen lässt. Himmel, warum kann mein Körper nicht einfach Ruhe geben und das tun, was mein Verstand ihm befiehlt?
Der Wagen hält und Adrian hilft mir hinaus. Gemeinsam gehen wir an den Sicherheitsleuten vorbei in die riesige Lobby und fahren mit dem Fahrstuhl hinauf. Ich bin wacklig auf den Beinen, was ich auf den Champagner schiebe. Oben angekommen führt Adrian mich zum Sofa und platziert mich darauf so vorsichtig wie eine Puppe. Dann holt er Wasser und zwei Gläser und schenkt ein. Langsam nippe ich an dem Glas und warte, dass er etwas tut.
»Um auf unser Gespräch zurückzukommen ...«, hebt er an.
I ch lehne mich so entspannt wie möglich zurück, während ich ihn ansehe. »Ich bin ganz Ohr!«
Seine Stirn kräuselt sich leicht, er sieht nachdenklich und angestrengt aus. Oder ist er sauer auf mich? Habe ich einen Fehler gemacht? Mein Puls beschleunigt sich, doch ich gebe mir Mühe, ruhig zu wirken. Nur keine Schwäche zeigen, das wäre in seinem Fall fatal.
»Ich habe keinen Spaß daran, Frauen zu verhauen, Gwen.«
»Warum tust du es dann?«, frage ich und kneife die Augen zusammen. »Du hast es selbst gesagt, und ich habe in deinem Buch gelesen, dass du ... «
»Weil es manchmal notwendig ist. Zu Erziehungszwecken. Ich bin kein Sadist, höchstens dominant. Aber es gibt Frauen, die sich wünschen, von mir erzogen zu werden. Mit allen Konsequenzen. Und dann gebe ich ihnen, wonach sie verlangen.«
»Vielleicht hast du einen Mutterkomplex?«, schlage ich vor und grinse, um die Spannung aus unserem Gespräch zu nehmen. Tatsächlich lacht er, sein Gesicht hellt sich kurzzeitig auf.
»Natürlich. Ich wollte meine Mutter heiraten, und als ich feststellte, dass das nicht möglich ist, habe ich beschlossen, mich künftig an allen anderen Frauen dafür zu rächen. Nachdem ich meinen Vater aus dem Weg geräumt habe, versteht sich.«
Mir klappt der Mund auf und ich starre ihn an, als ob er mir gerade gestanden hätte, Jack the Ripper zu sein. Erst Sekunden später fällt mir sein Grinsen auf.
»Wenn du schon versuchst, mich mit Küchenpsychologie zu analysieren ...«, sagt er leise und beugt sich vor, um unsere Wassergläser zu füllen.
»Küchenpsychologie?« Ich bin beleidigt. »Ich habe genug gelesen über das Thema, um zu wissen, worum es geht.«
»Dann gibst du zu, dass du einen Vaterkomplex hast?«
Jetzt ist es an mir, laut zu lachen. »Um Gottes willen«, knurre ich und trinke hastig einen Schluck. Meine Reaktion hat ihn offenbar neugierig gemacht .
»Was ist mit deinem Vater? Erzähl mir davon.«
»Wozu willst du das wissen? Ich habe keinen Vaterkomplex, und wenn ich einen hätte, würde ich nicht ...« Verzweifelt versuche ich, seinem stechenden Blick zu entkommen, doch er nagelt mich damit regelrecht auf dem Sofa fest.
»Interessant. Na komm, Gwen. Was ist zu Hause passiert? Hat er seiner kleinen Prinzessin den Hintern versohlt? Hat er deinen ersten Freund an den Ohren aus dem Haus gezerrt und auf der Straße vermöbelt, weil er seinem Prinzesschen an die Jungfräulichkeit wollte? Oder hast du im Nachttisch deiner Mutter Handschellen und Augenmaske gefunden und geglaubt, sie würde sich nachts als Geheimagentin verdingen?«
Hitze kriecht mein Dekolleté empor und sammelt sich in meinem Gesicht. Gütiger Himmel, warum muss er so ... so sein? Und warum kann ich sein Gerede nicht einfach ignorieren und sein, wie ich immer bin? Abwehrend. Sarkastisch. Irgendwas.
»Nichts dergleichen«, sage ich schroff und stelle das Glas so nachdrücklich auf den Tisch zurück, dass es einen leisen Knall gibt, der mich zusammenfahren lässt. »Ich meine ... das ist alles Unsinn. Mein Vater hat meine Mutter verlassen, als ich drei Jahre alt war und sich seitdem nicht mehr um mich gekümmert . «
»Und deine Mutter?« Er sieht mich so durchdringend an, dass ich mich fühle, als ob mir jemand mit der Faust in den Magen schlägt.
» Ich hasse es, Gewalt als Erziehungsmittel zu rechtfertigen«, bricht es aus mir hervor. Meine Unterlippe zittert, weil plötzlich Erinnerungen wie riesige Wellen über mich hereinbrechen. Adrian bemerkt die Veränderung und kommt zu mir aufs Sofa, setzt sich neben mich und umfasst mit einer Hand mein Kinn, um meinen Kopf in seine Richtung zu lenken. Seine tiefblauen Augen sind ruhig wie ein stiller Ozean und ziehen mich erneut in ihren Bann. Ich versuche, so besonnen wie möglich zu
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