Fesselnde Liebe - Teil 2
seufzt tief und lang gezogen. »Warum willst du das unbedingt wissen, Gwen? Ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn du davon ...«
» Ich will aber. Aus Gründen!«, beharre ich. »Und diesmal lasse ich mich nicht abwimmeln. Bevor du es mir nicht erzählst, lasse ich dich nie wieder ... da rein.«
Sein leises Lachen löst eine Gänsehaut aus. »Das wäre schade. Für dich. Denn ich habe durchaus Ideen für diese ganz besondere Körperstelle.«
» Bitte«, versuche ich es noch einmal, bevor er erneut vom Thema ablenkt und mich innerhalb weniger Minuten dazu bringt, es zu vergessen. Wozu er zweifellos in der Lage ist.
» Gisele und ich waren drei Jahre lang ein Paar. Sie ist diejenige, die meine Lust auf Dominanz geweckt hat. Sie war nicht nur devot, sondern masochistisch, und bezog ihre eigene Lust aus körperlichen Schmerzen. So sehr, dass ihre Wünsche diesbezüglich immer ausgefallener wurden. Sie führte mich in einschlägige Clubs und zeigte mir dort, was sie von mir erwartete.«
» Und du hast es ... ihr zuliebe getan?«
» Ja. Und nein. Anfangs sicher, aber es gefiel mir selbst immer mehr. Nur die Schmerzen, die sie von mir erwartete, waren nie mein Ding. Wir behalfen uns damit, dass sie sich im Club anderen Herren unterwarf und ich zusah, wie sie sich züchtigen ließ. Ich hatte klare Grenzen, und sie hat jahrelang versucht, diese zu überschreiten, was ich teilweise zugelassen habe. Bis auch das nicht mehr reichte.«
» Handelt also die Fesselnde Liebe von ... ihr?«, frage ich, gespannt auf seine Antwort.
Sein langsames Nicken quält mich mehr, als ich gedacht hätte, und ich schlucke hart. Eifersucht ätzt sich in meine Eingeweide, ein verdammt mieses Gefühl.
»Auch. Und von Frauen, die nach ihr kamen. Denn es ging nicht gut mit uns.«
» Der Typ im Club und Jonathan erwähnten, dass Gisele tot sei«, traue ich mich zu fragen, obwohl ich mir gar nicht sicher bin, ob ich es hören will. »Und Jonathan hat behauptet, du hättest etwas damit ...«
Er springt so ruckartig auf, dass ich erschreckt zusammenzucke. Die Falte über seiner Nasenwurzel ist tief wie ein Graben. Seine Augen leuchten förmlich, so wütend wirkt er. »Du hast ihm das geglaubt?«
» Nein! Ich habe gesagt, dass das Unsinn ist. Ist es doch?« Adrian fährt sich mit beiden Händen durchs Haar. Sein plötzlicher Stimmungswechsel jagt meinen Puls in die Höhe. Himmel – was, wenn die Gerüchte doch wahr sind? Wenn er sich nicht unter Kontrolle hatte und sie versehentlich umgebracht hat? Einen Fehler gemacht hat oder ...
» Adrian? Bitte ... sprich mit mir«, flehe ich und richte mich auf. Mein ganzer Körper brennt noch, alles in mir prickelt und kribbelt, und die auf mich einstürzende Aufregung jagt meinen Puls in unerträgliche Höhen. Außerdem scheine ich überall zu kleben und würde wirklich gerne duschen.
» Ich kann nicht«, knurrt er. Als er sich von mir abwendet, fühle ich mich wieder ausgeschlossen. Diesmal macht es mich wütend.
» Warum ist das so ein Geheimnis? Kannst du dir nicht vorstellen, wie es mir damit geht? Dass ich erst recht auf komische Ideen komme, wenn du nichts sagst? Die Wahrheit ist bestimmt nicht so schlimm wie meine Fantasie!«
Er lacht, aber es ist kein gutes Lachen. »Glaube mir, Gwendolyn ... wenn ich anfangs auch nur davon fantasiert hätte, ich hätte mir selbst nicht geglaubt.«
» So schrecklich?«
Sein Gesichtsausdruck wird wieder weicher. Er setzt sich zu mir und schlingt beide Arme um mich. Wie immer fühle ich mich winzig und geborgen in seiner Umarmung, und obwohl mein Magen sich noch lange nicht beruhigt hat von dem vorhergehe nden Schock, spüre ich, wie mich seine Berührung besänftigt. So wie jedes Mal, wenn er mich hält. Nothing heals me like you do ... kann bitte mal jemand die Musik in meinem Kopf ausschalten? Das passt gerade überhaupt nicht!
» Hast du Musik angemacht?«
Ich blinzle irritiert und Adrian lacht.
»Mir war danach.«
Unser Lied. Seufzend schmiege ich mich wieder an ihn und fahre mit den Fingern über seine noch feuchte, warme Haut.
»Du solltest dir keine Gedanken darüber machen. Und erst recht keine Sorgen. Es hat nichts mit uns zu tun, weil du ganz anders bist als sie.«
» Und du? Bist du nicht mehr derselbe?«, frage ich leise, ohne ihn anzusehen.
Ich spüre seinen Herzschlag an meiner Schläfe, fühle, wie sich sein muskulöser Brustkorb unter meinem Kopf schwer hebt und senkt. Sein Herz klopft nicht viel langsamer als meins. Das beunruhigt
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