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Fesselnde Liebe - Teil 2

Fesselnde Liebe - Teil 2

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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mich, denn äußerlich ist er wie gewohnt die Ruhe selbst. Wieder dieses Gefühl, einfach nicht hinter seine Fassade schauen zu können. Ausgeschlossen zu sein, während ich nackt bin und mich ihm geöffnet habe wie nie einem Menschen zuvor. Das macht mich verletzlich. Nichts auf der Welt, soviel habe ich inzwischen gelernt, macht einen so verwundbar wie die Liebe.
    »Sie ist tot, Gwen.« Seine Stimme ist kalt. Eine Gänsehaut breitet sich auf meinen Beinen aus und lässt alle Härchen senkrecht stehen. »Und ich kann nicht behaupten, daran ganz und gar unschuldig zu sein.«

20

    Ich bin durcheinander. Der große, kräftige Mann liegt in meinen Armen und spricht zu mir mit einer Stimme, bei der sich mein ganzer Körper verkrampft.
    »Benedict, den du im Club gesehen hast, war Giseles bevorzugter Spielpartner. Wir hatten eine klare Vereinbarung, dass sie nur während meiner Anwesenheit und nur dort mit ihm spielen durfte. Meistens vergnügten wir uns zu dritt, was okay war. Auch für mich. Doch dann veränderte sie sich. Sie belog mich, entzog sich mir. Irgendwann fand ich heraus, dass sie sich heimlich mit Benedict traf, der sie dazu nötigen wollte, sich von mir zu trennen. Das schaffte sie jedoch nicht. Sie spielte mit uns, obwohl wir eigentlich die dominanten Männer sein wollten. Dabei war sie immer die Starke, diejenige, die uns manipulierte und alle Fäden in der Hand hielt. Es hat Monate gedauert, bis ich gemerkt habe, was wirklich los ist und mich von ihr trennte.«
    Ich schlucke hart und drücke ihn so fest an mich, als ob ich Angst haben müsste, dass er sich plötzlich in Luft auflösen könnte. Meine Stimme zittert. »Adrian, ich weiß nicht ... es tut mir schrecklich leid!«
    » Oh, ich sollte dir nicht leid tun, Kleines. Ich war mir ihrer zu sicher. Ich dachte, ich hätte die Macht und sie könnte mich nie ... Aber als ich herausfand, welches Spiel sie die ganze Zeit hinter meinem Rücken gespielt hat, beendete ich die Beziehung sofort und warf sie aus dem Haus.«
    » Ihr habt zusammen gelebt?«, frage ich.
    » Ja. Sie war rund um die Uhr verfügbar für mich, jederzeit. Ich fühlte mich stark und mächtig, im Glauben, dass mir eine Frau nicht mehr bieten könnte als das. Ihr Verlust riss ein Loch in mein Leben, und ich tröstete mich weiterhin in den Clubs, um eine Frau zu finden, die sich auf dieselbe Art hingeben wollte. Sie war auch dort, jedes Mal. Mit Benedict. Konnte nicht loslassen und versuchte ständig, mich zu verführen. Aber ich blieb hart und zeigte ihr, wozu ich in der Lage war, wenn ich wollte. Mit anderen Frauen. Dinge, die ich mit ihr nie getan hatte. Sie litt darunter und ich wollte, dass sie sieht, was sie weggeworfen hat. Ich war egoistisch.«
    » Nein, ich kann dich verstehen!«, protestiere ich und beuge mich vor, um ihn zu küssen. »So ging es mir auch nach der Sache mit Julius! Ich habe monatelang davon geträumt, wie ich ihm begegne – schön, selbstbewusst, sexy. Und wie er neben seiner Ex hergeht und sich nach mir verzehrt, sich darüber ärgert, dass er mich für sie hat sausen lassen. Ist das nicht normal, wenn man so betrogen wurde?«
    » Vielleicht ist es normal, solange es in der Fantasie passiert, Gwen. Aber ich habe meine Rachegefühle nicht auf meine Fantasie beschränkt, sondern sie ausgelebt. Eines Abends kam ich aus dem Club nach Hause, da saß sie vor meiner Tür. Zusammengesunken, wie ein Häufchen Mensch. Ich dachte, sie wäre betrunken und habe versucht, sie aufzuwecken, aber ... sie war tot. Sie hatte Tabletten und Alkohol genommen und ist vor meiner Tür gestorben, während sie auf mich wartete. Vielleicht hätte ich sie retten können, wenn ich früher nach Hause gekommen wäre, ich weiß es nicht. Es verfolgt mich immer noch.«
    » Oh Gott!« Mein Magen verkrampft sich bei der Vorstellung. Ich kenne nur das Foto von ihr, aber darauf sah sie nicht so labil aus wie jemand, der sich umbringen will. Kann ich sie verstehen? Kann ich begreifen, wie verzweifelt sie gewesen sein muss, um so einen entsetzlichen Schritt zu gehen?
    » Ich wohnte damals in Kensington, die Fesselnde Liebe stand kurz vor der Veröffentlichung. Am liebsten hätte ich das Buch zurückgezogen, aber das war nicht mehr möglich. Giseles Tod hat alles verändert, und ich hasse den Roman inzwischen.«
    » Das solltest du nicht! Es hat so vielen Menschen gefallen, insbesondere Frauen. Viele von ihnen trauen sich seitdem erst, zu ihren Vorlieben zu stehen. Es war nicht deine Schuld, Adrian!

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