Fesselnde Lust 1
sich.
Ja, bleib bei mir.
Ihr Herz krampfte sich zusammen. Sie wusste, dass ihre Beziehung nicht von Dauer sein konnte. Und sie war ja auch nicht davon ausgegangen. Warum jetzt auf einmal?
Denk nicht darüber nach.
So langsam wurde es ein Mantra für sie. Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Jetzt wollte sie die letzten Zuckungen ihrer Klimax genießen und darin schwelgen, dass Christians Körper auf ihrem lag.
Sie drückte ihr Gesicht in seine Halsbeuge. Sie wollte sich auf immer an seinen Duft erinnern.
Minuten vergingen. Schließlich hob er den Kopf und küsste sie sanft auf die Lippen. Es war ein süßer, dankbarer Kuss. Sie wusste, was er empfand, weil sie sich genauso fühlte. Endlich hatten sie einander ihre Körper geschenkt.
Ob es wohl jemals noch einmal dazu kommen würde?
Aber sie wollte jetzt nicht über die Zukunft nachdenken. Er sollte sie noch einmal küssen.
Und das tat er auch, und ihr Körper begann erneut, vor Lust zu summen. Aber gleichzeitig kamen ihr auch die Tränen.
Sie musste ihre Emotionen unter Kontrolle bringen. Sie wusste nur zu gut, was passieren konnte, wenn sie sich wirklich auf diesen Mann einließ. Sie durfte es nicht zulassen. Verzweifelt biss sie sich auf die Lippen.
Nein, sie hatte ihre Gefühle im Griff. Wenn die dreißig Tage vorbei waren, würde alles wieder so sein wie vorher. Kontrolle war der Schlüssel. Wie war sie nur auf die Idee gekommen, sie abzugeben? Sie sah doch, wohin das führte.
Sie hatte einen Fehler gemacht. Es war anmaßend von ihr gewesen zu glauben, dass sie unter diesen Umständen alles unter Kontrolle hatte. Aber es war noch nicht zu spät, es in Ordnung zu bringen. Oder?
Sie hatten noch nicht lange geschlafen, als Rowan spürte, wie Christian wieder wach wurde. Sie blickte auf die Uhr: sieben Uhr morgens. Bis drei Uhr in der Nacht hatte sie wach gelegen, auf Christians gleichmäßige Atemzüge gelauscht und nachgedacht. Jetzt drehte er sich zur Seite und küsste sie auf die Stirn. So eine zärtliche Geste, dachte sie verschlafen.
»Rowan«, flüsterte er mit rauer Stimme.
»Hmm?«
»Mir ist gerade eingefallen, dass ich einen Termin habe.
Ich muss aufstehen. Versprich mir, dass du heute hierbleibst.«
»Warum sollte ich denn gehen?«
Sie hatte es kaum ausgesprochen, als ihr auch schon einfiel, dass ihr in der Nacht der Gedanken gekommen war, zu gehen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
»Wir müssen über letzte Nacht reden. Darüber, dass ich unsere Vereinbarung gebrochen habe. Und das machen wir auch, aber ich muss jetzt erst einmal für ein paar Stunden weg. Versprich es mir.«
Er kannte sie wirklich gut. Er wusste sofort, dass ihre erste Reaktion stets die Flucht war. Und was sagte das über sie aus? Es machte einen Unterschied, sich durch die Augen eines anderen zu sehen, und sie war nicht so ganz glücklich über das, was sie entdeckte.
»Ja, gut, ich bleibe.«
Sie blickte ihn an. Wenn er sie doch nur wieder küssen würde! Oder wenn sie mutig genug wäre, um ihm die Arme um den Hals zu schlingen und ihn an sich zu ziehen. Aber dazu konnte sie sich nicht überwinden.
Es war besser, dass er jetzt für ein paar Stunden unterwegs war. Sie musste erst einmal wieder zu sich kommen.
Er zog ihre Hand an die Lippen und küsste sie sanft.
»Ich bin so schnell wie möglich wieder da.«
Dann stand er auf. Sie beobachtete ihn, als er durch das Zimmer ging, und sah ihn zum ersten Mal nackt. Die langen, muskulösen Beine, den festen Hintern. Auf seinem Rücken spielten die Muskeln. Sie liebte es, wie ihm die Haare auf die Schultern hingen. Sie hätte sich auf der Stelle in seine Haare verlieben können.
Sie konnte sich in ihn verlieben.
Aber genau das war doch der Punkt. Das konnte sie nicht zulassen.
Panik stieg in ihr auf, als sie feststellte, dass ihr noch fast zwei Wochen mit ihm bevorstanden. Das war zu viel. Sie musste wenigstens eine Zeit lang weg, sonst würde sie zusammenbrechen.
Als sie sicher war, dass er unter der Dusche stand, schlüpfte sie in einen Morgenmantel, der an einem Haken an der Wand hing, und schlich sich hinunter in die Küche. Sie nahm ihr Handy aus ihrer Handtasche und wählte Nordkalifornien.
Rowan lehnte sich in ihrem Sitz zurück und wartete, bis das Flugzeug wieder in der Horizontalen war. Sie hasste Start und Landung; es machte sie immer nervös.
Schließlich ertönte das Signal, und die Stewardess verkündete, sie könnten sich jetzt abschnallen. Rowan zog ein Dokument aus ihrer
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